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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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dass ich Ungeziefer vor meiner eigenen Haustür entferne, ich müsste mich eher dafür bei – «, sie stockte einen Moment, »Sinistra? – entschuldigen, dass diese Situation eintreten konnte, Syncc.« Sie lächelte über die sichtbare Verwirrung bei der jungen Frau darüber, dass sie ihren Namen kannte. »Geht es Euch gut, Siira?«
    Sinistra bekam lediglich ein Nicken als Erwiderung hin.
    Karbedi mas Boroudy drehte sich zur Seite und ging zu einer Sitzgruppe tiefer Sessel hinüber. Ihre Begleiterin, Ker Es’Maram, die lokale Repräsentantin der Gilde auf Ankatarh, bedeutete ihnen mit einer leichten Handgeste, zu folgen.
    »Syncc, ich habe heute keine weiteren Termine. Ich möchte betonen, dass mir dieses Gespräch möglicherweise wichtiger ist, als es Euch erscheinen mag«, begann die Erste Händlerin und bot ihnen an, ihr gegenüber Platz zu nehmen. »In den letzten Wochen gab es zu viele Störungen des politischen Gefüges im Nebel. Ich würde gern Eure Theorie dazu hören, auch, warum der Kirchengeheimdienst so an Informationen über Euch interessiert ist, dass er es wagt, eine solche Aktion in meiner Hauptstadt durchzuführen. Zu Eurer Information sei gesagt, dass ich kürzlich mit Torkrage Treerose und Mom Aw’Hagun zu einer gleichlautenden Bewertung des aktuellen Konfliktes mit Z-Zemothy gelangt bin. Es wird keine weiteren Auseinandersetzungen zwischen uns geben.«
    Sinistra entging ihr kurzes Lächeln nicht.
    »Vielleicht erklärt Ihr mir ja im Laufe dieses Gespräches auch, Syncc, wie Ihr zu der Ehre kamt, von der Privatyacht des Cektronns persönlich hierher gebracht zu werden und warum sein Flaggschiff in so einem schlechten Zustand ist, wie ich höre.«
    Sinistra nahm von einer Dienerin dankbar ein Glas Meridonwassers entgegen, dachte kurz an einen möglichen Vorsitzenden der Planetenregierung und sah, dass die Erste Händlerin sie aufmerksam beobachtete, bevor sie das Wort wieder an Marwiin richtete.
    »Merkanteer Keleeze hat für Euch gebürgt, Syncc, in einer ausgesprochen eindrucksvollen Weise. Er machte deutlich, dass Eure Gesprächspartner dazu neigen, Euch zu unterschätzen. Ich werde meine weiteren Fragen daher zurückstellen, bis Ihr Euer Anliegen vorgetragen habt.«
    Bei der Erwähnung von Keleezes Hinweisen spielte plötzlich ein kurzes Lächeln um Marwiins Mundwinkel.
    »Er ist ein ausgezeichneter Offizier, Händlerin, und ich verdanke ihm mein Leben. Am Ende dieses Gesprächs werdet Ihr selbst beurteilen können, was das wert ist«, begann er und wechselte ohne Warnung in einen Ton tiefer Ernsthaftigkeit, der selbst Karbedi mas Boroudy aufhorchen ließ.
    Marwiin strich sich mit der linken Hand über das streng nach hinten zu einem Zopf frisierte Haar und betätigte dann seinen Kommunikationsring. Ein Holodisplay erschien über dem niedrigen Tisch zwischen ihnen.
    Sinistra entspannte sich zum ersten Mal, seitdem sie der Ersten Händlerin begegnet war, da diese ihre gesamte Aufmerksamkeit im Moment der Darstellung im Holodisplay widmete und konnte sie so, von ihr unbeachtet, in Augenschein nehmen. Bereits diese ersten Minuten hatten ihr genügt, einen soliden Eindruck von Karbedi mas Boroudy zu gewinnen. Obwohl die Erste Händlerin nun Syncc Marwiin gebeten hatte, sein Anliegen zuerst vorzutragen, waren doch alle ihre Erwartungen an dieses Gespräch bereits in ihrer Einleitung geschickt platziert worden.
    Was machte sie in dieser Zusammenkunft? Noch immer war ihr vollkommen unklar, warum der alte Mann sie so eindringlich gebeten hatte, ihn auf seiner Mission zu begleiten. Unbewusst strich ihre Hand über die weichen Kissen ihres Sessels. Das Material des Bezugs war weicher als Seide, bei der ersten Berührung kühl und wurde dann merklich wärmer, wenn sie ihre Hand einen Moment auf einer Stelle beließ.
    Marwiin hatte zu erzählen begonnen, die beiden Frauen blickten interessiert auf die Darstellung im Holodisplay. »Diese Berichte stammen aus einem Archiv auf Ruthpark, dem Heimatplaneten meiner lieben Freundin hier«, sagte er mit einem Blick auf Sinistra, die sich dadurch aufgefordert fühlte, der Unterhaltung wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen. »Sie dokumentieren zwei Fakten, die wir bislang nicht belegen konnten. Zum einen beweisen sie, dass er der Ursprungsplanet unserer Zivilisation ist. Dieser Bericht hier zeigt das Eintreffen der Gammastrahlen- und Gravitationswellen der ersten Potentialkatastrophe auf Ruthpark vor mehr als einhunderttausend Jahren. Weiteren Aufzeichnungen war

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