Cosmic Trigger (Band 3)

akkurat und adäquat die einzige und wirkliche Form der
Intelligenz
messen können, über die Hunde und/oder Menschen verfügen.
     
    Wenn
du irgendeinen dieser Sätze mit
„Ja“ beantwortet hast, gehe ein paar Seiten zurück und versuche die
Sätze
herauszufinden, die eine derartige Auslegung meiner Worte
rechtfertigen. Wenn
du sie gefunden hast oder wenn du denkst sie gefunden zu haben, erzeuge
eine
logische Kette von diesen Sätzen zu der Konklusion „Ja“ und zähle die
Anzahl
der Schlussfolgerungen dieser Ketten.
    Dann
frage dich, ob irgendetwas die
Schlussfolgerungen rechtfertigt.
    Tatsache
ist: Jede dieser drei
Behauptungen (1,2 und 3) widerspricht meinen tatsächlichen
Vorstellungen. Ich
wollte dich einfach daran erinnern, wie einfach Menschen von Behauptung
B1 zur Konklusion
B5 kommen, ohne zu bemerken, dass die Schlussfolgerungen zwischen B2,
B3 und B4
keine logische Basis haben und lediglich aus einem mechanischen Reflex
resultieren. Abschließend werde ich den Vater der linguistischen
Analyse,
nämlich Josiah Warren, zitieren: „Es ist gefährlich, neue Dinge zu
schnell zu
verstehen.“
     

Getürkte Dokumentationen und ‚wirkliches’ Geld
     
    In
welchem wir Masken als Kunst
betrachten und Pablo Picassos Behauptung untersuchen, er könne so gut
wie jeder
andere auch Picassos fälschen
     
    Games? Must we?
    - North By Northwest
     
    Stronger? You see!- You see!- Your stupid
minds! Stupid! Stupid!
    - Plan
9 From Outer Space
     
    Wenn
wir Clifford Irvings Fake! selbst als eine Fälschung bezeichnen – eine gefälschte Biografie eines
Kunstfälschers, die nur das enthüllt, was der oder die Fälscher
enthüllen
wollten und uns ansonsten mit einer Menge Desinformation überschütten –
dann
müssen wir Orson Welles´ F For Fake als einen
gefälschten Film über eine
gefälschte Biografie eines Kunstfälschers anerkennen. Möglicherweise
wären wir
aber auch genauer, wenn wir es eine gefälschte Dokumentation über die
Unmöglichkeit, jemals eine ‚wahre’ Dokumentation machen zu können,
nennen
würden.
    In
dieser Hinsicht repräsentiert F
For FAKE nichts Neues im Welles´schen oeuvre .
Denn schon lange vor
seinem War of the Worlds Schwindel, schrieb Orson,
noch bevor er zwanzig
Jahre alt war, ein Stück namens Can You Hear Their Voices?. Das
Stück
handelt von John Brown, dem Antisklaven-Fanatiker, der eine ziemliche
Anzahl
von Leuten umgebracht hatte, weil er die Menschheit so liebte. Die
Figur des
John Brown tritt dabei in diesem Stück niemals selbst auf. Die Leute in
dem
Stück sprechen über ihn und versuchen, die Moral dessen zu bewerten,
was er
getan hat. Das Publikum sieht und hört John Brown aber nicht, da dies
der
‚Enthüllung der Wahrheit’ gefährlich nahe kommen würde. Welles, der
seit seinem
14. Lebensjahr stark von Nietzsche beeinflusst worden war, glaubte nie
daran,
dass Menschen die ‚Wahrheit’ wissen oder ‚enthüllen’ können. Orson war
ein
Postmodernist, bevor die Postmoderne überhaupt einen Namen oder eine
Definition
besaß.
    Daher
berichtet Beatrice Leaming in
ihrer Biographie Orson Welles , wie er sie, nachdem
sie ihn dazu
überredet hatte, an der Biografie mitzuarbeiten, dazu verleitet hatte,
die
Biografie in einem narrativen Stil zu schreiben. (Damit also so, wie
sein Stück John Brown und andere seiner Werke, besonders Mr.
Arkadin und Citizen
Kane , konzeptualisiert worden waren.) Die Biografie sollte
nicht die
‚Wahrheit über Orson Welles’ berichten, sondern eine Geschichte über
ihre
Versuche sein, die Wahrheit über Orson Welles herauszufinden .
Welles machte
ihr klar, dass sofern sie denkt, die Wahrheit gefunden zu haben, es
implizieren
würde, dass sie zu Gott geworden sei.
    (Die
Postmoderne in Kunst und
Geschichte entwickelte sich aus der linguistischen Analyse neuer
Philosophen
der Semantik und Semiotik, die herausgefunden hatten, dass 1) jedes
System von
Worten oder Konzepten einen Teil, aber nicht alles der menschlichen
Erfahrung abdeckt, und 2) soziale Faktoren eine Rolle dabei spielen,
welche
Systeme zu einer gewissen Zeit dominieren. Die Opposition dazu besteht
hauptsächlich aus den christlichen Theologen wie Jacques Maritain und
C.S.
Lewis, die behaupten, dass die ganze Wahrheit für uns durch den Glauben
an den
christlichen Mythos erreichbar ist. Kürzlich haben zwei Burschen namens
Gross
und Levitt in einem kuriosen Buch namens Higher Superstition die meisten
Argumente von Maritain und Lewis in Bezug auf den Glauben an
Autoritäten und
die