Cottage mit Aussicht
Markt bringen.«
Er runzelte die Stirn. »Warum? Es ist nicht einmal annähernd fertig.«
»Ich weiß, aber der Markt ist im Augenblick ziemlich im Keller, und es könnte eine Weile dauern, es zu verkaufen. In der Zwischenzeit kann ich es fertigstellen.«
»Sie wollen also nicht selbst ein Weilchen hier leben?«
»Oh, doch. Ich liebe dieses Haus und diese Gegend, aber ...«
»Was?« Er sah sie erwartungsvoll an.
Sie fand seinen Blick ziemlich beunruhigend und holte tief Luft. »Wie ich neulich schon am Telefon sagte, ich brauche das Geld schneller, als ich angenommen hatte«, erwiderte sie.
Er nickte; offensichtlich war er zufrieden mit ihrer Antwort. »Dann lassen Sie uns mal einen Blick auf das Badezimmer werfen.«
Nachdem er den Raum betreten und sich kurz umgesehen hatte, fügte er hinzu: »Hm, was ich hier sehe, scheint mit den Zeichnungen übereinzustimmen.«
»Sie brauchen gar nicht so überrascht zu klingen - das ist schließlich mein Job!« Warum glaubten nur alle, sie sei der Sache nicht gewachsen?
»Wir bekommen ziemlich oft Zeichnungen, die keine Ähnlichkeit mit den realen Gegebenheiten aufweisen. Es hat nichts mit Ihnen zu tun, es betrifft die Architekten im Allgemeinen. Sie gehen bis an die Grenzen der Vorschriften und oft darüber hinaus.«
»Oh.« Sie runzelte die Stirn und dachte an Max' Bemerkungen. »Ich fürchte, ich bin ein niederschmetternd gesetzestreuer Bürger.«
»Sie brauchen sich nicht dafür zu entschuldigen! Das ist etwas Positives. Zumindest in diesem Fall.«
»Manchmal ist es einfach töricht.« Sie wandte sich von ihm ab, um aus dem Fenster zu blicken. Das passierte ihr hier oben häufig; die Schönheit der Landschaft lenkte sie von anderen Dingen ab. Die Aussicht auf das Dorf, die Felder und die dahinterliegenden Hügel war einfach atemberaubend. Es würde ihr furchtbar leid tun, von hier fortzugehen.
»Warum müssen Sie das Haus so schnell verkaufen? Ich kann doch sehen, dass Sie wirklich gern darin leben würden.« Er trat hinter sie, und sie drehte sich nicht um.
Anna wurde bewusst, dass sie ihm geradeso gut die Wahrheit sagen konnte. »Ich hätte es mir ohnehin niemals leisten können, dauerhaft hier zu leben. Aber ich muss meiner Schwester ziemlich bald einiges Geld zurückzahlen. Wenn das Haus nicht auch von innen hergerichtet ist, werde ich weniger dafür bekommen, doch die Umbauten werde ich natürlich fertigstellen.«
Er hielt einen Moment lang inne. »Ich verstehe. Nun, diese Häuser lassen sich im Allgemeinen mühelos verkaufen. Sie sind wie geschaffen als Zweitwohnsitz«, fuhr er fort.
Anna schnalzte mit der Zunge und drehte sich nun doch zu ihm um. »Ich kann nicht umhin, mir die früheren Besitzer vorzustellen, die in den Häusern lebten, als sie gebaut wurden, die ihr eigenes Gemüse hier angebaut haben und über die Feldwege zur Arbeit gegangen sind. Ich möchte eigentlich niemanden aus der Stadt hier haben, der sich über den Dorfladen beschwert und aus einem Gemüsegarten einen Zierrasen macht.« Als ihr klar wurde, wie romantisch sie geklungen hatte, biss sie sich auf die Unterlippe. »Natürlich weiß ich, dass man im Grunde keinen Einfluss darauf hat, wer das Haus kauft oder was er mit dem Garten anstellt, aber mir wäre ein Käufer lieber, der hier leben würde.« Sie dachte an Max' Freund Julian und hoffte halb, dass er das Interesse verlieren würde, noch bevor er das Cottage überhaupt gesehen hatte.
»Die Häuser sind ziemlich klein für eine Familie«, bemerkte Rob.
»Ich weiß.« Anna seufzte. »Ich habe keine Ahnung, wie Chloe das schafft. Drei Kinder! In meinem Haus ist es schon eng genug, und dabei sind nur Caroline und ich hier.«
»Und ziemlich viele Möbel.« Er kicherte. »Da wir gerade von Caroline sprechen - haben Sie schon einen Platz gefunden, an dem Sie sie von der Leine lassen können, damit sie einmal ordentlich laufen kann?«
»Chloe hat einmal etwas erwähnt, aber um ehrlich zu sein, hatte ich nicht viel Zeit, um die Gegend zu erkunden.«
»Und das ist auch schwer, wenn man mit einem Fahrrad und einem Hund unterwegs ist.«
»Sagen Sie nichts gegen Fahrräder. Sie halten einen fit!«
»Natürlich, aber Sie können mit einem Fahrrad nur eine begrenzte Strecke zurücklegen, wenn Sie Rücksicht auf einen Hund nehmen müssen.«
Spielte er wieder die Rolle des Bastard-Hundemannes? Bei ihm war sie sich nie ganz sicher. »Ich würde nicht einmal im Traum daran denken, Caroline mitzunehmen, wenn ich Fahrrad fahre«,
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