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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Wie wollen Sie da irgendein Rätsel lösen?«
    Isabel gab Henn einen Wink, und dieser reichte ihr die Tasche. Mit flinken Fingern schnallte sie die Lederriemen auf und holte eine abgenutzte Landkarte heraus, die eine blass roströtliche Farbe aufwies. Sie entfaltete sie sorgfältig und legte das Blatt von vielleicht sechzig mal fünfundvierzig Zentimetern flach auf den Tisch. Er sah, dass es sich nicht um die Karte einer Landschaft oder eines Kontinents handelte, sondern um die Darstellung einer zerklüfteten Küstenlinie.
    »Dies hier ist Hermanns Karte, die er 1938 während der Expedition der Nazis in die Antarktis verwendet hat. Dort hat er das Land erkundet.«
    »Es gibt keine Beschriftung«, sagte Malone.
    Bestimmte Punkte waren mit einem Dreieck gekennzeichnet. Ein X schien auf Berge hinzuweisen. Ein Kästchen kennzeichnete eine zentrale Stelle und ein Weg führte dorthin, doch nirgends stand ein einziges Wort.
    »Mein Mann hat diese Karte zurückgelassen, als er 1971 in die Antarktis aufgebrochen ist. Er hat eine andere Karte mitgenommen. Aber ich weiß genau, wohin Dietz unterwegs war.« Sie hielt eine zweite gefaltete Karte aus der Tasche in die Höhe. Diese war neuer, blau und trug den Titel: Internationale Reisekarte der Antarktis, Maßstab 1:8000000. »Die Information ist hier zu finden.«
    Sie griff in die Tasche und brachte noch zwei Sachen zum Vorschein, die beide in Plastiktüten eingeschlagen waren. Die Bücher. Das eine Buch aus dem Grab Karls des Großen, das Dorothea ihm gezeigt hatte. Und das andere, das aus Einhards Grab stammte und das Christl besessen hatte.
    Christls Buch legte sie auf den Tisch und hob Dorotheas Buch hoch.
    »Dies hier ist der Schlüssel, aber wir können das Buch nicht lesen. Die Fähigkeit dazu können wir nur hier in diesem Kloster erwerben. Obwohl wir wissen, wohin wir fahren müssen, fürchte ich, dass unsere Reise in die Antarktis unproduktiv wäre, wenn uns nicht klar ist, was auf diesen Seiten hier steht. Wir müssen, wie Einhard schrieb, das volle Verständnis des Himmels erlangen.«
    »Ihr Mann ist ohne ein solches Verständnis gefahren.«
    »Das war sein Fehler«, gab Isabel zurück.
    »Können wir essen?«, fragte Malone, der es satt hatte, ihr zuzuhören.
    »Ich verstehe, dass Sie genug von uns haben«, sagte Isabel. »Aber ich bin hierhergekommen, um einen Handel mit Ihnen abzuschließen.«
    »Nein, Sie sind hierhergekommen, um mich an der Nase herumzuführen.« Er sah die Schwestern an. »Ein weiteres Mal.«
    »Falls wir herausbekommen, wie man dieses Buch liest, und es die Mühe wert scheint, was ich annehme, werden Sie doch in die Antarktis fahren, oder?«, fragte Isabel.
    »So weit voraus hatte ich bisher noch nicht gedacht.«
    »Ich möchte, dass Sie meine Töchter mitnehmen und außerdem Werner und Ulrich.«
    »Sonst noch was?«, fragte Malone beinahe belustigt.
    »Mir ist das völlig ernst. Das ist der Preis, den Sie dafür bezahlen, dass Sie die genaue Lage von mir erfahren. Ohne die wäre ihre Reise so vergeblich wie damals die Fahrt von Dietz.«
    »Dann werde ich sie wohl nicht erfahren, denn Ihr Wunsch ist verrückt. Wir reden nicht von einer kleinen Schneeballschlacht. Es geht hier um die Antarktis. Einen der härtesten Orte der Welt.«
    »Ich habe mich heute Morgen informiert. Die Temperatur an der Halvorsen-Forschungsstation, deren Landebahn der gesuchten Stelle am nächsten liegt, war minus sieben Grad Celsius. So schlimm ist das gar nicht. Das Wetter war außerdem relativ ruhig.«
    »Was sich innerhalb von zehn Minuten ändern kann.«
    »Sie klingen so, als wären Sie schon da gewesen«, bemerkte Lindauer.
    »Das war ich auch. Es ist kein Ort, an dem man gerne verweilt.«
    »Cotton«, sagte Christl. »Mutter hat uns das schon vorhin erklärt. Die Expeditionen waren damals auf der Suche nach einem ganz bestimmten Ort.« Sie zeigte auf die Karte. »Ist dir klar, dass das U-Boot an dieser Stelle im Wasser liegen könnte?«
    Sie hatte die Trumpfkarte ausgespielt, die er gefürchtet hatte. Das hatte er sich auch selbst schon gesagt. Der Bericht des Untersuchungsausschusses hatte die letzte bekannte Position der NR-1A als 73°S, 15°W, ungefähr 150 Meilen nördlich des Norvegia-Kaps angegeben. Dem konnte er nun einen anderen Referenzpunkt entgegensetzen, der es ihm vielleicht ermöglichen würde, das gesunkene Schiff zu finden. Doch dazu musste er mitspielen.
    »Falls ich bereit bin, diese Passagiere mitzunehmen, werden Sie mir wahrscheinlich erst

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