Cottage mit Aussicht
sein.
»Erzähl es mir einfach! Warum ist Rob fuchsteufelswild und furchtbar aufgeregt bei mir zu Hause aufgekreuzt? Was hast du ihm angetan?«
Anna seufzte. »Ich weiß nicht, was dich auf den Gedanken bringt, ich könnte ihm irgendetwas angetan haben. Aber wie dem auch sei, ich habe ihn nicht absichtlich beleidigt. Er hat alles in den falschen Hals gekriegt und mir nicht erlaubt, es zu erklären.«
»Wovon sprichst du?«
»Sobald ich mir den Wagen angeschafft habe, habe ich angefangen, mit den Hunden spazieren zu gehen, weil Rob nicht da war. Im Grunde habe ich es für Caroline getan«, erklärte sie, bevor sie die Zähne in eine große Pommes frites bohrte.
»In Ordnung, sprich weiter.«
Jetzt, da Chloe da war und sie sich mit einem beruhigenden Drink und einer Mahlzeit gestärkt hatte, fühlte sich Anna ein wenig gelassener. Vielleicht würde die ganze Geschichte mehr Sinn machen, wenn sie sie Chloe erklärte. »Also, ich bin zu der Ruine seines Hauses gefahren, und weil es nun mal mein Beruf ist, habe ich Pläne für die Instandsetzung angefertigt. Schließlich kann ich mit dem Haus, das ich kaufen will - kaufen wollte - nicht anfangen, bevor es mir gehört.«
»Es wird bestimmt ein Vermögen verschlingen«, stellte Chloe nüchtern fest.
»Oh, eindeutig«, pflichtete Anna ihr bei. »Es wäre viel billiger, es abzureißen und ganz von Neuem anzufangen. Aber ich glaube nicht, dass Rob das will.«
Chloe nickte. »Das glaube ich auch nicht.«
»Für eine genauere Kalkulation fehlten mir die Grundlagen, doch es wird auf jeden Fall sehr teuer werden«, fuhr Anna fort. »Obwohl ein großer Teil des alten Hauses noch steht. Wie dem auch sei, ich habe ein Treffen vor Ort mit einem Bauunternehmer, einem Bauingenieur und Eric vereinbart - du erinnerst dich an Eric?« Vor ihrem inneren Auge spulte sich die ganze Szene mit schrecklicher Lebendigkeit noch einmal ab. »Nun ja, Rob ist aufgetaucht, und als er uns alle dort gesehen hat, ist er an die Decke gegangen.« Sie lächelte kläglich. »Oder er wäre an die Decke gegangen, wenn es noch eine gegeben hätte.« Anna nahm noch einen Schluck von ihrem Drink, für den sie sich auf eigenartige Weise zunehmend erwärmte.
»Weiter!«, drängte Chloe.
»Er dachte, ich hätte eine Investitionsmöglichkeit gewittert. Ich verstehe einfach nicht, wie er mir das unterstellen konnte. Es ist so kränkend! Ich würde niemals das Unglück eines anderen Menschen ausnutzen, am wenigsten, wenn es Rob betrifft.«
»Dann empfindest du also doch etwas für ihn?«
»Oh ja«, seufzte Anna. »Oder zumindest habe ich etwas für ihn empfunden. Im Augenblick möchte ich ihn einfach auf einem Spieß über einem offenen Feuer rösten, aber ich glaube nicht, dass das von Dauer sein wird. Doch wie dem auch sei, ich kehre nach Yorkshire zurück, um in Lauras Nähe zu sein. Ich kann nicht hier bleiben, wo so viele Häuser unter Denkmalschutz stehen oder in einem Naturschutzgebiet liegen: Wir würden uns immer wieder über den Weg laufen.«
Chloe brummte etwas Unverständliches vor sich hin. »Aber wenn er dir nicht gleichgültig ist ...«, sagte sie langsam. »Ich finde, du solltest ihm die Chance geben, sein Verhalten zu erklären.«
»Was gibt es da zu erklären? Er hasst mich!«, erwiderte Anna dramatisch. »Er hat offensichtlich überhaupt keine Ahnung, wer ich bin!«
»Ich bin davon überzeugt, dass er dich nicht hasst«, murmelte Chloe.
»Oh doch, das tut er! Bleib auf dem Boden der Tatsachen! Wenn ihm auch nur das Geringste an mir läge, könnte er so etwas nicht von mir denken.«
»Als er bei mir war, war er völlig verzweifelt, weil er keine Möglichkeit hatte, sich mit dir in Verbindung zu setzen. Und da hatte ich ganz und gar nicht den Eindruck, dass er dich hasst.«
»Hm, wie dem auch sei, ich habe beschlossen, nach Yorkshire zurückzukehren.«
Chloe, die ihren Drink beiseite gestellt hatte, nahm einen Schluck von Annas Glas. »Aber du hast doch gerade ein neues Haus gekauft.«
Anna schüttelte den Kopf. »Der Kauf ist noch nicht endgültig abgeschlossen. Ich kann problemlos davon zurücktreten.«
Chloe legte Anna eine Hand auf den Arm. »Nun, überstürze nichts. Du bist extrem erregt ...«
»Das ist eine ziemlich gute Beschreibung.«
»Warum gehst du nicht für ein Weilchen zu Laura?«
»Ich kann mit Caroline nicht lange bei ihr bleiben. Ich müsste eine Wohnung in der Nähe finden, und wie wir wissen, ist es schwierig, mit einem Hund etwas zu mieten.« Anna bekam
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