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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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geschehen ist, muss ein ziemlicher Schock für sie sein, und Paranoia gehört zu ihren Berufskrankheiten. Cassiopeia kann das gegen sie ausspielen.«
    »Diese Frau plant einen Krieg. Sie wird sich nicht groß um Cassiopeia scheren. Sie hat sie gebraucht, um zum Flughafen zu kommen. Danach ist Cassiopeia nur noch Ballast für sie. Das hier ist verrückt.«
    »Cotton«, sagte Stephanie. »Es gibt da noch etwas.«
    Er wartete.
    »Naomi ist tot.«
    Er fuhr sich mit einer Hand langsam durchs Haar, dann sagte er: »Ich habe es absolut satt, dass Freunde sterben.«
    »Ich will Enrico Vincenti dafür bluten lassen«, sagte sie.
    Das wollte er auch.
    Er fing wieder an, wie ein aktiver Agent zu denken, und bekämpfte energisch den Wunsch nach schneller Rache. »Du hast gesagt, dass in der Schatzkammer etwas zu finden ist. Okay, zeig es mir. Jetzt.«
    Zovastina betrachtete die Frau, die ihr in der luxuriösen Kabine des Jets gegenübersaß. Sie besaß zweifellos Mut. Und wie die Gefangene aus dem chinesischen Labor kannte diese Schönheit auch Angst, aber im Gegensatz zu jener schwachen Seele wusste sie, wie man sie kontrollierte.
    Sie hatten nicht miteinander gesprochen, seit sie den Dom verlassen hatten, und Zovastina hatte die Zeit genutzt, um sich ein Bild von ihrer Geisel zu machen. Sie war sich noch immer nicht sicher, ob diese Frau eine richtige Geisel war oder ob sie es nicht eher geradezu darauf angelegt hatte, mit ihr zu kommen. Es war alles viel zu schnell gegangen.
    Und die Gebeine.
    Sie war sich sicher gewesen, dass sie etwas finden würde, sonst hätte sie die Reise gar nicht riskiert. Alles hatte darauf hingedeutet, dass sie Erfolg haben würde. Aber es waren wirklich mehr als zweitausend Jahre vergangen, und vielleicht hatte Thorvaldsen recht. Was konnte realistisch gesehen noch von damals erhalten sein?
    »Warum waren Sie in der Basilika?«, fragte sie unvermittelt.
    »Haben Sie mich zum Plaudern mitgenommen?«
    »Ich habe Sie mitgenommen, um herauszufinden, was Sie wissen.«
    Diese Frau erinnerte sie zu sehr an Karyn. Dieses verdammte Selbstvertrauen, das sie wie ein Abzeichen trug. Und diese ungewöhnliche Zurückhaltung, die Zovastina neugierig machte und sie gleichzeitig beunruhigte.
    »Ihre Kleidung. Und Ihr Haar. Sie sehen aus, als wenn Sie gebadet hätten.«
    »Ihr Leibwächter hat mich in die Lagune gestoßen.«
    Das war neu. »Mein Leibwächter?«
    »Viktor. Hat er Ihnen das nicht berichtet? Ich habe im Museum auf Torcello seinen Partner getötet. Ihn wollte ich auch umbringen.«
    »Das könnte sich als ziemlich schwierig erweisen.«
    »Das glaube ich nicht.« Ihre Stimme klang kalt, scharf und arrogant.
    »Sie haben Ely Lund gekannt?«
    Vitt antwortete nicht.
    »Sie denken, dass ich ihn ermordet habe?«
    »Ich weiß, dass es so ist. Er hat Ihnen von Ptolemaios’ Rätsel erzählt. Er hat Sie davon unterrichtet, dass die Mumie im Soma niemals Alexanders Leichnam war. Er hat diese Mumie mit der Entwendung des Heiligen Markus durch die Venezianer in Verbindung gebracht, und so sind Sie auf den Gedanken gekommen, nach Venedig zu fliegen. Sie haben Ely ermorden lassen, um sicherzugehen, dass er niemand anderem davon erzählt. Aber das hat er schon getan. Nämlich mir.«
    »Und Sie haben es Henrik Thorvaldsen erzählt.«
    »Und anderen.«
    Das war ein Problem, und Zovastina fragte sich, ob diese Frau etwas mit dem fehlgeschlagenen Attentat zu tun hatte? Und mit Vincenti? Henrik Thorvaldsen könnte ohne weiteres Mitglied der Venezianischen Liga sein. Doch da die Mitgliederliste streng vertraulich war, hatte sie keine Möglichkeit, sich Gewissheit zu verschaffen. »Ely hat Sie nie erwähnt.«
    »Aber er hat Sie erwähnt.«
    Diese Frau war in der Tat wie Karyn. So quälend reizvoll und so offen heraus. Zovastina fand Widerstand anziehend. Auch diese Frau ließ sich nur mit Beharrlichkeit zähmen.
    Aber man konnte sie zähmen.
    »Und wenn Ely gar nicht tot ist?«

59
Venedig
    Malone folgte den anderen in das südliche Querschiff des Doms und blieb vor einem schummrig beleuchteten Eingang mit einem Torbogen im maurischen Stil stehen. Thorvaldsen holte einen Schlüssel hervor und öffnete die bronzenen Türflügel.
    Dahinter gelangte man durch eine Vorhalle mit Gewölbedecke in einen Altarraum. Auf der linken Seite standen Ikonen und Reliquienschreine in Wandnischen, zur Rechten lag die Schatzkammer, in welcher besonders fragile und kostbare Symbole der untergegangenen Republik an den Wänden lehnten oder in

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