Cottage mit Aussicht
wahr?«, plapperte sie drauflos.
Er lächelte. »Ja, ich habe Gleitzeit, und, nein, ich werde deinetwegen nicht zu spät zur Arbeit kommen. Aber andererseits fürchte ich, dass ich nicht einmal genug Zeit habe, um dir eine Tasse Kaffee anzubieten.«
»Hm, Laura hat es ebenfalls eilig, daher hätte ich ohnehin nicht bleiben können«, erwiderte sie und war trotzdem enttäuscht. »Ich hole Carolines Sachen aus dem Auto. Was meinst du, wird sie mit deinen Hunden zurechtkommen?«
»Bestens«, versicherte er ihr und bückte sich, um Caroline die Ohren zu streicheln. Sie lehnte sich hingebungsvoll an ihn.
Anna lächelte. »Und erzähle mir noch einmal, was mit ihnen passiert, während du fort bist!«
»Meine Nachbarin kommt zwei Mal am Tag vorbei, aber es werden auch andere hier sein - ich lasse einige Arbeiten vornehmen -, daher werden die Hunde nicht allzu viel auf sich allein gestellt sein. Meine Nachbarin wird sie hinauslassen, ihnen zu fressen geben, und sie zu einem langen Spielstündchen auf das Feld bringen. Sie sieht sogar mit ihnen fern, nachdem sie sie am Abend gefüttert hat. Was nur gut ist: Wir wollen doch nicht, dass die Hunde sich etwas Unpassendes ansehen.«
Anna lächelte höflich. »Ich hole dann mal besser Carolines Sachen. Dann müssen wir aufbrechen ...« Er hatte sie nicht einmal auf die Wange geküsst.
»Warum bleibst du nicht und siehst dir an, was ich seit deinem letzten Besuch hier geschafft habe? Ich hole Carolines Sachen. Dann kann ich mich gleichzeitig von Laura verabschieden.«
Anna goss sich in der Küche ein Glas Wasser ein, weil sie einen trockenen Mund hatte, dann schlenderte sie durch das Haus. Überall waren Spuren großer Aktivität zu sehen. Eine der Küchenwände war eingerissen worden, und Anna konnte sehen, wo Rob einen Anbau plante. Es würde einmal sehr schön werden, dachte sie. Ein Zementmixer, ein Paar Sägeböcke und einige weitere Gerätschaften standen in einer Ecke.
»Es wird richtig schnuckelig, Caroline«, sagte sie zu der Hündin, die zu spüren schien, dass sie gleich im Stich gelassen werden sollte. »Du wirst hier wunderbar zurechtkommen. Schließlich musst du es gewohnt sein, mit anderen Hunden zu leben. Bestimmt haben Robs Hunde sehr gute Manieren.«
»Die haben sie«, erklärte Rob, der, die Arme voller Bettzeug, wieder zurückkehrte, »und ich schlage vor, dass du dich jetzt von Caroline verabschiedest. Ich werde sie noch alle versorgen, bevor ich zur Arbeit gehe.«
»In Ordnung«, meinte Anna, die plötzlich den Tränen nahe war. Sie wusste, dass Caroline zurechtkommen und sie wahrscheinlich in dem Augenblick vergessen würde, in dem sie ihre neuen Freunde besser kennen lernte, aber die hektische Zeit, die Anna hinter sich hatte, und die Tatsache, dass sie sich auch von Rob verabschieden musste, hatten sie furchtbar mitgenommen.
»Also schön, Caroline«, sagte sie und versuchte, ihrer Stimme einen gelassenen Klang zu geben und sich ihre Gefühle nicht anmerken zu lassen, »du wirst für ein Weilchen bei Rob bleiben, aber es ist nur für kurze Zeit, bis ich das Cottage verkauft habe und wir in unser neues Zuhause ziehen können.«
Sie schlang die Arme um Carolines Hals und bettete einen Moment lang den Kopf auf ihren Rücken. Dann richtete sie sich auf. »So, jetzt muss ich dich allein lassen.«
»Ach, komm her«, bat Rob und zog sie an sich.
Er umarmte sie so fest, dass sie kaum atmen konnte, aber das war in Ordnung, denn genauso wollte sie sterben: in Robs starken Armen.
»Ich gehe nur für zehn Tage weg«, murmelte er in ihr Haar, wenige Sekunden bevor sie erstickte. »Dann führe ich dich in ein richtig schönes Restaurant zum Essen aus.«
Anna hielt die Augen geschlossen und ließ ihn nicht los. »Das wäre wunderbar«, flüsterte sie in sein Hemd. »Aber Fisch und Pommes frites wären auch in Ordnung.«
Er lachte und löste sich schließlich von ihr. »Ich denke, ich kann dir ein wenig mehr bieten.«
»Was auch immer.« Ihn loszulassen, fiel ihr furchtbar schwer - wie der Versuch, eine Nachtschnecke von einem Stein zu lösen. »Wie dem auch sei, ich muss jetzt aufbrechen. Bis bald, Liebling«, sagte sie.
»Gilt das ›Liebling‹ Caroline oder mir?«, fragte Rob mit einem Anflug von Traurigkeit in seinem Lächeln.
»Das kannst du entscheiden«, antwortete Anna, die versuchte, einen spielerischen Tonfall anzuschlagen, was ihr jedoch nicht ganz gelang. »Ich fahre jetzt. Auf Wiedersehen!«
Seine inbrünstige Umarmung trug eine Menge
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