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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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leiteten und somit die Kettenreaktion in Gang setzten. Das können wir nicht mehr als direkte Strahlung messen, nur sehen an den Resten der Sonnen oder ihrer Fehlerstrahlung. Die originäre Strahlung wird überlagert vom zweiten Kollaps vor ungefähr fünfzigtausend Jahren und der Implosion von Phiy im Jahre Null.«
    Die Wolken fokussierten nun auf einen Bereich mit geringem Volumen in der Nähe der Novae.
    »Es scheint, als habe die Potentialverteilung im Universum hier ein lokales Maximum, das durch das Netzwerk der Potentiallinien im Roten Nebel mit Tausenden von Potentialenden verbunden und bereits zweimal der Ausgangspunkt des Kollaps gewesen ist.« Er sah mich von der Seite an. »Oldo Merceer ist der Meinung, dass diese Stelle auch beim nächsten Mal zuerst nachgeben wird. Der Zeitpunkt kann in dem von Syncc Marwiin genannten Jahr liegen – oder ein paar hundert Jahre davor oder danach – das ist reine Spekulation.«
    Ich stand vor dem Display. »Also kennen wir den Ort, aber können den Zeitpunkt nicht genauer eingrenzen.«
    Er ließ die Schultern hängen. »Die lokalen Ausbrüche im Adelpha-Sektor und während unseres Eintritts in das Ruthpark-System zeigen, dass bereits jetzt in einzelnen Regionen ein sehr hoher Potentialunterschied aufgebaut ist, Keleeze. Ein weiterer Unfall könnte die große Katastrophe vorziehen.«
    Ich legte das Kerngehäuse auf einem Teller ab und nahm mir ein weiteres Stück Obst. »Wie schätzt der Tempus das ein?«
    Ein amüsiertes Lächeln stahl sich über sein Gesicht. »Er hält die Situation für akut, Siir, er ist sehr daran interessiert zu erfahren, wie ich glaube, dieses Potential wieder abbauen zu können. Oldo Merceer hat genau auf diesen Punkt gezeigt – die Sole-Sourcer haben ihn exakt bestimmt und er ist voller Sorge.«
    »Kann er uns weiterhelfen?«
    Seine Weisheit deaktivierte sein persönliches Holodisplay und ging langsam zurück zu den Liegen. »Er sagt Ja , sofern er eine Gelegenheit bekommt, mit den Sole-Sourcern Kontakt aufzunehmen. Als er vor mehr als eintausend Jahren seine Reise zurück in den Nebel antrat, um Harkcrow Treerose zu helfen, eine Forscherkultur aufzubauen, besaßen sie bereits die Grundlagen. Er geht davon aus, dass sie heute mit Hilfe der Coruumer über das nötige Wissen und die Technologie verfügen.«
    Unsere Blicke trafen sich.
    »Dann sollten wir zusehen, dass wir ihm diesen Kontakt schnellstens ermöglichen«, sagte ich.
    Hud Chitziin wirkte mit einem Mal sehr nachdenklich. »Das dachte ich zuerst auch, Merkanteer, ich frage mich nur, warum er erst jetzt diesen Kontakt herstellen möchte.« Ratlos hob er beide Hände. »Sie waren auf diesem Planeten nicht isoliert – sie haben den Nachrichtenverkehr von Z-Zemothy abgehört – er wusste genau, wie sich der Rote Nebel in den eintausend und mehr Jahren seit seiner Verwundung entwickelt hat. Warum hat er sich auf diesem Planeten im Ul’Charque-System so lange versteckt, Keleeze? Vor wem? «
     
    *
     
    Das Chrunus-System besaß keinen inneren Sprungpunkt. Es handelte sich um eine Vorsichtsmaßnahme gegen Überraschungsbesuche, zu Zeiten der Auswahl des Systems, die sich auch in diesem Fall bewährt hatte – auch wenn es bedeutete, dass wir selbst jetzt die üblichen zwei Tage bei maximaler Systemtriebwerksleistung benötigten, um die Distanz vom äußeren Sprungpunkt bis zu den Ausläufern des Systems zu bewältigen.
    Die Informationen, die mich von dort erreichten, wechselten über die Stunden unserer Annäherung in ihrer Dramatik. Das System bestand aus nur zwei Planeten. Chrunus Center war das Hauptquartier auf Chrunus I, dem inneren der beiden, restrontähnlich, fünfzehntausend Kilometer im Durchmesser, zu drei Vierteln von Wasser bedeckt und mit nur einem einzigen Ur-Erdteil, einer gigantischen zusammenhängenden Landmasse. Diese war in Ost-West-Richtung durch hohe Bergketten in mehrere Streifen unterteilt, in deren Tälern teilweise extreme Auswüchse von Klimazonen anzutreffen waren.
    Ein großer Mond mit solidem Metallkern, in nur vierhunderttausend Kilometern Abstand, sorgte für schwere Gezeitenunterschiede an den Küsten des Kontinents und der wenigen Inseln.
    Mehr als achtzehn Jahre hatte ich bisher hier verbracht. Die ersten zehn für die Organisation während meiner Kindheit waren sicher die einprägsamsten gewesen, gefolgt von fünfzehn Jahren, gefüllt mit unterschiedlichsten Aufgaben in den Königreichen, an deren Ende ein weiterer Abschnitt von fünf Jahren hier auf

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