Cottage mit Aussicht
dazu bei, Annas Laune wieder zu heben. Sie gab ihr zusätzliche Sicherheit, was ihre beider Gefühle füreinander betraf. Sie hatten jede Menge Zeit, ihre Freundschaft aufzubauen, und in Annas Fall konnten die plötzlichen Aufwallungen von Begierde durchaus zu einer echten und dauerhaften Liebe werden. Caroline würde zurechtkommen; alles würde gut werden. Die Zukunft war voller Freude und Aufregung. Aber trotzdem war ihre Stimme brüchig gewesen, als sie Auf Wiedersehen gesagt hatte.
Laura brach wie geplant später an diesem Morgen auf, und Anna verbrachte die nächsten Tage damit, sich mit einigen kleinen Arbeiten abzulenken, die nicht unbedingt notwendig gewesen wären, aber sie wollte das Haus Julian so perfekt wie möglich übergeben. Es war für sie eine Frage der Ehre.
Immer noch stolz auf ihre Leistungen, aber unter Schmerzen, weil ihr der Abschied so schwer fiel, verließ sie das Cottage, um in Dorothys und Teds Feriendomizil einzuziehen. Einzig die regelmäßigen Anrufe und Besuche bei Chloe hielten sie bei Laune.
»Ich hab eine Idee«, sagte Anna in der folgenden Woche strahlend, kurz nachdem sie mit Chloe und ihren jüngeren Söhnen zu Mittag gegessen hatte. »Wie wär's, wenn wir jetzt diese Stelle suchen würden, von der du mir erzählt hast? Wo Bäume stehen, auf die man so mühelos hinaufklettern kann? Das würde euch doch gefallen, oder, Jungs?«
Inmitten der allgemeinen Zustimmung fragte Chloe: »Und möchtest du auf dem Heimweg eine gewisse Person anrufen?«
Anna stieß einen verschwörerischen Seufzer aus. »Er ist vielleicht noch nicht wieder da. Er war ungefähr zehn Tage weg, denke ich. Er hat mich zwar ein paar Mal angerufen, aber er hatte Probleme mit dem Empfang, daher bin ich mir nicht ganz sicher, wie seine weiteren Pläne aussehen.«
»Weshalb genau musste er überhaupt fahren?«
»Rob sollte in dem Büro helfen, in dem er früher gearbeitet hat. Er hat sich dafür Urlaub genommen!« Anna war entrüstet, dass Rob seine dringend benötigte Pause von der Arbeit dazu nutzte, vor allem da es bedeutete, dass dieser Auftrag ihn ihr wegnahm. Aber genau dafür bewunderte sie ihn - er war so großzügig. »Obwohl sie ihn natürlich dafür bezahlen werden«, fuhr sie fort, »und sein Haus wird das Geld förmlich verschlingen, daher kann er es sehr gut gebrauchen.«
»Also, was genau soll er dort tun?« Chloe sammelte die mit Soße verzierten Teller ein und räumte sie in die Spülmaschine.
»Oh, sie hatten dort plötzlich eine Personallücke. Sie hatten anscheinend einen Angestellten verloren und warteten noch auf Ersatz.«
»Dann habt ihr also zumindest oft genug miteinander in Verbindung gestanden, um all das rausfinden zu können.«
»Ja«, sagte Anna und seufzte abermals. »Aber das genaue Datum seiner Rückkehr kenne ich nicht. Es hing davon ab, wie viel er erledigen konnte und wie schnell.«
»Okay, Jungs, einer von euch wischt jetzt den Tisch ab. Ich stelle nur noch die Spülmaschine an. Wir werden keine Stiefel brauchen, nur Jacken mit Kapuzen. Lasst uns gehen!«
Tom und Harry und in geringerem Maße sogar Anna und Chloe hatten einen glücklichen Nachmittag damit verbracht, auf Bäume zu klettern, Kekse zu essen und Orangensaft aus der Flasche zu trinken. Nachdem sie Bruno aus der Schule abgeholt hatten, fuhren sie nun wieder nach Hause, wobei sie einen Umweg in Kauf nahmen, um Rob zu besuchen, falls er zu Hause war.
»Wie wird er es finden, wenn wir alle bei ihm auftauchen, falls er gerade erst von einer Reise zurückgekehrt ist?«, fragte Chloe.
»Er wird begeistert sein, uns zu sehen! Hm, vielleicht wird er nicht begeistert sein, doch wenn man bedenkt, dass er wahrscheinlich gar nicht zu Hause ist, dürfte das keinen Unterschied machen. Vielleicht kann ich wenigstens Caroline kurz sehen!«, fügte Anna hinzu, um den Eindruck zu erwecken, es ginge ihr bei diesem Blitzbesuch nicht nur um Rob.
»Hast du nicht neulich abends erklärt, es sei besser für dich, sie nicht zu besuchen, damit du nicht in Gefühlsduselei verfällst?«, neckte Chloe sie.
»Ich weiß, doch wenn ich Rob besuche, werde ich sie ohnehin sehen, und es dürfte jetzt nicht mehr allzu lange dauern, bis ich den Kaufvertrag für mein neues Haus unterschreiben kann.«
»Ich dachte, es hätte da irgendwelche Probleme gegeben?«
»Chloe! Du sollst dir nicht alles merken, was ich erzähle, um es gegen mich zu verwenden, wenn ich meine Meinung ändern will!«
Chloe lachte. »Also schön, Jungs, wir
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