Cottage mit Aussicht
der Zunge gelegen zu sagen, dass Chloe es sicher erwähnt hätte, wenn der wunderbare Elektriker außerdem ein solches Prachtexemplar gewesen wäre. Jetzt war ihr die Situation ziemlich peinlich. »Ich weiß nicht, ich dachte einfach, er sei ...«
»Ich bin erst vor Kurzem in Dads Betrieb eingestiegen«, erwiderte Colin beruhigend. »Also, soll ich mir einmal ansehen, was gemacht werden muss?«
Später verkündete er zu Annas großer Erleichterung: »Das ist ja alles erst vor Kurzem erneuert worden. Ich werde es durchchecken, aber wer immer das gemacht hat, muss Ahnung von der Materie gehabt haben.«
»Nun, das ist immerhin ein Anfang.« Anna lächelte, weil er freundlich war. »Möchten Sie einen Kaffee? Oder Tee? Ich habe auch Kekse da. Ich habe eigens welche gekauft.«
»Tee, bitte. Ein schönes Haus haben Sie hier. Es herrscht noch ein wenig Durcheinander, doch am Ende wird es große Klasse sein. Und Sie können jetzt die Dielenbretter verlegen.«
»Das hoffe ich. Die früheren Besitzer haben sie alle herausgerissen, und ich habe sie draußen gefunden; sie lehnten am Zaun. Ich hoffe, sie sind nicht allzu stark angefault.«
»Sie haben im Freien gestanden?«
»Nicht ganz. Irgendjemand hatte eine Plane darüber gebreitet. Wenn Sie wieder fort sind, werde ich mir die Bretter einmal ansehen.«
Colin bestand darauf, sie bei diesem Unterfangen zu unterstützen. »Die sind in Ordnung«, meinte er.
»Es scheint so«, pflichtete sie ihm gleichermaßen erfreut wie überrascht bei. »Das untere Brett ist schon ein wenig angefault, doch das kann ich leicht beheben.«
»Ich kenne einen sehr guten Tischler, falls Sie einen brauchen sollten«, erwiderte Colin. »Und es sieht so aus, als könnte das leicht passieren.«
Anna lächelte abermals. »Ich hoffe, die meiste Arbeit selbst erledigen zu können, aber sollte ich Hilfe brauchen, melde ich mich bei Ihnen.«
Als er fort war und Caroline aus Annas Schlafsack hervorgekrochen war, machte Anna sich daran, die Dielenbretter zu verlegen. Sie hatte eigentlich lediglich herausfinden wollen, wie sie passten und ob sie alle vollzählig waren, aber als es zu dunkel geworden war, um weiterarbeiten zu können, war gut die Hälfte der Dielenbretter verlegt.
»Die wirkliche Härte wird das Abschleifen werden«, erklärte Anna Caroline, während sie ihren Käse auf Toast aß und die Hündin auf eine Weise mit Brotkrusten fütterte, die im Handbuch der Greyhound-Stiftung gewiss keine Billigung finden würde. »Die Maschine ist verdammt schwer. Ich werde Chloe bitten müssen, sie mir vom Baumarkt zu holen. Das wird wirklich harte Arbeit. Wie das Verlegen von Dielenbrettern. Meine Güte, ich brauche ein Bad!« Aber obwohl Chloe sehr großzügig mit ihrem warmen Wasser war, wollte Anna sie nicht ausnutzen, daher putzte sie sich nur die Zähne und wusch sich die Füße.
»Wenn ich mir jetzt auch noch das Haar gewaschen hätte«, erklärte sie Caroline, die ihre Fähigkeiten als Zuhörerin schulte, »würde ich mich richtig sauber fühlen.«
Am Donnerstag ließ Anna sich von Chloe am Baumarkt absetzen, wo sie sich die Schleifmaschine ausleihen wollte, während ihre Freundin zu Waitrose ging. Anschließend wollte Chloe sie wieder abholen. Es bedurfte zweier kräftiger Männer, um die Maschine in den Kofferraum von Chloes Wagen zu wuchten, doch Anna war zuversichtlich, dass sie und Chloe die Maschine wieder herausgehoben und zu Annas Cottage geschafft bekommen würden.
»Wir können uns jederzeit Hilfe beschaffen«, sagte Chloe, als sie losfuhren.
»Die werden wir nicht brauchen. Laura und ich haben festgestellt, dass es nichts gibt, das zwei wirklich entschlossene Frauen nicht schaffen, wenn sie es nur wollen.«
»Huh«, brummte Chloe, die im Gegensatz zu Anna nichts dagegen hatte, sich im Fall des Falles Muskeln auszuborgen. »Und uns dabei einen Hexenschuss holen.«
Tatsächlich bekamen sie die Maschine ohne allzu große Schwierigkeiten zu Annas Haus.
»Bist du dir sicher, dass du mit diesem Biest fertig wirst?«, fragte Chloe.
»Natürlich!« Anna lachte. »Geh du rüber und bereite deinen Toast Melba oder was auch immer zu. Ich komme schon zurecht.«
»Darling, Toast Melba war in den Siebzigern! Aber wenn du dir sicher bist, dass du es schaffst, werde ich gehen. Es ist nämlich nicht das Kochen, das die Zeit verschlingt, es ist das Saubermachen danach.«
Die Maschine war unglaublich schwer, aber es erfüllte Anna mit immenser Befriedigung, den Schmutz von Jahrzehnten
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