Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt
Es könnte also schwierig für uns werden, uns Zugang zu dem Grundstück zu verschaffen.«
Ely lächelte. »Vielleicht erlaubt der neue Besitzer uns ja, uns dort einmal umzusehen.«
75
Malone saß in der Falle. Er hätte es wissen müssen. Viktor hatte ihn direkt in Zovastinas Arme geführt.
»Sie sind gekommen, um Ms. Vitt zu retten?«
Er hielt noch immer die Pistole in der Hand.
Zovastina hob kurz die Hand. »Wen wollen Sie töten? Sie können zwischen uns dreien wählen.« Sie deutete auf ihre Wächter. »Einer der beiden wird Sie erschießen, bevor Sie den anderen erschießen können.« Sie zeigte ihr Messer. »Und dann werde ich diese Seile durchschneiden.«
Da war was dran. Seine Optionen waren begrenzt.
»Packt ihn«, befahl sie ihren Wächtern.
Einer der Männer stürzte vorwärts, als ein Geräusch Malones Aufmerksamkeit erregte. Ein Meckern. Das immer lauter wurde. Der Wächter war noch etwa zehn Schritte entfernt, als Ziegen über den anderen Weg, der vom Buskaschi- Feld herführte, herbeistürmten. Erst waren es nur einige wenige, doch dann kam die ganze Herde auf die Lichtung gerannt.
Hufe stampften.
Viktor kam angeritten und trieb die ungewöhnlich großen Tiere vorwärts. Erst bewegten die Ziegen sich nur langsam, aber dann stürmten sie voran, wobei die hinteren Geißen schoben und die verwirrten Tiere vorn weiterdrängten. Das unerwartete Auftauchen der Tiere hatte die gewünschte Wirkung. Die Wächter waren kurz abgelenkt, und Malone nutzte diesen Augenblick, um den Mann vor ihm zu erschießen.
Nach einem weiteren Schuss stürzte der zweite Wächter zu Boden.
Malone sah, dass Viktor den Schuss abgegeben hatte.
Die Ziegen drängten sich auf der Lichtung wild durcheinander, bis ihnen langsam klar zu werden schien, dass der einzige Ausweg durch den Wald führte.
Staub lag in der Luft.
Malone sah Zovastina und drängte sich durch die stinkenden Tiere zu ihr und Cassiopeia durch.
Die Herde zog sich in den Wald zurück.
Malone war gerade bei den beiden, als Viktor sich mit der Waffe in der Hand aus dem Sattel gleiten ließ. Zovastina hatte immer noch das Messer in der Hand, aber Viktor hielt sie ein paar Schritte von den Seilen, die die zur Erde gebogenen Bäume festhielten, auf Abstand.
»Lassen Sie das Messer fallen«, sagte Viktor.
Zovastina fragte schockiert: »Was machst du?«
»Ich halte Sie auf.« Viktor nickte mit dem Kopf in Richtung Cassiopeia. »Binden Sie sie los, Malone.«
»Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, entgegnete Malone. »Sie binden Cassiopeia los, und ich behalte die Ministerin im Auge.«
»Vertrauen Sie mir immer noch nicht?«
»Ich erledige das einfach lieber auf meine Weise.« Er hob die Pistole. »Wie Viktor schon sagte, lassen Sie das Messer fallen.«
»Oder was?«, fragte Zovastina. »Wollen Sie mich erschießen?«
Er schoss zwischen ihre Beine auf den Boden, und sie fuhr zurück. »Der nächste Schuss trifft Ihren Kopf.«
Sie ließ das Messer fallen.
»Stoßen Sie es mit dem Fuß dort hinüber.«
Sie gehorchte.
»Was machst du hier?«, fragte Cassiopeia Malone.
»Das war ich dir schuldig. Ziegen?«, sagte er zu Viktor gewandt, während dieser Cassiopeia losband.
»Man nimmt, was man hat. Ich dachte, die könnten eine gute Ablenkung sein.«
Dem konnte Malone nicht widersprechen.
»Du arbeitest für die Amerikaner?«, fragte Zovastina Viktor.
»Richtig.«
Ihre Augen funkelten.
Cassiopeia schüttelte die Stricke ab, stürzte sich auf Zovastina, holte mit geballter Faust aus und schlug ihr die andere mitten ins Gesicht. Als sie Zovastina gegen die Knie trat, taumelte diese. Cassiopeia hörte nicht auf. Sie trat Zovastina in den Bauch und rammte den Kopf der Feindin gegen einen Baumstamm.
Zovastina sackte auf dem Boden zusammen und blieb reglos liegen.
Malone hatte in aller Ruhe zugesehen. »Hast du dich jetzt abreagiert?«
Cassiopeia keuchte. »Ich hätte noch weitermachen können.« Sie hielt inne und rieb sich die Handgelenke, die von den Stricken ganz wund waren. »Ely lebt. Ich habe am Handy mit ihm gesprochen. Stephanie und Henrik sind bei ihm. Wir müssen los.«
Malone sah Viktor an. »Ich dachte, Washington wollte verhindern, dass Sie auffliegen.«
»Mir blieb keine andere Wahl.«
»Sie haben mich in die Falle laufen lassen.«
»Habe ich Ihnen gesagt, dass Sie Zovastina entgegentreten sollten? Sie haben mir keine Chance gelassen, etwas zu unternehmen. Als ich sah, dass Sie Hilfe brauchten, habe ich getan, was ich konnte.«
Malone
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