Cottage mit Aussicht
erwiderte sie entsetzt. »Denken Sie nur an den Verkehr!«
»Es könnte außerdem ihr Herz belasten.«
Anna überlegte. Er zwinkerte ihr zu. Nun, dieses Spiel konnte man zu zweit spielen. »Ich könnte eine Art Kindersitz installieren, sodass sie hinten sitzen könnte.«
Er schüttelte ernsthaft den Kopf. »Sie würden niemals einen Helm finden, der ihr passt.«
»Ich wette, die werden in diesen Katalogen angeboten, die Hundemäntel und Leinen und dergleichen Dinge verkaufen.« Sie versuchte, nicht zu lächeln.
»Nur dass ich glaube, Sie werden ›Hundaloge‹ genannt.«
»Idiot!« Anna versetzte ihm einen spielerischen Stoß.
Er erwiderte ihr Lächeln. »Ich habe eine Idee. Warum nehmen Sie sich nicht mal einen Tag frei? Flexible Arbeitszeit?«
»Was um alles in der Welt ...?«
»Erlauben Sie mir, mit Ihnen und Caroline zu einem Feld in der Nähe meines Hauses zu fahren, das absolut sicher ist. Außerdem gibt es dort im Allgemeinen einige Kaninchen zu jagen, um sie auf den Geschmack zu bringen.«
»Ich will aber nicht, dass Caroline Kaninchen jagt!«, protestierte Anna ziemlich laut.
»Sie wird sie jagen, ob Sie es nun wollen oder nicht, doch sie wird sie nicht unbedingt fangen. Caroline würde einen guten Auslauf zu schätzen wissen. Sie hatte wahrscheinlich eine ganze Weile keine Gelegenheit mehr dazu.«
Der Gedanke an einen richtigen Ausflug mit Caroline war sehr verlockend. »Ich dürfte das wirklich nicht. Ich wollte mit meiner Treppe anfangen.«
Er erwiderte nichts, und sie sah ihn an. Der Gedanke an ein paar freie Stunden war gleichermaßen verlockend. »Andererseits ...«
»Was?«
»Ich wollte heute eigentlich eine neue Säge kaufen und habe es vergessen. Es ist erstaunlich, wie viele von diesen Dingern man abnutzt.«
»Und heutzutage gibt es niemanden mehr, der Sägen schärft.«
Sie lachte. Das unbefangene Geplänkel machte ihr Spaß.
»Es wäre besser, mit der Arbeit anzufangen, wenn Sie wirklich ausgeruht sind. Sie haben sich ein wenig freie Zeit verdient. Außerdem würde ich Caroline gern einmal richtig in Bewegung sehen, um mich davon zu überzeugen, dass sie nicht doch aus irgendeinem Grund zum Tierarzt müsste.« Er grinste. »Jetzt weiß ich, warum Sie sie noch nicht haben durchchecken lassen.«
»Hm, ich habe ja den Kindersitz bisher nicht, und das Thema Helm haben wir bereits erörtert.«
Er grinste, und seine Zähne sahen im Dunkel seiner Bartsprossen sehr weiß aus. »Kommen Sie.«
Anna dachte nach.
»Ich werde Sie nicht drängen, wenn Sie wirklich anfangen wollen, aber ich habe das starke Gefühl, dass Ihnen die Arbeit besser von der Hand gehen würde, wenn Sie sich einmal einige Stunden freinehmen würden. Das weiß ich aus Erfahrung.«
Da sie dieselbe Erfahrung gemacht hatte, traf sie einen Entschluss. »In Ordnung.«
»Wunderbar. Also, holen Sie Ihren Mantel und den von Caroline, dann brechen wir auf.«
»Werden Sie Ihre Hunde auch mitnehmen?«, erkundigte sich Anna auf dem Weg nach unten.
»Beim nächsten Mal, wenn wir sie richtig miteinander bekannt machen können. Jetzt möchte ich nur sehen, wie Caroline sich benimmt.«
Die Hündin sprang in den Kofferraum von Robs Volvo, als hätte sie das ihr Leben lang getan. Anna sprach ihre Beobachtung aus.
»Greyhounds sind im Allgemeinen sehr beweglich und können sehr weit springen«, sagte Rob.
Anna setzte sich auf den Beifahrersitz. »Ich sollte mir wirklich einen Wagen anschaffen.«
»Können Sie denn fahren?«, fragte Rob und ließ den Motor an.
»Irgendwie schon«, antwortete Anna, während sie ihren Sicherheitsgurt richtig einstellte. »Ich habe meine Führerscheinprüfung bestanden, bin dann aber nie gefahren. Ich hatte stets so viel um die Ohren, dass ein Wagen nie wichtig zu sein schien. Aber das war, bevor ich Caroline bekam.«
Die Fahrt war kurz, doch überraschend angenehm. Die Hecken und Bäume zeigten sich in ihrem frischesten Grün; der Sommer stand in den Startlöchern. Anna schaute aus dem Fenster, und bei dem Gedanken, dass sie vielleicht nicht hier sein würde, um den Sommer auf seinem Höhepunkt zu erleben, befiel sie jähe Melancholie.
Sie stellten den Wagen ab und gingen mit Caroline an der Leine auf den Acker zu.
»Das ist kein Acker, sondern ein Abgrund«, sagte Anna, als sie über das Tor schaute.
Rob lachte. »Das Gelände ist ein wenig steil. Es gehört einem Freund von mir. Wenn das Land nicht für Vieh gebraucht wird, erlaubt er mir, meine Hunde hier laufen zu lassen, wann immer
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