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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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scheren, was die einheimische Bevölkerung eigentlich wollte.
    Doch diese Zeiten waren vorbei.
    Zentralasien sprach nun einheitlich durch ein demokratisch gewähltes Parlament, Minister, Wahlen, Gerichte und Gesetze.
    Mit einer einzigen Stimme.
    Ihrer Stimme.
    »Was ist mit den Europäern und den Amerikanern?«, fragte ein General. »Wie werden die auf unsere Aggression reagieren?«
    »Genau das darf es nicht sein«, stellte sie klar. »Es handelt sich nicht um eine Aggression. Wir werden einfach in das Land einrücken, um der geplagten Bevölkerung zu Hilfe zu kommen. Die Leute werden viel zu viel damit zu tun haben, ihre Toten zu bestatten, um sich über unsere Präsenz Sorgen zu machen.«
    Sie hatte aus der Geschichte gelernt. Die erfolgreichsten Eroberer der Welt – die Griechen, Mongolen, Hunnen, Römer und Osmanen – hatten alle in den von ihnen beanspruchten Gebieten Toleranz geübt. Hitler hätte den Verlauf des Zweiten Weltkriegs ändern können, wenn er sich einfach die Hilfe von Millionen Ukrainern gesichert hätte, die die Sowjets hassten, statt diese zu vernichten. Ihre Armee würde als Retterin und nicht als Besatzungsmacht in den Iran einziehen, wobei von vornherein klar war, dass es keine Opposition mehr geben würde, wenn die Viren erst einmal ihr Werk getan hatten. Dann würde Zovastina das Land annektieren. Es neu bevölkern. Die Menschen aus den von der Sowjetunion ruinierten Regionen ihrer Nation in die neuen Orte umsiedeln. Die Rassen vermischen. Genau das tun, was Alexander der Große mit seiner hellenistischen Revolution getan hatte, nur in umgekehrter Richtung, durch den Vormarsch von Ost nach West.
    »Können wir uns wirklich sicher sein, dass die Amerikaner nicht intervenieren?«, fragte einer der Generäle.
    Sie verstand seine Bedenken. »Die Amerikaner werden stillhalten und kein Wort sagen. Warum sollten sie sich einmischen? Nach dem Debakel im Irak werden sie sich hüten einzugreifen, warum sollten sie auch, wo wir ihnen doch die Arbeit abnehmen. Sie werden von der Aussicht begeistert sein, dass wir den Iran eliminieren.«
    »Aber sobald wir gegen Afghanistan vorgehen, wird es amerikanische Tote geben«, bemerkte einer der Männer. »Die Amerikaner haben immer noch Militär dort.«
    »Wenn es so weit ist, werden wir versuchen, die Zahl der amerikanischen Soldaten zu minimieren«, erwiderte sie. »Es soll darauf hinauslaufen, dass die Amerikaner sich aus dem Land zurückziehen, während wir die Kontrolle übernehmen. Ich schätze, dass der Rückzug aus Afghanistan in den USA eine äußerst populäre Entscheidung wäre. Verwenden Sie ein Virus, das sich gut eindämmen lässt. Infizieren Sie gezielt bestimmte Gruppen und Regionen. Die Mehrzahl der Toten müssen Einheimische sein, insbesondere Taliban. Sorgen Sie dafür, dass das US-Personal nicht direkt durch uns infiziert wird.«
    Die Männer am Tisch sahen sie an. Keiner von ihnen verlor ein Wort über die Prellung in ihrem Gesicht, die sie dem Kampf mit Cassiopeia Vitt verdankte. Ob einer dieser Männer die undichte Stelle war? Wie hatten die Amerikaner so viel über ihre Absichten in Erfahrung bringen können?
    »Millionen werden sterben«, sagte einer der Männer flüsternd.
    »Millionen Probleme«, stellte sie klar. »Der Iran ist eine Brutstätte des Terrorismus. Ein von Dummköpfen regiertes Land. Das sagt der Westen immer wieder. Es wird Zeit, dieses Problem zu beseitigen, und wir haben die Mittel dazu. Wer überlebt, wird hinterher besser dran sein. Und wir auch. Wir bekommen ihr Öl und ihre Dankbarkeit. Und unser Erfolg wird davon abhängen, was wir dann damit anfangen.«
    Sie hörte zu, wie Truppenstärken, Notfallpläne und Angriffsstrategien diskutiert wurden. Die Stoßtrupps, die ausgebildet worden waren, um die Viren auszusetzen, waren bereit, nach Süden auszurücken. Zovastina war glücklich. Jahre der Planung waren endlich vorüber. Sie stellte sich vor, wie Alexander der Große sich gefühlt haben musste, als er von Griechenland nach Asien einmarschierte und seinen weltweiten Eroberungszug begann. Wie er glaubte auch sie an den totalen Erfolg. Wenn sie erst einmal den Iran, Pakistan und Afghanistan kontrollierte, würde sie gegen den Rest des Nahen und Mittleren Ostens vorgehen. Diese Ausdehnung ihrer Herrschaft würde jedoch subtiler vor sich gehen, und das Wüten der Viren würde wie eine natürliche Ausbreitung der ursprünglichen Infektionen wirken. Sie ging davon aus, dass Europa, China, Russland und Amerika

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