Cotton Malone 04 - Antarctica
Näheres sagen, wenn wir in der Luft sind?«
»Sogar erst, wenn Sie gelandet sind«, antwortete Isabel. »Ulrich ist von der Stasi in Navigation ausgebildet worden. Er wird Ihnen dort den Weg weisen.«
»Ich bin zutiefst erschüttert über den Mangel an Vertrauen, das Sie mir entgegenbringen.«
»Das beruht auf Gegenseitigkeit.«
»Ihnen ist bewusst, dass ich nicht das letzte Wort darüber habe, wer mitfliegen kann. Ich brauche die Hilfe des US-Militärs, um dorthin zu kommen. Die werden vielleicht sonst niemanden an Bord lassen.«
Über Isabels düsteres Gesicht huschte ein flüchtiges Lächeln. »Kommen Sie schon, Herr Malone, das können Sie besser. Sie werden es schaffen, sich durchzusetzen. Da bin ich mir sicher.«
Er sah die anderen an, die ihm am Tisch gegenübersaßen. »Haben Sie drei die geringste Vorstellung, auf was Sie sich da einlassen?«
»Das ist der Preis, den wir zu zahlen haben«, sagte Dorothea.
Jetzt verstand er. Ihr Spiel war noch nicht vorbei.
»Ich komme damit klar«, sagte Dorothea.
Lindauer nickte. »Ich auch.«
Er sah Christl an.
»Ich möchte wissen, was ihnen zugestoßen ist«, sagte diese mit niedergeschlagenen Augen.
Er auch. Er musste verrückt sein.
»Okay, Frau Oberhauser, falls wir das Rätsel lösen, haben wir eine Abmachung.«
63
Ramsey öffnete die Klappe und stieg aus dem Hubschrauber. In dem Helikopter, den der Navy-Geheimdienst rund um die Uhr bei seinem Verwaltungshauptquartier in Bereitschaft hielt, war er direkt von Washington nach Fort Lee geflogen.
Ein Wagen erwartete ihn, und man fuhr ihn zu dem Ort, an dem Diane McCoy festgehalten wurde. Er hatte ihre Festnahme sofort angeordnet, als Hovey ihm von ihrem Besuch auf dem Stützpunkt berichtet hatte. Eine Stellvertretende Sicherheitsberaterin festzuhalten konnte ein Problem darstellen, doch er hatte dem Kommandanten des Stützpunkts versichert, dass er die volle Verantwortung übernehmen würde.
Er bezweifelte, dass irgendetwas von der Sache durchsickern würde.
McCoy hatte sich ganz allein zu diesem Ausflug entschieden, und sie würde das Weiße Haus gewiss nicht informieren. Diese Schlussfolgerung wurde durch die Tatsache gestützt, dass sie vom Stützpunkt aus niemanden angerufen hatte.
Er stieg aus und betrat das Sicherheitsgebäude, von wo ein Hauptfeldwebel ihn zu McCoy führte. Er trat ein und schloss die Tür hinter sich. Man hatte sie im Privatbüro des Sicherheitsverantwortlichen komfortabel untergebracht.
»Es wird Zeit«, sagte sie. »Das sind jetzt schon beinahe zwei Stunden.«
Er knöpfte seinen Mantel auf. Man hatte ihn bereits informiert, dass sie durchsucht und elektronisch kontrolliert worden war. Er setzte sich neben sie auf einen Stuhl. »Ich dachte, wir beide hätten eine Abmachung.«
»Nein, Langford. Sie hatten eine Abmachung zu Ihren Gunsten. Ich hatte nichts.«
»Ich habe Ihnen gesagt, dass ich dafür sorgen würde, dass Sie der nächsten Regierung angehören.«
»Das können Sie nicht garantieren.«
»Nichts in dieser Welt ist gewiss, aber ich kann die Wahrscheinlichkeit vergrößern, dass es eintritt. Und genau das tue ich auch. Aber dass Sie heimlich aufzeichnen, was ich sage? Dass Sie mich dazu bringen wollen, Verfehlungen einzugestehen? Und dass Sie jetzt hierherkommen? Das ist nicht der richtige Weg, Diane.«
»Was befindet sich in diesem Lagerhaus?«
»Wie haben Sie darüber erfahren?« Das musste er wissen.
»Ich bin eine Stellvertretende Nationale Sicherheitsberaterin.«
Er beschloss, teilweise ehrlich mit ihr zu sein. »Darin lagern Artefakte, die 1947 während der Operation Highjump und dann noch einmal 1948 während der Operation Windmill gefunden wurden. Einige ungewöhnliche Artefakte. Die haben mit Schuld an dem, was der NR-1A 1971 zugestoßen ist. Das U-Boot befand sich auf einer Mission, die mit diesen Artefakten zu tun hatte.«
»Edwin Davis hat mit dem Präsidenten über Highjump und Windmill geredet. Das habe ich gehört.«
»Diane, gewiss erkennen Sie den Schaden, der entstehen würde, wenn herauskäme, dass die Navy nach dem Sinken eines ihrer U-Boote nicht nach dem Schiff gesucht hat. Und sie hat nicht nur nicht danach gesucht, sondern auch noch eine Deckgeschichte erfunden. Familien wurden belogen und Berichte gefälscht. Damals konnte man mit so etwas durchkommen – das waren andere Zeiten –, aber heutzutage geht das nicht mehr. Die negativen Auswirkungen wären enorm.«
»Und welche Rolle spielen Sie bei der Sache?«
Interessant. Ihre
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