Cottage mit Aussicht
morgen früh vielleicht herkommen und überall auf dem Boden Spaghetti finden werden.«
»Sie mögen uns nicht«, erwiderte Bruno nickend. »Wir machen zu viel Lärm.«
»Ihr macht keinen Lärm«, widersprach Anna, »ihr seid nur ein wenig laut. Manchmal.«
»Ich glaube, dass bedeutet ›Lärm machen‹«, murmelte Rob, der in die winzige Küche zurückgekehrt war und im Kühlschrank stöberte. »Ich habe eine Selleriestange gefunden, wollen wir die auch hineintun?«
»Oh, das ist eine gute Idee. Aber Rob, wenn Sie gehen wollen, damit Sie Ihre Hunde versorgen können, brauchen Sie nicht zu bleiben.«
Er war entrüstet. »Ich habe nicht all die Zeit damit zugebracht, Psgetti zuzubereiten ...«
»Spaghetti«, verbesserte Bruno ihn.
»... um sie dann nicht zu essen. Meine Schwester hat Kinder«, fügte er hinzu, »ich mag sie.«
»Meine Schwester hat auch welche. Damit sind wir erfahrene Tanten und Onkel, aber wie werden wir als Eltern sein? Ich meine, ich frage mich, wie ich als Mutter sein würde«, sprach Anna hastig weiter, weil ihr plötzlich bewusst wurde, was sie da von sich gegeben hatte. »Ich glaube, ich werde vielleicht ein wenig zu lasch sein.« Sie dachte an Laura, die für jedes Kind festgelegte Aufgaben und Sternchentabellen hatte.
»Sie werden Ihre Sache sicher großartig machen«, erwiderte Rob - ein wenig düster, wie Anna fand.
Sie wechselte hastig das Thema. »Aber ich komme als Solotante bestimmt zurecht, wenn Sie also gehen wollen ...«
»Noch einmal, Anna: Ich möchte bleiben! Es macht Spaß, mit euch zusammen zu sein.«
»Was ist mit Ihren Hunden?«
»Ich habe meine Nachbarin angerufen. Sie wird rübergehen, sie füttern und sie rauslassen. Außerdem haben sie einander. Ich werde später nach Hause fahren, wenn diese Truppe satt und im Bett ist.«
Anna nahm seine Entscheidung mit unerwarteter Freude auf - es war schön, ihn um sich zu haben. Während die Jungen um sie herumtollten, kehrte sie zum Herd zurück und konzentrierte sich darauf, das Hackfleisch so anzubraten, dass es rundherum braun wurde und nicht zu einer festen, grauen Masse verbrutzelte. Zum zweiten Mal an diesem Tag fragte sie sich, wie diese Situation mit Max verlaufen wäre. Aber der Gedanke an Max in diesem fröhlichen Chaos erschien ihr irgendwie abwegig; sie konnte ihn sich nicht vorstellen, wie er glücklich und zufrieden ein Abendessen kochte, unterstützt von drei kleinen Helfern, die sich eher durch Begeisterung als durch Geschick auszeichneten. Nur gut, dass sie Max nicht als potenziellen Ehemann und Vater sah, obwohl die Erkenntnis, dass sie das nicht tat, ein leichter Schock war. Mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln wendete sie abermals das Hackfleisch in der Pfanne.
»Einen Penny für Ihre Gedanken«, bemerkte Rob dicht hinter ihr, und sie zuckte zusammen.
»Ich habe nur überlegt, ob wir sie zuerst baden und dann abfüttern sollen, oder ob wir sie lieber zuerst essen lassen und anschließend die Tomatensoße abwaschen sollen.« Sie lächelte, hochzufrieden mit ihrer schnellen Improvisation.
»Wir lassen sie eindeutig zuerst essen. Es hat keinen Sinn, sie zweimal zu waschen.«
»Das ist wahr«, pflichtete Anna ihm bei, »aber ich fürchte, dann kommen sie ein wenig zu spät ins Bett.
»Das wird wohl nicht weiter schlimm sein. He, Jungs«, sagte er lauter, und die Jungen, die das Interesse am Kochen verloren hatten und jetzt unter ohrenbetäubend realistischen Sound-Effekten mit ihren Autos spielten, blickten auf. »Habt ihr morgen Schule, Spielgruppe, Kindergarten oder etwas in der Art? Morgen ist Montag.«
»Ich hoffe nicht«, murmelte Anna, »denn wenn ich euch hinbringen müsste, müssten wir zu Fuß gehen.«
»Nein«, meldete Bruno sich strahlend zu Wort. »Wir haben Ferien!«
»Und Mami wollte mit uns schwimmen gehen«, fügte Tom hoffnungsvoll hinzu.
»Hm, das kann ich auf keinen Fall mit dem Fahrrad schaffen«, erwiderte Anna. »Vielleicht könnte Alistairs Mami euch zum Schwimmbad bringen. Falls Alistair ebenfalls schwimmen gehen will.«
Caroline wählte diesen Augenblick, um sich von ihrem Platz auf dem Kaminläufer zu erheben.
»O nein, jetzt will sie nach draußen!« Plötzlich verstand sie, warum Chloe gesagt hatte, sie könne mit den Kindern keinen Hund halten.
»Ich gehe schnell mit ihr um den Block«, erbot sich Rob. »Mir stehen jetzt ein paar Minuten Erwachsensein zu.«
Sie schenkte ihm ein warmes Lächeln. Er machte sich als Onkel so gut, und ihr wurde klar, dass sie die
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