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Cosa Mia

Cosa Mia

Titel: Cosa Mia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Auner
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einteilen, wo du doch gerade
erst gesund geworden bist.“ Meine Mutter machte die Küche sauber, während ich
mir wenig später meine Brotscheiben belegte.
    „Das ist doch kein Problem, mir geht es wirklich wieder gut,
außerdem bekomme ich spät abends mehr Trinkgeld!“ Natürlich log ich ihr etwas
vor und ich wurde noch nicht einmal rot dabei.
    „Jaja, ich weiß schon was da nachts alles los ist!“ Sie
blickte zu mir auf und lächelte. „Du willst wohl fleißig sparen, wie?“
    „Na klar! Ach übrigens, Mama..“
    „Was ist denn?“
    „Ich wollte mich noch bedanken, dass du Signor Castelli als
ich krank war hineingelassen hast, als mein Vater nicht da war.“ Es kam mir
grad in den Sinn, aber es hatte mir sehr geholfen und ich hatte ihn so noch
einmal gesehen. Verflixt. Meine Mutter blieb für einen Moment ruhig stehen und
sah mich dann an.
    „Ich hatte das Gefühl, da sie dich doch hierher
zurückgebracht hatten und sich um die Ärzte gekümmert

hatten...überdies sah der Signore wirklich besorgt aus und er
redete sehr freundlich mit mir, so habe ich gegen das Verbot deines Vaters
gehandelt. Aber nun ist das alles vorbei, nicht wahr? Du bist wieder gesund und
musst dich nicht bedanken.“ Sie drehte sich wieder um und wusch weiter das
Geschirr.
    „Ja, jetzt bin ich wieder gesund.“ Zumindest rein körperlich
gesehen. Gefühlsmäßig fühlte ich mich wie ein Zombie, dem man auch noch das
Herz herausgerissen hatte. Ich packte das Essen in eine Plastiktüte. „So viel,
Paolo?“
    „Na ich bin ja auch noch im Wachstum! Ciao, Mama!“ Ich nahm
die Tüte und eilte an ihr vorbei, nachdem ich ihr noch einen kleinen
Abschiedskuss auf die Wange gegeben hatte. Sie lächelte. Das kam sehr selten
vor, muss ich zugeben und sicher hatte sie sich deswegen gewundert. Dann noch
die Flasche in die Seitentasche des Rucksacks gestopft, Schuhe an und auf ging
es. Ich wollte mit dem Fahrrad zur Busstation fahren und es dann dort stehen
lassen. Kurz bevor ich los wollte, klingelte es unten an der Tür. Meine Mutter
steckte den Kopf zum Fenster hinaus und wunderte sich. „Nanu?

Erwartest du noch Besuch von einer eleganten Dame, Paolo? Ich
kenne sie gar nicht.“ Ich kam dazu und sah unauffällig auch hinunter. Oh, nein,
es war Sabatinos Schwester! Ich hatte gehofft, dass sie abgereist wäre und es
damit hatte bewenden lassen, aber auf der anderen Seite war es schließlich
seine Schwester. Ich hätte ahnen können, dass sie so schnell nicht locker
lassen würde! Ich musste wieder lügen.
    „Ach Ma, das ist eine aus dem Lokal, die neue
Vertretungschefin. Sie will mich sicher nur etwas fragen oder sich über meinen
Dienstplan unterhalten.“
    „Du hast doch nichts angestellt, oder?“
    „Nein, nein. Ich muss jetzt runter!“
    „Na dann geh und benimm dich anständig. Nanu, so eine Frau
kommt persönlich hier her, seltsam.“, grübelte meine Mutter noch vor sich hin.
    „Na vielleicht lag unser Haus direkt auf ihrem Weg…“, sagte
ich noch schnell im Hinausgehen.
    Dann polterte ich die Treppen hinunter und bemerkte, dass
meine Last auf dem Rücken nicht ohne war, aber Constanza beschäftigte mich
mehr. Ich wünschte, es gäbe einen Hinterausgang, jedoch hatte sie meine Mutter

schon gesehen und erwartete, dass ich mit ihr reden würde und
deshalb musste ich es auch tun. Abhalten jedoch, würde sie mich nicht können,
mein Wille wegzugehen war einfach zu stark.
    „Hallo, Signora Constanza.“ Sie sah wieder einmal umwerfend
schön aus. Sie trug cremefarbene Hosen und dazu eine mintfarbene, kurzärmlige
Bluse, eine goldene Kette und goldene Ohrringe. Die dunkelbraunen Haare hatte
sie locker hinten zusammengesteckt. Und sie lächelte mich freundlich mit ihren
klugen und scharfsinnigen Augen an.
    „Guten Morgen Paolo, ich war schon davor gewesen die Stadt zu
verlassen, aber du bist mir seit gestern nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Ich
mache mir ernsthaft Sorgen.“
    „Das müssen Sie aber nicht, mir geht es gut. Ich möchte nicht
unverschämt klingen, aber mein Entschluss, diese Stadt zu verlassen, steht
fest. Und Sie werden mich nicht daran hindern können.“, sagte ich leise aber
bestimmt und warf einen Blick nach oben, wo meine Mutter sich neugierig aus dem
Fenster lehnte, aber sie konnte kein Wort verstehen, dass wusste ich. Constanza
folgte

meinem Blick und winkte dann höflich und meine Mutter winkte
zurück. Dann trat sie vom Fenster zurück.
    „Ich wusste gar nicht, dass du die Stadt verlassen

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