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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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hat die letzten Jahre seines Lebens als seniler alter Mann verbracht.«
    »Erstaunlich, dass Hitler ihn nicht einfach töten ließ.«
    »Hitler brauchte unsere Fabriken, unsere Ölraffinerie und unsere Zeitungen. Wenn er Großvater am Leben ließ, hatte er die legitime Kontrolle darüber. Und unglückseligerweise wollte Großvater nie etwas anderes, als Hitler zu gefallen, und so stellte er ihm alles willig zur Verfügung.« Sie zog das Buch wieder aus ihrer Manteltasche und befreite es von seiner Plastikhülle. »Dieser Text hier wirft viele Fragen auf. Fragen, die ich nicht beantworten kann. Ich habe die Hoffnung, dass Sie mir helfen werden, das Rätsel zu lösen.«
    »Die Suchfahrt Karls des Großen?«
    »Wie ich sehe, hatten Sie und Dorothea wirklich eine ausführliche Unterredung. Ja, ich meine die Suchfahrt Karls des Großen.«
    Sie reichte ihm das Buch. Sein Latein war ganz in Ordnung, so dass er den Text ungefähr verstand, aber sie merkte, dass die Lektüre ihm Mühe bereitete.
    »Darf ich?«, fragte sie.
    Er zögerte.
    »Sie könnten das hier interessant finden. Ich jedenfalls fand es sehr interessant.«

20
Jacksonville, Florida
17.30 Uhr
    Stephanie betrachtete den älteren Herrn, der ihnen die Tür des bescheidenen Backsteinhauses auf der Südseite der Stadt geöffnet hatte. Er war klein, übergewichtig und hatte eine knollige, leuchtend rote Nase, die an Rudolph, das Rotznasen-Rentier erinnerte. Seiner Personalakte zufolge sollte Zachary Alexander schon über siebzig sein – und er sah auch so aus. Sie hörte zu, wie Edwin Davis erklärte, wer sie waren und warum sie gekommen waren.
    »Was soll ich Ihnen Ihrer Meinung nach erzählen können?«, fragte Alexander. »Ich bin jetzt schon beinahe dreißig Jahre aus dem Dienst.«
    »Tatsächlich exakt sechsundzwanzig Jahre«, sagte Davis.
    Alexander richtete seinen Wurstfinger auf ihn. »Ich verschwende nicht gerne meine Zeit.«
    Sie hörte einen Fernseher in einem angrenzenden Zimmer. Eine Spielshow. Ihr fiel auch auf, dass das Haus tadellos gepflegt war und nach Desinfektionsmittel roch.
    »Wir brauchen nur ein paar Minuten«, sagte Davis. »Und schließlich komme ich vom Weißen Haus.«
    Stephanie wunderte sich über die Lüge, sagte aber nichts.
    »Ich habe Daniels nicht einmal gewählt.«
    Sie lächelte. »Da geht es Ihnen wie vielen von uns, aber könnten Sie uns trotzdem ein paar Minuten schenken?«
    Nun gab Alexander endlich nach und führte sie ins Wohnzimmer, wo er den Fernseher ausschaltete und sie zum Sitzen aufforderte.
    »Ich habe lange in der Navy gedient«, erklärte Alexander. »Aber ich muss Ihnen sagen, dass ich keine guten Erinnerungen daran habe.«
    Stephanie hatte seine Personalakte gelesen. Alexander war bis zum Commander aufgestiegen, dann aber zwei Mal bei einer Beförderung übergangen worden. Schließlich war er freiwillig aus dem Dienst ausgeschieden und mit vollen Bezügen pensioniert worden.
    »Für die war ich anscheinend nicht gut genug.«
    »Sie waren gut genug, um die Holden zu befehligen.«
    Alexander zog die runzligen Augen schmal. »Die Holden und noch ein paar andere Schiffe.«
    »Wir sind wegen der Mission gekommen, die die Holden in der Antarktis hatte«, sagte Davis.
    Alexander erwiderte nichts. Stephanie fragte sich, ob er aus Berechnung oder aus Vorsicht schwieg.
    »Damals habe ich mich tatsächlich über diesen Befehl gefreut«, sagte Alexander endlich. »Ich wollte das Eis sehen. Aber später dachte ich immer, dass diese Fahrt etwas damit zu tun hatte, weshalb ich bei den Beförderungen übergangen wurde.«
    Davis beugte sich vor. »Bitte erzählen Sie uns von der Fahrt.«
    »Wozu?«, spie Alexander hervor. »Die ganze Sache ist streng geheim. Vielleicht bis heute. Man hat mir gesagt, dass ich den Mund halten soll.«
    »Ich bin ein Stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater. Und meine Begleiterin steht an der Spitze einer regierungseigenen Geheimdienstabteilung. Wir können hören, was Sie zu sagen haben.«
    »Quatsch.«
    »Gibt es einen Grund, warum Sie so feindselig sind?«, fragte Stephanie.
    »Außer dem, dass ich die Navy hasse?«, fragte Alexander. »Oder außer dem, dass Sie beide angeln und ich nicht der Köder sein möchte?«
    Alexander lehnte sich in seinem Sessel zurück. Stephanie stellte sich vor, dass er dort schon seit Jahren saß und über dasselbe nachgrübelte, was ihm im Moment durch den Kopf ging. »Ich habe getan, was man mir befohlen hat, und ich habe es gut getan. Ich habe immer die

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