Cottage mit Aussicht
saugen, wenn sie in einem Café oder in einem Restaurant säße, weil das dann in der Öffentlichkeit wäre. Oder zumindest hoffe ich, dass sie es nicht tun würde.«
Anna lachte. »Dann fangen wir jetzt an zu kochen! Wer reibt den Käse?«
Das Telefon klingelte, und Anna lief zu dem Apparat hinüber. Es war Mike. Sie führten ein kurzes Gespräch, dann legte Anna auf und drehte sich zu Rob um. »Er sagt, Chloe habe starke Schmerzmittel bekommen und schlafe jetzt. Er klang nicht mehr ganz so besorgt, doch schrecklich müde. Ich wette, Chloe hat versucht, ihn nach Hause zu schicken, und er wollte nicht.«
»Er würde Chloe nicht allein lassen, bevor sie wissen, was mit ihr los ist. Das wäre ausgesprochen unvernünftig.« Rob runzelte die Stirn, als versetzte er sich in diese Lage. »Außerdem wäre es für die Jungen sehr beunruhigend, wenn er kurz hier wäre und dann wieder in aller Eile wegfahren müsste.«
»Obwohl sie das in gewisser Weise gewohnt sind.« Sie lächelte. »Er meinte auch, dass in dem Schrank unterm Fenster eine Flasche Wein stehe.«
»Schön!«, sagte Rob. »Wo ist der Korkenzieher, Bruno?«
Kurze Zeit später erhielten sie noch einen Anruf von Mike.
»Sie wollen Chloe dabehalten, bis sie weitere Tests durchgeführt haben, aber sie werden sie jetzt noch ein Weilchen schlafen lassen.« Seine Stimme klang ziemlich angespannt. »Ich habe meine Eltern angerufen, und sie werden ihre Reise in einem Hotel unterbrechen, da Chloe wahrscheinlich morgen wieder zu Hause sein wird. Gott, ich werde trotzdem irgendwie verhindern, dass sie kommen. Chloe hat ein echtes Problem mit ihnen.«
Da sie ihre Schränke nach Whiskey durchsuchten und sich dann über das beklagten, was sie dort fanden, konnte Anna Chloes Widerwillen durchaus nachvollziehen.
»Also, möchtest du, dass wir - oder ich - die Nacht hier verbringen?«, fragte sie. Das würde die Schlafarrangements interessant machen.
»O nein. Susannah, Alistairs Mutter, wird definitiv rüberkommen und bis morgen bleiben, aber sie muss zuerst ihre eigene Familie versorgen. Sie wird gegen zehn da sein, wenn du es bis dahin allein schaffst.«
»Natürlich schaffe ich das. Mike, ist alles in Ordnung mit dir?«
»Ja, mir geht es gut. Ich komme nur um vor Sorge. Chloe ist niemals krank. Selbst nach der Geburt der Jungen war sie fünf Minuten später schon wieder auf den Beinen und hat alle herumkommandiert. Sie sieht so klein aus, wenn sie schläft.«
»Wenn es ein Nierenstein ist, ist es bestimmt nichts Ernstes.« Anna versuchte, beruhigend zu klingen, doch genau wie Mike konnte sie nicht umhin, sich zu sorgen.
»Du hast wahrscheinlich recht. Man hat sie nicht Hals über Kopf in den Operationssaal geschoben oder irgendetwas in der Art. Ist bei euch alles in Ordnung?«
»O ja. Wir amüsieren uns blendend.«
»Und ist Rob Hunter noch da?«
Anna hob den Blick. »Er hilft Bruno, Knoblauch zu pressen. Wir kochen Spaghetti. Tatsächlich sollte ich langsam Schluss machen. Ich befürchte, dass sie Knoblauchzehen mit Knoblauchzwiebeln verwechseln und wir auf Wochen nicht mehr gesellschaftsfähig sein werden. Grüß Chloe ganz herzlich von mir, wenn sie aufwacht.« Sie legte auf. »He, Jungs, das reicht jetzt vielleicht. Nein, ich glaube nicht, dass du alt genug bist, um Zwiebeln zu hacken, aber wenn du sehr, sehr vorsichtig bist, könntest du eine Möhre reiben.«
Während sie diese Aktivität überwachte, sagte sie leise zu Rob: »Ich mache mir Sorgen, weil Mike sich sorgt. Normalerweise ist er nämlich bestimmt kein Schwarzseher, doch das war jetzt schon der zweite Anruf von ihm.«
Rob legte die Arme um Anna und zog sie an sich. Es fühlte sich vollkommen natürlich an, und einige Sekunden lang erwiderte sie die Geste und fand Trost in der Kraft seiner Arme. Dann ließ er sie los. »Es wird schon alles gut gehen. Ich bin davon überzeugt.«
Anna, die plötzlich bemerkte, dass die Jungen sie mit einer Mischung aus Abscheu und kindlichem Zynismus beobachteten, meinte: »Wie geht es mit dem Abendessen voran?«
»Wollt ihr heiraten?«, fragte Bruno.
Anna wandte sich ab, damit Rob nicht sehen konnte, dass sie errötete.
»Nein!«, antwortete Rob mit einem Lachen. »Ich nehme Anna nur in den Arm, weil sie sich ein wenig Sorgen macht. So wie Mami euch in den Arm nimmt, wenn ihr hingefallen seid.«
»Warum machst du dir Sorgen, Anna? Wegen Mami?« Bruno sah sie furchtsam an.
»Nein«, flunkerte sie hastig, »es ist nur der Gedanke, dass eure Großeltern
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