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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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angerufen hatte. Er hatte sie Samstagabend angerufen, um ihr eine gute Nacht zu wünschen, und das nur gut eine Stunde, nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten. »Nun, ich habe es bisher nicht erwähnt ...«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich nicht wusste, ob etwas daraus werden würde. Tatsächlich war ich mir sicher, dass nichts in der Art passieren würde.«
    »Was für ein ›es‹?«
    »Falls du mir die Gelegenheit gibst, hie und da ein Wort einzustreuen, werde ich es dir erzählen.«
    Chloe holte die Dose mit Schokoladenkeksen und öffnete sie. »Sprich weiter. Ich will alles von Anfang an hören.«
    »Hm, vor einigen Jahren, als ich noch am College war« - Anna stöberte in der Dose, bis sie einen Keks mit Karamellfüllung gefunden hatte - »hatten wir einen Gastdozenten, der uns von den Tätigkeitsbereichen eines Architekten erzählt hat. Der Kurs, an dem wir teilnahmen, war der erste Teil der Qualifikation, und der Dozent sollte uns ermutigen, mit der Architektur weiterzumachen. Wie dem auch sei, ich habe mich damals in ihn verliebt.«
    »Du meinst, du hast für ihn geschwärmt«, sagte Chloe, den Mund voller Schokolade.
    »Nein«, erwiderte Anna kläglich. »Es war Liebe. Wenn es nur eine Schwärmerei gewesen wäre, wäre das Gefühl in all den Jahren gewiss verflogen, nicht wahr?«
    »Ach du meine Güte. Du bist doch nicht immer noch in ihn verliebt?«
    »Oh doch. Wir waren uns auf unserem Abschlussball näher gekommen, aber ich habe dann seine Telefonnummer verloren - nein, das war die Version, die ich ihm erzählt habe -, ich habe sie vernichtet und ihn nie angerufen.« »Oh!«
    »Das Taxi kam früher, als wir dachten, und ihm blieb nur noch gerade genug Zeit, mir seine Nummer zu geben. Ich hatte keine Gelegenheit, ihm auch meine zu geben. Und dann bekam ich eine Grippe und habe nicht angerufen. Als es mir etwa drei Tage später ein wenig besser ging, habe ich mich aus dem Haus geschleppt, um Tomatensuppe zu kaufen ...«
    »Sehr tröstlich, so eine Tomatensuppe.«
    »... und ich habe ihn mit einer Frau gesehen.«
    »Aber sie hätte irgendeine Frau sein können!«
    »Natürlich ist mir das auch klar geworden, als mein Gehirn erst wieder richtig funktionierte. Sie war wahrscheinlich eine Kollegin oder etwas in der Art, aber zu der Zeit habe ich überreagiert und das Stückchen Pappe verbrannt - die Nummer stand auf der Rückseite einer Zigarettenpackung, die er von irgendjemandem bekommen hatte.« Wann immer Anna diese spezielle Marke nun sah, durchzuckte sie noch heute ein Stich der Reue. »Das Eigenartige ist, dass seine Mutter hier im Dorf lebt.«
    »Wirklich? Wie heißt sie denn?«
    Anna zuckte die Schultern. »Mrs. Gordon, nehme ich an.«
    »Wohnt sie in diesem großen Haus am Ende des Weges? Ich meine den Weg, der in den Park führt?«
    »Keine Ahnung! Möglich wäre es.«
    »Nun, dann hoffe ich um deinetwillen wirklich, dass sie es nicht ist. Sie ist nämlich ein alter Drachen! Sie hat die Kinder angeschrien, weil sie mit dem Dreirad - wohlgemerkt, sie waren damals noch auf drei Rädern unterwegs - ein winziges Stück auf ihre Einfahrt gefahren sind.«
    »Oh ... hm, dann kann ich nur hoffen, dass sie es nicht ist.« Anna war ein klein wenig ärgerlich über diese Abschweifungen. Sie wollte Chloe von ihrem fabelhaften Abend erzählen, statt mit Geschichten über irgendeine Frau unterhalten zu werden, bei der es sich vielleicht nicht einmal um ihre potenzielle Schwiegermutter handelte.
    »Also dann, sprich weiter«, drängte Chloe.
    »Nun, als ich hörte, dass es eine Wiedersehensfeier geben würde und er dort sein würde, beschloss ich, ebenfalls hinzugehen.«
    »Das hatte mich auch ein wenig erstaunt. Es sah dir so gar nicht ähnlich, dich in Schale zu werfen, um zu einer Party nach London zu fahren.« Sie seufzte. »Aber mir hätte es unbedingt ähnlich gesehen.«
    Anna ignorierte diese Bemerkung. »Also bin ich, wie du weißt, in deinem Kleid hingefahren - oh, und mit deinen Handschuhen! Die Handschuhe waren wundervoll!«
    »Ich muss sagen, sie haben wirklich gut ausgesehen. Und bist du mit deinem Haar zurechtgekommen?«
    »Mehr oder weniger, ich habe es so frisiert, wie du es mir gezeigt hast. Lauras Frisur habe ich nicht zustande gebracht.«
    »Das überrascht mich nicht, das ist auch ziemlich schwierig. Wie dem auch sei, ich weiß, wie du ausgesehen hast, also erzähl mir, was passiert ist.«
    »Nun, wir alle - das heißt, all die Frauen, die ich von damals kannte - haben uns in einem

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