Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
wusste einiges von dem, was er erfahren hatte, und misstraute dem gesamten Militär. Sie schickte ein persönliches Gesuch an den Präsidenten, und der Brief landete auf meinem Schreibtisch.«
    »Und als Sie sahen, dass es um den Geheimdienst der Navy ging, waren Sie plötzlich hellwach. Was haben Sie also herausgefunden, als Sie sich diese Konten näher anschauten?«
    »Sie waren nicht aufzufinden.«
    Ähnlich frustrierende Erfahrungen hatte auch sie selbst schon gemacht. Banken in verschiedenen Teilen der Welt waren dafür berüchtigt, dass sie Konten löschten – vorausgesetzt natürlich, der Besitzer des Kontos zahlte eine ausreichend hohe Gebühr. »Und was hat Sie jetzt so aufgebracht?«
    »Dieser Lieutenant fiel einfach zu Hause vor dem Fernseher tot um. Seine Frau ging einkaufen, und als sie zurückkam, war er tot.«
    »So was kommt vor, Edwin.«
    »Er hatte einen extremen Blutdruckabfall. Ja, so etwas kommt tatsächlich manchmal vor. Bei der Autopsie wurde nichts gefunden. Da es keine verdächtigen Hinweise gab, schien bei seiner Krankengeschichte die Todesursache naheliegend.«
    Sie wartete ab.
    »Gerade eben habe ich erfahren, dass Admiral David Sylvian an einem Blutdruckabfall gestorben ist.«
    In Davis’ Miene mischten sich Abscheu, Wut und Frustration.
    »Und das ist Ihnen zu viel des Zufalls?«, fragte sie.
    Er nickte. »Wir beide wissen, dass Ramsey die Konten geführt hat, auf die dieser Lieutenant gestoßen ist. Und jetzt gibt es eine Vakanz im Vereinigten Generalstab?«
    »Sie haben viel Fantasie, Edwin.«
    »Wirklich?« In seiner Stimme lag Verachtung. »Mein Büro sagte, dass man mich ohnehin gerade kontaktieren wollte. Gestern Abend, vor dem Einschlafen, habe ich zwei Geheimdienstagenten nach Jacksonville schicken lassen. Ich wollte, dass sie ein Auge auf Zachary Alexander hielten. Sie sind vor einer Stunde dort eingetroffen. Sein Haus ist gestern Nacht abgebrannt. Er lag drin in seinem Bett.«
    Sie war schockiert.
    »Alles spricht für einen elektrischen Kurzschluss in den Leitungen unter dem Haus.«
    Sie schwor sich, niemals Poker mit Edwin Davis zu spielen. Beide Nachrichten hatte er mit vollkommen gleichmütiger Miene entgegengenommen. »Wir müssen diese beiden anderen Lieutenants finden, die mit Ramsey in der Antarktis waren.«
    »Nick Sayers ist tot«, gab Davis zurück. »Schon vor Jahren gestorben. Herbert Rowland lebt noch. Er wohnt in der Nähe von Charlotte. Das habe ich gestern Abend ebenfalls überprüfen lassen.«
    Der Geheimdienst war mit einbezogen worden? Es gab Leute im Weißen Haus, die Davis unterstützten? »Sie lügen mich doch an, Edwin. Sie stecken nicht allein in dieser Sache. Sie befinden sich auf einer Mission.«
    Seine Augen zuckten. »Wie man’s nimmt. Wenn es hinhaut, bin ich fein raus. Wenn es schiefgeht, gehe ich unter.«
    »Sie setzen Ihre Karriere aufs Spiel?«
    »Das bin ich Millicent schuldig.«
    »Und warum bin ich hier?«
    »Wie ich Ihnen schon sagte, hat Scot Harvath, der Meisterspion, abgelehnt. Aber er sagte mir, dass keiner solo besser fliegt als Sie.«
    Diese Erklärung war nicht unbedingt beruhigend. Aber zum Teufel. Für einen Rückzieher war es jetzt zu spät.
    »Dann also auf nach Charlotte.«

31
Aachen, Deutschland
11.00 Uhr
    Malone spürte, wie der Zug langsamer fuhr, als sie sich den Außenbezirken von Aachen näherten. Auch wenn seine Sorgen vom Vorabend nicht mehr ganz so ausgeprägt waren, fragte er sich doch, was er hier machte. Christl Falk saß neben ihm, doch während der rund siebenstündigen Fahrt von Garmisch nach Norden hatten sie kaum miteinander gesprochen.
    Seine Kleider und Toilettenartikel aus dem Posthotel hatten schon bereitgelegen, als er in Reichshoffen aufgewacht war. Einer Notiz hatte er entnommen, dass Ulrich Henn die Sachen in der Nacht abgeholt hatte. Malone hatte auf kleeduftenden Bettlaken geschlafen und dann geduscht, sich rasiert und sich umgezogen. Natürlich hatte er aus Dänemark nur ein paar Hemden und Hosen mitgebracht, da er nur ein oder zwei Tage hatte verreisen wollen. Jetzt war er sich da nicht mehr so sicher.
    Unten hatte ihn Isabel erwartet, und er hatte das Familienoberhaupt der Oberhausers informiert, dass er beschlossen hatte, ihnen zu helfen. Was für eine Wahl blieb ihm auch? Er wollte herausfinden, was seinem Vater zugestoßen war, und er wollte wissen, wer versuchte, ihn zu ermorden. Wenn er einfach wegging, würde ihn das nicht weiterbringen. Und die alte Frau hatte eines ganz klargemacht. Sie

Weitere Kostenlose Bücher