Cottage mit Aussicht
lernen. Geplagt von ihrem schlechtem Gewissen, war Chloe in aller Eile zu einer Tierhandlung gefahren, um Anna mit allem zu versorgen, was sie für den Hund benötigen würde. Daher musste Anna nicht nur auf einen großen, ängstlichen Greyhound aufpassen, sondern auch noch auf drei kleine Jungen, denn es war Samstag. Zum Glück kamen die Jungen und der Hund gut miteinander aus, im Wesentlichen deshalb, weil Chloe ihnen erklärt hatte, dass Caroline sehr ängstlich sei und sie in ihrer Gegenwart nur flüstern und sie auf keinen Fall anfassen dürften, wenn Caroline es nicht selbst wollte.
Die Jungen spielten mit ihren Spielzeugen und flüsterten tatsächlich nur. Zu dem Flüstern gehörte eine Menge Gekicher, aber das schien Caroline nichts auszumachen.
Schließlich kehrte Chloe mit einer Wagenladung voller Einkäufe zurück. »Ich bin blendend zurechtgekommen! Und wenn ihr mir jetzt alle beim Auspacken helfen könntet, wäre das fabelhaft!«
Nachdem Anna Caroline in Brunos zärtlicher Fürsorge zurückgelassen hatte, versicherte sie sich, dass die Tür fest geschlossen war, dann ging sie mit den beiden anderen Jungen zum Ende der Cottagereihe, wo Chloes Wagen stand.
»Ich habe keinen Hundekorb bekommen«, eröffnete sie Anna, »aber ich habe in dem kleinen Laden in der Hamilton Street ein Feldbett aus Armeebeständen gefunden. Weißt du, welchen Laden ich meine?«
Anna wusste es nicht und nahm das Bündel schweigend in Empfang.
»Außerdem war Hundefutter im Sonderangebot. Hier, Tom, schaffst du das?« Der kleine Junge griff nach einem Sack, der eine Spur größer war als er selbst, und taumelte damit den Weg entlang zurück zu Annas Cottage.
»Das Futter und die Wassernäpfe habe ich vom Discounter. Ah, und die hier auch.« Sie reichte Anna zwei rote Plastikeimer.
»Wozu braucht Caroline Eimer?« Anna war verwirrt. »Ich weiß, sie ist groß, doch sie ist kein Pferd.«
»Natürlich. Aber es ist ganz schlecht für sie, auf Bodenhöhe zu fressen«, erklärte Chloe. »Es gibt richtige Ständer für Fressnäpfe, doch ein Eimer tut es genauso gut. Du stellst die Schüssel - das ist eine schlichte Spülschüssel - hinein, und dann stimmt die Höhe genau.«
»Auch wenn ich noch keine Küche habe - ich wusste schon, was eine Spülschüssel ist. Ich werde dir alles bezahlen«, meinte Anna.
»Unsinn! Es war eigentlich gar nicht viel, und ich fühle mich verantwortlich für den ganzen Schlamassel.«
»Was wird Mike dazu sagen?«
»Er wird es nicht bemerken, und wenn ihm klar wird, dass die Alternative die gewesen wäre, selbst einen Greyhound ins Haus zu nehmen, wird er mit dem Handel hochzufrieden sein!«
Die beiden Frauen gingen jetzt den Weg hinunter, Chloe mit einem Bündel Spielzeuge für Caroline in den Armen. »Aber er mag Hunde doch?« Anna hatte Mike noch nicht kennengelernt, da er sich immer noch in irgendeinem fremden Land aufhielt, und sie konnte es kaum erwarten herauszufinden, was für ein Mensch er war.
»Oh ja! Er liebt sie! Heirate niemals einen Mann, der keine Tiere mag.« Chloe war in diesem Punkt sehr entschieden, und Annas Gedanken wanderten für einen Moment zu Max. Mochte er Tiere? Sie hatte keine Ahnung. »Mike meint einfach, wir hätten nicht genug Platz«, fuhr Chloe fort, ohne zu bemerken, dass Annas Aufmerksamkeit abgeschweift war, »und er hat recht.«
»Nachdem ich jetzt gesehen habe, was man alles für einen Greyhound braucht, kommt mir langsam der Verdacht, dass ich auch nicht genug Platz habe!«
»Unsinn«, widersprach Chloe. »Und jetzt lass uns feststellen, wie Caroline ihre Sachen gefallen.«
Es stellte sich heraus, dass die Hündin begeistert war, insbesondere die Leine mit dem schönen, breiten Lederhalsband hatte es ihr angetan. Daher fand Anna es nur gerecht, die Arbeit für den Morgen Arbeit sein zu lassen und mit der Hündin einen Spaziergang durch den Park zu unternehmen. Sie trottete so elegant und gesittet neben ihr her, dass Anna ziemlich stolz war - ebenso wie Chloe und die Jungen, die sie begleiteten -, und alles lief bestens, bis Caroline eine Katze sah. Nur mit vereinten Kräften konnten Anna und Chloe verhindern, dass Caroline am Horizont verschwand.
»Du darfst ihr das nicht zum Vorwurf machen«, meinte Chloe keuchend, während sie sich die Stirn abwischte. »Sie ist dazu ausgebildet worden, kleine, pelzige Geschöpfe zu jagen.«
»Ich weiß«, sagte Anna, die gleichermaßen außer Atem war. »Ich frage mich nur, ob man sie auch dazu ausbilden kann, es zu
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