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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Cassiopeia.
    »Und warum sind sie so wichtig?«, fragte Malone.
    »Wichtig ist, was er hinterlassen hat«, antwortete Thorvaldsen. »Ein Königreich ohne rechtmäßigen Erben.«
    »Und was hat das mit den Elefantenmedaillons zu tun?«
    »Cotton«, sagte Thorvaldsen, »dieses Museum heute Abend. Ich habe es vor einem halben Jahr gekauft, obwohl ich wusste, dass jemand es zerstören würde. Cassiopeia und ich haben darauf gewartet.«
    »Wir mussten denen, die hinter den Medaillons her sind, einen Schritt voraus bleiben.«
    »Sieht so aus, als wären sie euch jetzt voraus. Immerhin haben sie das Ding.«
    Thorvaldsen warf Cassiopeia einen Blick zu, dann wandte er sich an Malone und sagte: »Nicht wirklich.«

9
    Viktor entspannte sich erst, als sie die Tür des Hotelzimmers hinter sich geschlossen und abgesperrt hatten. Sie befanden sich in einem anderen Teil Kopenhagens in der Nähe von Nyhavn, wo es in den Cafés am Hafen laut und lebhaft zuging. Er setzte sich an den Schreibtisch und schaltete eine Lampe an, während Rafael sich einen Platz am Fenster suchte, um die Straße im Auge zu behalten, die drei Stockwerke unter ihnen lag.
    Nun besaß Viktor das fünfte Medaillon.
    Die ersten vier waren eine Enttäuschung gewesen. Eines war eine Fälschung, die anderen drei waren schlecht erhalten. Noch vor einem halben Jahr hatte er kaum etwas über Elefantenmedaillons gewusst, doch mittlerweile traute er sich zu, sie fachmännisch zu beurteilen.
    »Hier sollte alles in Ordnung sein«, sagte er zu Rafael. »Beruhige dich. Niemand ist uns gefolgt.«
    »Ich möchte trotzdem sicherheitshalber Wache halten.«
    Ihm war klar, dass Rafael wiedergutmachen wollte, dass er im Museum überreagiert hatte, und so sagte er: »Ist gut.«
    »Er hätte sterben sollen.«
    »Es ist besser, dass er nicht tot ist. So wissen wir wenigstens, was auf uns zukommen kann.«
    Er öffnete den Reißverschluss eines Lederkoffers und holte ein Stereomikroskop und eine Digitalwaage heraus.
    Dann legte er die Münze auf den Schreibtisch. Sie hatten sie in einer der Vitrinen gefunden. Auf einem kleinen Schild war die Münze als »Elefantenmedaillon (Alexander der Große), eine Dekadrachme, ca. zweites Jahrhundert v. Chr.« gekennzeichnet gewesen.
    Als Erstes maß Viktor den Durchmesser. Er betrug fünfunddreißig Millimeter. Das kam ungefähr hin. Er schaltete die Digitalwaage ein und überprüfte das Gewicht. Vierzig Komma sieben vier Gramm. Auch das passte.

    Mit einem Vergrößerungsglas untersuchte er das Bild auf der einen Seite. Dort war ein Krieger in königlicher Aufmachung mit Helmbusch, Halsschutz, Brustpanzer und einem Reitermantel, der ihm bis zum Knie fiel, zu sehen.
    Viktor freute sich. Ein offensichtlicher Fehler bei den gefälschten Medaillons war der Mantel, der bis zu den Knöcheln reichte. Seit Jahrhunderten blühte der Handel mit gefälschten griechischen Münzen, und raffinierte Fälscher hatten ein hohes Geschick darin entwickelt, sowohl leichtgläubige als auch skeptischere Sammler zu täuschen.
    Zum Glück war er weder das eine noch das andere.
    Das erste bekannte Elefantenmedaillon war aufgetaucht, als es im Jahr 1887 dem British Museum gestiftet wurde. Es kam von irgendwo in Zentralasien. Ein zweites Medaillon tauchte 1926 im Iran auf. 1959 wurde ein drittes Medaillon entdeckt und 1964 ein viertes. Dann wurden 1973 vier weitere Medaillons in der Nähe von Babylon gefunden. Insgesamt waren acht Medaillons von Museen und privaten Sammlern erworben worden. Angesichts des großen Bestandes an hellenistischer Kunst und der Vielzahl erhaltener Münzen waren sie zwar nicht übertrieben wertvoll, doch es lohnte sich, sie zu sammeln.
    Viktor fuhr fort, die Münze zu prüfen.
    In seiner Linken hielt der glatt rasierte, jugendliche Krieger eine Sarissa mit blattförmiger Spitze, in der Rechten einen Blitzstrahl. Über ihm war eine fliegende Nike abgebildet, die geflügelte Göttin des Sieges. Zur Linken des Kriegers war ein sonderbares Monogramm zu sehen.
    Viktor konnte nicht genau erkennen, ob dort BA oder BAB stand, und er hatte auch keine Ahnung, was diese Buchstaben bedeuteten. Aber er wusste, dass die echten Medaillons dieses sonderbare Symbol zeigten.

    Alles schien zu passen. Nichts fehlte, nichts war zu viel.
    Er drehte die Münze um.
    Die Ränder waren ziemlich abgewetzt, die zinnfarbene Oberfläche wie von fließendem Wasser geschliffen. Die feinen Münzprägungen waren dem Zahn der Zeit lange ausgesetzt gewesen, und eigentlich war es

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