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Cosm

Cosm

Titel: Cosm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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sicher, daß es sinnlos gewesen war, sich überhaupt an Max zu wenden.
    Es dämmerte schon, als sie zu ihrem Büro zurückging. Während sie noch mit dem Türschloß kämpfte, klingelte das Telefon. Dave Rucker aus Brookhaven. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr; an der Ostküste war es fast 21.00 Uhr.
    »Alicia, ich rufe im Auftrag von Hugh Alcott an.« Knapp, beherrscht, ohne lange Vorreden. »Der Untersuchungsausschuß hat seine Ermittlungen soeben abgeschlossen. Es ist schon ziemlich spät, aber wir haben hier ein schwerwiegendes Problem, und darüber wollte ich sofort mit Ihnen sprechen. Hughs Ausschuß ist zu dem Schluß gekommen, Sie hätten aus dem Unfallbereich ein wichtiges Objekt entfernt.«
    »Klar, zerbrochene …«
    »Nein, mehr als das. Ich habe mir die Bänder angesehen und kann nicht umhin, mich seiner Meinung anzuschließen. Sie haben in diesem Magneten etwas mitgenommen, nicht wahr?«
    »Hm, ja. Wir sind dabei, das Objekt zu studieren. Aber ich glaube nicht, daß es für den Zwischenfall …«
    »Darüber haben Hughs Leute zu befinden.«
    »Ich dachte, es ist nur ein interessantes Fragment, nicht mehr.«
    »Ein Fragment? In Kugelform?«
    »Was sollte es sonst sein?«
    »Darüber hat Hugh zu befinden.«
    »Hören Sie, Dave, ich muß Ihnen recht geben – das Ding ist wirklich sehr ungewöhnlich. Aber das konnte ich noch nicht wissen, als ich es mitnahm.« Das war soweit die reine Wahrheit.
    »Ein Grund mehr, um …«
    »Bevor wir nicht wissen, was es damit auf sich hat, können wir vermutlich weder klären, warum die Zählrate gesunken, noch, warum die Röhre geborsten ist.«
    »Und deshalb brauchen wir es hier.«
    »Wir haben eben erst mit umfangreichen Untersuchungen begonnen …«
    »Was immer es ist, es gehört dem Labor. Alicia, in diese Fall kann ich Sie nicht decken.«
    Sie überlegte fieberhaft. Eine Retourkutsche! »Was ist mit meinen Daten?«
    »Wie bitte?«
    »Wissen Sie nicht mehr? Die Teilaufbereitung der Urandaten muß doch inzwischen abgeschlossen sein. Ich möchte die Ergebnisse sehen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob wir schon so weit sind.«
    »Dann fragen Sie nach.«
    »Lenken Sie nicht ab. Laut Vertrag steht eindeutig fest, daß dieses Objekt, was immer es auch sein mag, Eigentum des Labors ist.«
    »Aber ich fürchte, wir können es Ihnen im Moment nicht überlassen, Dave. Aber ich bin gern bereit, mich mit Ihren Leuten zu beraten.«
    »Den Teufel werden Sie tun. Ich werde nicht zulassen, daß Sie einfach …«
    »Das Core-Element ist Eigentum der UCI, und dieses Ding hat mitten in den Trümmern gesteckt.«
    »Das hat gar nichts zu sagen. Für uns ist es unverzichtbar, um herauszufinden …«
    »Könnten wir nicht vielleicht zu einem Kompromiß kommen? Ich gebe Ihnen Dateneinsicht …«
    »Wir verhandeln hier nicht als gleichberechtigte Partner, Alicia. Sie haben schließlich schon bei der Erstellung des Sicherheitsgutachtens gegen die Vorschriften verstoßen.«
    Sie biß sich auf die Unterlippe. »Okay, mag sein, daß ich das eine oder andere Formular nicht ausgefüllt habe.«
    »Die Sache ist sehr viel schlimmer. Hugh sagt, Ihre Berechnungen, die numerische Simulation der radioaktiven Zerfallsprodukte, die Diagramme – alles erstunken und erlogen.«
    Regel Nummer eins: Keine Geständnisse. »Das ist seine persönliche Meinung. Sie können sich auf der Rückseite eines Briefumschlags ausrechnen, daß man mit der anfallenden Radioaktivität keine Fliege braten könnte.«
    »Ich weiß es, wir alle wissen es – aber die Anwälte wissen es nicht. Nur deshalb treiben wir doch diese Spielchen, Alicia. Aber Sie gefährden den gesamten Prozeß, wenn Sie die Sicherheitsanalyse …« – ein deutliches Zögern vor dem nächsten Wort … » fälschen .«
    »Hinter dem Endergebnis stehe ich.«
    »Bei Sicherheitsprüfungen geht es nicht um Endergebnisse, sondern um ihre Herleitung.«
    »Mir sind die Ergebnisse wichtiger, Dave.«
    »Alicia, ich habe hier die Rolle des Vermittlers übernommen. Hugh verlangt Ihren Skalp.«
    »In wissenschaftlichen Fragen bin ich gern zur Zusammenarbeit bereit. Aber zuerst muß ich meine Studien zu Ende führen.«
    »Hugh geht die Wände hoch.«
    »Soll er doch. Wenn er oben ist, kann er gleich ein Spinnennetz weben.«
    »Sarkasmus ist nicht das richtige Mittel, um …«
    »Mich unter Druck zu setzen aber auch nicht. Ich befinde mich mitten in einem schwierigen Experiment und habe wirklich nicht die Zeit, um …«
    »In diesem Fall« – das klang

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