Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
Meilen vom Palast entfernt auf einem betonierten Hubschrauberlandeplatz geparkt hatte. Malone kannte diesen Hubschraubertyp. Es war eine russische Maschine mit zwei Turbinentriebwerken, die einen Haupt- und einen Heckrotor antrieben. Die Sowjets bezeichneten diesen Hubschrauber als fliegenden Panzer. Wegen seiner Tarnfarbe und der charakteristischen Rumpfform hatte die NATO dem gefährlich aussehenden Gerät den Spitznamen Krokodil gegeben. Es war ein eindrucksvoller Kampfhubschrauber, und dieses spezielle Modell war mit seinem großen Transportraum auch für kleinere Truppentransporte geeignet. Glücklicherweise war es ihnen gelungen, den Palast und Samarkand problemlos zu verlassen.
    »Wo haben Sie fliegen gelernt?«, fragte Malone Viktor.
    »In Bosnien. Und Kroatien. Es war mein Job beim Militär, Ziele ausfindig zu machen und sie zu zerstören.«
    »Eine Arbeit, die eine gute Gelegenheit bietet, sich starke Nerven zuzulegen.«
    »Und ums Leben zu kommen.«
    Dem konnte Malone nicht widersprechen.
    »Wie weit ist es noch?«, fragte Cassiopeia über das Headset.
    Sie flogen mit fast dreihundert Stundenkilometern Richtung Osten zu Elys Hütte im Pamirgebirge. Zovastina würde bald frei sein, falls sie es nicht jetzt schon war, und so fragte Malone: »Was, wenn uns jemand nachkommt?« Viktor zeigte nach vorn. »Diese Berge werden uns Deckung geben. Es ist schwer, dort jemanden zu verfolgen. Bald sind wir im Gebirge, und außerdem sind wir nur ein paar Minuten von der chinesischen Grenze entfernt. Wir können jederzeit dorthin fliehen.«
    »Tu nicht so, als hättest du mich nicht gehört«, sagte Cassiopeia. »Wie weit ist es noch?«
    Malone hatte ihr bewusst keine Antwort gegeben. Sie war nervös. Er hätte ihr gerne gesagt, dass er von ihrer Krankheit wusste. Dass er sich Sorgen um sie machte und ihre Frustration verstand. Doch er war klug genug, das zu lassen. Stattdessen sagte er: »Wir fliegen so schnell wie möglich.« Er stockte. »Und das hier ist vermutlich immer noch besser, als an Bäume gefesselt zu sein.«
    »Das werde ich wohl nie wiedergutmachen können.«
    »Kann sein.«
    »Okay, Cotton. Ich bin ein bisschen neben der Spur. Aber du musst verstehen, ich dachte, Ely wäre tot. Ich wollte, dass er lebte, aber ich wusste … Ich dachte …« Sie fing sich. »Und jetzt …«
    Er drehte sich um und sah ein Blitzen in ihren Augen, das ihm Kraft gab und ihn gleichzeitig traurig machte. Dann fing er sich und brachte ihren Gedanken zu Ende: »Und jetzt ist er bei Stephanie und Henrik. Also beruhige dich.«
    Sie saß allein im hinteren Teil. Er sah, wie sie Viktor auf die Schulter tippte. »Wussten Sie, dass Ely noch lebt?«
    Viktor schüttelte den Kopf. »Ich wollte Ihnen nur wehtun, als ich Ihnen auf dem Boot in Venedig sagte, dass er tot sei. Und irgendetwas musste ich ja sagen. Tatsache ist, dass ich Ely gerettet habe. Zovastina dachte, jemand könne ihn angreifen. Er war ihr Berater, und politischer Mord ist in der Föderation an der Tagesordnung. Sie wollte, dass Ely in Sicherheit war. Nach dem Anschlag auf sein Leben hat sie ihn versteckt. Seit damals hatte ich nichts mehr mit ihm zu tun. Ich war zwar der Chef ihrer Leibwache, doch sie bestimmte. Daher weiß ich wirklich nicht, was mit ihm geschehen ist. Ich hatte gelernt, keine Fragen zu stellen und das zu tun, was sie mir auftrug.«
    Malone bemerkte, dass Viktor in der Vergangenheitsform von seiner Arbeit sprach. »Wenn sie Sie findet, bringt sie Sie um.«
    »Ich habe die Regeln gekannt, bevor ich mich auf das hier eingelassen habe.«
    Sie flogen schnell. Malone war noch nie in einem Hind geflogen. Die Instrumentierung und die Feuerkraft dieses Hubschraubers waren beeindruckend. Es gab Lenkraketen, mehrläufige Maschinengewehre, Zwillingskanonen.
    »Cotton«, fragte Cassiopeia, »hast du eine Möglichkeit, mit Stephanie zu kommunizieren?«
    Diese Frage hätte er im Moment lieber nicht beantwortet, doch ihm blieb keine Wahl. »Ja.«
    »Gib mir das Handy.«
    Er fand das world phone – es gehörte dem Magellan Billet, und Stephanie hatte es ihm in Venedig gegeben –, setzte sein Headset ab und wählte die Nummer. Es dauerte ein paar Sekunden, bevor ein pulsierendes Summen die Verbindung anzeigte und Stephanies Stimme ihn begrüßte.
    »Wir sind auf dem Weg zu euch«, sagte er.
    »Wir haben die Hütte verlassen«, erwiderte sie, »und fahren jetzt auf der Überlandstraße M45 zu einem Berggipfel, der früher einmal den Namen Klimax trug. Ely weiß, wo er

Weitere Kostenlose Bücher