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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Kunstgegenstände ausgegeben hatte. Doch er hatte darauf geachtet, dass das Haus trotz aller Pracht auch behaglich war, und so gab es auch ein Heimkino, gemütliche Wohnzimmer, abgeschiedene Schlafzimmer, mehrere Badezimmer und den Garten. Sein Personal bestand aus Einheimischen, die O’Conner persönlich auf Herz und Nieren geprüft hatte. Leider hatte er hier bisher nur einige wenige Wochen verbringen können. Bald jedoch würde Attico sein persönlicher Zufluchtsort werden, ein Heim, an dem sich gut leben und denken ließ, wofür er auch durch die Installation ausgeklügelter Alarmsysteme und einer technisch erstklassigen Kommunikationsanlage und den Ausbau eines verschlungenen Labyrinths von Geheimgängen Sorge getragen hatte.
    Er durchschritt die Räume im Erdgeschoss, die im französischen Stil ineinander übergingen und in denen die Ecken und Winkel so kühl und schattig wirkten wie das Zwielicht des Frühlings. Von dem im klassischen Stil gehaltenen Atrium aus führte eine marmorne Wendeltreppe zum ersten Stock.
    Er stieg die Treppe hinauf.
    Oben schmückten Fresken, die den Vormarsch der modernen Wissenschaft darstellen sollten, die Wände. Dieser Teil des Hauses erinnerte ihn an die schönen Seiten Venedigs, auch wenn die hohen, mit Mittelpfosten versehenen Fenster nicht den Canal Grande, sondern eine Gebirgslandschaft umrahmten. Er steuerte auf die geschlossene Tür zu seiner Linken zu, wo unmittelbar hinter dem Treppenabsatz eins seiner zahlreichen geräumigen Gästezimmer lag.
    Leise trat er ein.
    Karyn Walde lag reglos auf dem Bett.
    O’Conner hatte sie und ihre Pflegerin in einem anderen Hubschrauber von Samarkand hergebracht. An ihrem rechten Arm hing wieder ein Tropf. Er trat näher, griff nach einer der Spritzen, die auf einem Edelstahltisch lagen, und spritzte den Inhalt in einen Zugang. Ein paar Sekunden später wirkte das Aufputschmittel, und Walde schlug die Augen auf. In Samarkand hatte er sie in ein künstliches Koma versetzt. Jetzt aber brauchte er sie wach.
    »Los«, sagte er. »Aufwachen.«
    Sie blinzelte, dann wurde ihr Blick langsam klar.
    Als sie die Augen wieder schloss, nahm Vincenti einen Krug mit Eiswasser vom Nachttisch und schüttete ihr den Inhalt ins Gesicht.
    Sie prustete und schüttelte das Wasser ab, doch es hatte funktioniert: Sie war blitzschnell wach geworden.
    »Sie Drecksack«, stieß sie hervor und stemmte sich hoch.
    »Ich hab Ihnen doch gesagt, dass Sie aufwachen sollen.«
    Sie war nicht gefesselt. Das war nicht nötig. Aufmerksam musterte sie ihre Umgebung. »Wo bin ich?«
    »Gefällt es Ihnen? Ich denke, es ist so elegant, wie Sie es gewohnt sind.«
    Sie bemerkte das Sonnenlicht, das durch die Fenster und die geöffneten Balkontüren fiel. »Wie lange war ich bewusstlos?«
    »Eine ganze Weile. Es ist jetzt Vormittag.«
    Als sie begriff, wo sie war, fragte sie verwirrt: »Was geht hier vor?«
    »Ich möchte Ihnen etwas vorlesen. Darf ich?«
    »Habe ich denn die Wahl?«
    Sie hatte wieder einen klaren Kopf.
    »Wohl eher nicht. Aber ich denke, es lohnt sich für Sie.«

    Der klinische Test W12-23 kam mir von Anfang an verdächtig vor. Allein schon, weil Vincenti nur mich und sich selbst zur Überwachung einteilte. Das war ungewöhnlich, da Vincenti sich sonst nur selten an der praktischen Arbeit beteiligte. Auch dass es für den Versuch nur zwölf Testpersonen gab, machte mich misstrauisch. An den von uns durchgeführten Tests nehmen sonst in der Regel hundert bis tausend oder mehr Probanden teil. Eine Stichprobe mit nur zwölf Patienten würde keine validen Daten über die Effektivität einer Substanz und die Frage ihrer Toxizität liefern.
    Als ich Vincenti diese Bedenken mitteilte, erklärte er, bei diesem Versuch gehe es nicht um die Frage Toxizität der Substanz. Auch das kam mir merkwürdig vor. Ich erkundigte mich nach dem zu untersuchenden Wirkstoff, und Vincenti sagte, es handele sich um eine Substanz, die er selbst entwickelt habe, und nun wolle er sehen, ob die in den Labortests festgestellte Wirkung des Stoffs sich auf Menschen übertragen ließ. Mir war bewusst, dass Vincenti an Projekten arbeitete, die als geheim eingestuft waren (was bedeutete, dass nur bestimmte Personen Zugang zu den Daten erhielten), aber in der Vergangenheit hatte ich immer Zugang zu den Daten gehabt. Bei diesem Versuch stellte Vincenti jedoch klar, dass nur er direkt mit der zu untersuchenden Substanz namens Zeta Eta arbeiten würde.
    Im Rahmen der Vorgaben, die Vincenti gemacht

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