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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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mir nicht vorstellen, warum er mich sehen will. Ich will ihn bestimmt nicht sehen.« Anna drückte sich ein Sofakissen auf den Bauch; endlich begriff sie, welchen Sinn diese Dinger hatten.
    »Ich hatte eher den Eindruck, dass er sich bei dir entschuldigen wollte. Er meinte, er hätte einige schreckliche Dinge von sich gegeben.«
    »Was mir zu schaffen macht, ist nicht das, was er gesagt hat, es ist das, was er gedacht hat.«
    »Und was war das?«, fragte Chloe, während sie auf den Küchenbereich zuging.
    »Dass ich Pläne für sein Haus angefertigt hätte - sein ausgebranntes Haus -, damit ich es mir unter den Nagel reißen und Profit daraus schlagen kann. Ehrlich, Chloe, wenn er das auch nur denken kann, kennt er mich überhaupt nicht.«
    Chloe öffnete auf der Suche nach Besteck einige Schubladen und schloss sie wieder. »Das Problem ist, dass ihr einander eine Weile nicht gesehen habt. Auf diese Weise entwickeln sich Missverständnisse. Er war, während er bei seiner Schwester gewohnt hat, wirklich versessen darauf, sich mit dir in Verbindung zu setzen. Frustration kann die seltsamsten Reaktionen hervorrufen. Ah, jetzt kann's losgehen!« Sie schwang zwei Messer und zwei Gabeln und begann, Fisch und Pommes frites auf zwei Teller zu verteilen.
    Anna nahm ihren Teller in Empfang und stellte ihn sich auf den Schoß, auf dem bisher die Wärmflasche gelegen hatte. »Wenn er es wirklich unbedingt wollte, warum hat er sich dann nicht mehr Mühe gegeben?« Anna geriet langsam wieder in Rage.
    »Weil ihm nicht eingefallen ist, wie er das hätte anstellen können. Du weißt doch, wie Männer sind.« Chloe setzte sich mit ihrer eigenen Mahlzeit zu Anna auf das Sofa. »Und er hat die ganze Zeit über gedacht, dass du dich bei ihm melden würdest und dass ich dich zu ihm hinüberfahren würde oder irgendetwas in der Art. Dein Handy war nicht bei einem Brand zerstört worden - das wusste er«, fügte sie vermittelnd ein.
    »Es wäre schwierig für mich gewesen, mich mit ihm in Verbindung zu setzen! Ich kenne den Nachnamen seiner Schwester nicht, geschweige denn ihre Telefonnummer. Außerdem steht sie wahrscheinlich genau wie du nicht im Telefonbuch.« Anna holte Luft, um ihre Tirade fortsetzen zu können. »Und obwohl ich einmal in dem Dorf war, weiß ich nicht, ob ich ohne eine Wegbeschreibung dorthin zurückfinden würde. Es war absolut unvernünftig von ihm, von mir zu erwarten, dass ich mich bei ihm melden würde.« Anna kaute grimmig an ihren Pommes frites. »Seine verrückte Schwester ist an allem schuld. Sie war diejenige, die mir erzählt hat, dass sein Handy nicht mehr funktionierte! Sie hätte sich meine Nummer geben lassen müssen, bevor sie mich aus dem Krankenhaus gescheucht hat.«
    Chloe biss in ein mit Soße bedecktes Bröckchen Fisch. »Sie hat sich um ihren kleinen Bruder gekümmert. Es ist nur logisch, dass sie geistesabwesend war.«
    »Oh, hör auf, so vernünftig zu sein!« Als sie sich selbst so reden hörte, lächelte Anna kläglich.
    »Tut mir leid«, murmelte Chloe. »Das liegt an meinem Sternzeichen. Es ist sehr ärgerlich.« Sie schob sich eine Pommes in den Mund und kaute nachdenklich. »Ich bin davon überzeugt, dass es kein endgültiger Bruch ist, Anna.«
    Anna schüttelte heftig den Kopf. »Oh doch, das ist es, Chloe. Absolut. Du warst nicht dabei. Das war keine kleine Kabbelei unter Liebenden, es war eine grundlegende Fehleinschätzung meines ganzes Charakters. Wie konnte er mich so missverstehen?« Sie zwang sich zu einem schwachen Lächeln. »Mir muss man nachsehen, dass ich mich in ihm geirrt habe. Ich habe kein Urteilsvermögen, wenn es um Männer geht. Denk nur an Max.«
    Chloe stellte ihren Teller beiseite, stand auf und ging in die Küche, um nach etwas zu suchen.
    »Ich fürchte, ich habe keinen Ketchup da, wenn es das ist, wonach du suchst. Ich mag Ketchup nicht«, sagte Anna.
    »Das ist in Ordnung, ich mag ihn auch nicht. Aber die Jungen lieben ihn. Ich mag Mayonnaise. Hast du zufällig welche da?«
    Anna nickte. »Im Kühlschrank.«
    »In Ordnung«, erwiderte Chloe, kam mit dem Glas zurück und setzte sich wieder auf das Sofa. »Erzähl mir alles.«
    »Nein, erzähl du mir alles!«, bat Anna, angetrieben von dem Drang, sich zu schützen.
    »Ich glaube, um der Kontinuität willen musst du den Anfang machen«, beharrte Chloe.
    Anna seufzte. Sie freute sich nicht gerade darauf, Chloe zu eröffnen, dass sie zurück nach Yorkshire ziehen würde. Aber es schien für sie die einzige Lösung zu

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