Cottage mit Aussicht
Bäume zu klettern, um sich in Sicherheit zu bringen, aber es war höllisch schwer, sie wieder herunterzubekommen. Nun musste also sie den Baum hinunterklettern, ohne dass ihr Angst oder Adrenalin dabei halfen.
Sie saß bei geöffneter Tür auf dem Fahrersitz und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Schließlich trank sie den Rest des Wassers aus der Flasche und beschloss, den Motor wieder zu starten. Erst jetzt wurde ihr wirklich bewusst, was es bedeutete, einen geliehenen Wagen zu fahren. Sie durfte keinen einzigen Fehler machen, damit das Fahrzeug keinen Schaden nahm.
Also los. Der Fahrersitz war richtig eingestellt. Es gab keinen Verkehr. Es würde einfach sein, aus dem Wald herauszukommen. »Du hast es geschafft, hierher zu fahren, du schaffst es auch wieder zurück. Und immerhin liegen keine Städte oder Ähnliches zwischen dir und Chloe. Es wird ein Kinderspiel sein.«
Abgesehen davon, dass sie einmal auf einem Hügel anfahren musste, etwas, das sie auf der Hinfahrt vermieden hatte, fiel ihr der Rückweg überraschend leicht, und schließlich klopfte sie mit einem gewissen Maß an Stolz an Chloes Tür.
»Er liegt im Krankenhaus. Sie wissen nicht, in welchem. Den Hunden geht es gut.« Dann brach sie in Tränen aus.
Kapitel 24
K omm herein«, sagte Chloe. »Ich hole die Erste-Hilfe-Tropfen. Du bist voller Ruß. Ist ja gut!« Sie legte die Arme um Anna und schob sie zu dem nächststehenden Küchenstuhl. »Rob ist bestimmt nicht schwer verletzt. Wir werden in allen Krankenhäusern anrufen und feststellen, wo er ist. Setz dich.«
Anna ließ sich auf den Stuhl sinken und hob einen Moment später gehorsam die Zunge, während ihre Freundin ihr eine Flüssigkeit in den Mund tropfte. »Es schmeckt wie Brandy«, murmelte sie.
»Ich weiß, aber es kann nicht der Brandy sein, der wirkt, denn dafür müsstest du eine ganze Flasche trinken.«
»Ich kann nicht glauben, dass ich deinen Wagen gefahren habe. Oh, Chloe! Was ist, wenn er schwer verletzt ist? Ich liebe ihn so sehr. Und sein Haus. Es ist alles so schrecklich.« Sie sah ihre Freundin erschüttert an.
»Ich habe Susannah angerufen«, übernahm Chloe jetzt das Kommando. »Sie wird herkommen und sich um die Jungen kümmern. Während wir auf sie warten, telefonieren wir die Krankenhäuser ab und stellen fest, wo Rob ist.«
»Kann man das denn tun, wenn man kein Verwandter ist?«
Ich habe keine Ahnung! Falls sie Schwierigkeiten machen, wirst du ... werde ich behaupten, ich sei seine Schwester oder irgendetwas in der Art.«
»Du bist ein Schatz, Chloe.« Anna blinzelte und kämpfte gegen die Tränen an. »Ich könnte im Augenblick bestimmt nicht vernünftig reden. Die Notfalltropfen werden sicher bald wirken.«
»Vielleicht haben sie schon gewirkt; du klingst ein wenig besser. Es ist eine Schande, dass Mike wieder wegmusste. Aber wie dem auch sei, so ist es nun mal. Jetzt werde ich nach oben gehen und nach den Jungen sehen. Sie scheinen ganz zufrieden zu sein; sie sind fix und fertig. Danach werde ich telefonieren. Wenn ich schon lügen muss, möchte ich dabei kein Publikum haben. Hier, lies eine Zeitschrift.« Chloe warf Anna eine Klatschzeitschrift zu und lief die Treppe hinauf.
Anna betrachtete die Zeitschrift, ohne sie zu sehen. Sie konnte sich nicht auf Gesichtsliftings und Wunderdiäten konzentrieren oder auf die Frage, wer mit wem schlief, während sie in Gedanken ganz bei Rob war. Er war ein so liebenswerter, gütiger Mann und unglaublich sexy. Max war in der Theorie ebenfalls sexy gewesen, aber in der Praxis - Anna schauderte und griff nach einem Kissen, das sie an sich drücken konnte. »Oh, Chloe, bitte, beeil dich«, murmelte sie in das Kissen hinein. »Gib, dass es Rob gut geht!«
Chloe kam ziemlich bald schon wieder herunter. »Ich habe behauptet, ich sei seine Schwester, und die Frau sagte: ›Noch eine Schwester?‹ Offensichtlich ist seine echte Schwester bereits dort. Ich habe erwidert, ein Mann könne schließlich mehr als eine Schwester haben. Wie dem auch sei, er liegt im Krankenhaus hier im Ort, was gut ist, weil das bedeutet, dass er nicht schwer verletzt sein kann. Das sind doch gute Neuigkeiten, hm?«
Anna blinzelte, damit sie nicht abermals in Tränen ausbrach. »Wunderbare Neuigkeiten.«
»Und Susannah wird bald hier sein. Ihre Mutter wohnt gleich nebenan und kann so lange auf ihre Kinder aufpassen. Wollen wir uns Nutellabrote schmieren? Man kann nie wissen, wie das Essen im Krankenhaus ist. Ich gehe ohne Nutellabrote nur
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