Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
ist es neun Monate des Jahres heiß und schwül.« Er sah sich noch immer, Unbehagen vortäuschend, scheinbar uninteressiert um. »Außerdem brauche ich Kleider zum Wechseln. Ich habe nicht für eine lange Reise gepackt.«
    »In der Nähe des Doms gibt es eine Einkaufsmeile.«
    »Irgendwann werden Sie mir hoffentlich erklären, was Ihre Mutter eigentlich will und warum wir hier sind.«
    Sie winkte einem Taxi, das dicht heranrollte.
    Christl öffnete die Tür und stieg ein, er folgte ihr. Sie nannte dem Fahrer das Ziel.
    »Ja«, antwortete sie. »Das werde ich Ihnen erklären.«
    Als sie vom Bahnhof losfuhren, blickte Malone sich durch die Heckscheibe um. Derselbe Mann, der ihm fünf Stunden zuvor im Bahnhof von Garmisch aufgefallen war – groß mit einem schmalen, beilförmigen Gesicht voller Falten –, winkte ein Taxi heran.
    Er trug kein Gepäck und schien nur eines im Sinn zu haben: ihnen zu folgen.
     
    Dorothea hatte die Unterlagen des Ahnenerbes auf gut Glück erworben. Sie war ein Risiko eingegangen, als sie Kontakt mit Malone aufnahm, doch hatte sie nun wenigstens den Beweis, dass er unbrauchbar war. Dennoch war sie sich nicht sicher, dass ihr Weg zum Erfolg pragmatischer war. Eines schien klar zu sein: Es kam nicht in Frage, ihre Familie noch einmal der Lächerlichkeit preiszugeben. Gelegentlich meldete sich ein Forscher oder Historiker mit dem Wunsch in Reichshoffen, die Unterlagen ihres Großvaters einzusehen oder mit der Familie über das Ahnenerbe zu sprechen. Diese Bitten wurden jedes Mal abgeschlagen – aus gutem Grund.
    Die Vergangenheit sollte vergangen bleiben.
    Sie sah auf das Bett und den schlafenden Sterling Wilkerson.
    Gestern Abend waren sie nordwärts gefahren und hatten ein Zimmer in München genommen. Ihre Mutter würde noch vor Ende des Tages von der Zerstörung des Jagdhauses erfahren. Auch die Leiche in der Abtei war inzwischen sicher gefunden worden. Entweder die Mönche oder Ulrich würden sie beiseiteschaffen. Wahrscheinlich Ulrich.
    Sie begriff, dass ihre Mutter, die ihr mit dem Buch aus dem Grab Karls des Großen geholfen hatte, auch Christl etwas gegeben haben musste. Ihre Mutter hatte darauf bestanden, dass sie selbst mit Cotton Malone redete. Deshalb hatten sie und Wilkerson Malone mit Hilfe der gedungenen Frau zur Abtei geführt. Ihre Mutter mochte Wilkerson nicht besonders. »Wieder so eine schwache Seele« , so nannte sie ihn. » Und Kind, wir haben keine Zeit für Schwäche. « Doch ihre Mutter näherte sich den Achtzigern, und Dorothea stand in der Blüte ihrer Jahre. Gutaussehende, abenteuerlustige Männer wie Wilkerson waren für vieles zu gebrauchen.
    So wie gestern Nacht.
    Sie trat zum Bett und weckte ihn.
    Er wachte auf und lächelte.
    »Es ist beinahe Mittag«, sagte sie.
    »Ich war müde.«
    »Wir müssen aufbrechen.«
    Er bemerkte, dass der Inhalt der Kisten auf dem Boden verstreut lag. »Wohin geht es denn?«
    »Hoffentlich an einen Ort, wo wir Christl einen Schritt voraus sind.«

32
Washington, D. C.
08.10 Uhr
    Ramsey war begeistert. Er hatte mehrere Nachrichtenwebsites für Jacksonville, Florida, angesehen und zu seiner Freude einen Bericht über ein tödliches Feuer im Haus des pensionierten Navy-Kommandanten Zachary Alexander gefunden. Niemandem war etwas Ungewöhnliches an dem Brand aufgefallen, und laut ersten Berichten war die Ursache ein auf schadhafte Kabel zurückzuführender elektrischer Kurzschluss. Charlie Smith hatte gestern eindeutig zwei Meisterleistungen vollbracht. Ramsey hoffte, dass der heutige Tag genauso produktiv werden würde.
    Es war ein frischer, sonniger Washingtoner Morgen. Er schlenderte in der Nähe der Smithsonian-Museen über die National Mall, vor sich das leuchtend weiße Kapitol auf seinem Hügel. Er liebte solche kalten Wintertage. Jetzt, da Weihnachten nur noch dreizehn Tage entfernt war und der Kongress sitzungsfrei hatte, gingen die Regierungsgeschäfte langsam; alle warteten auf das neue Jahr und den Beginn einer neuen Legislaturperiode.
    Es war nicht viel los, was wahrscheinlich erklärte, welche Beachtung der Tod von Admiral Sylvian in den Medien fand. Daniels’ kürzlich geäußerte Kritik am Vereinigten Generalstab war ja auch fast mit dem vorzeitigen Tod des Admirals zusammengefallen. Ramsey hatte sich den Kommentar des Präsidenten belustigt angehört, da er wusste, dass niemand im Kongress sich für Änderungen an dieser Institution einsetzen würde. Gewiss, der Vereinigte Generalstab erteilte keine Befehle, aber

Weitere Kostenlose Bücher