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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Krönung im zwölften Jahrhundert anfertigen lassen. Er symbolisiert das himmlische Jerusalem, die Stadt des Lichts, die, wie es jedem Christen verheißen ist, einer Siegerkrone gleich vom Himmel herabkommen wird.«
    Auch das war eine Szene aus der Offenbarung. Er dachte an einen anderen Dom, den Markusdom in Venedig. »Dieser Ort hier hat etwas Byzantinisches an sich.«
    »Das entspricht Karls des Großen Liebe zur byzantinischen Fülle im Gegensatz zur römischen Strenge.«
    »Wer hat das Bauwerk entworfen?«
    Sie zuckte die Schultern. »Das weiß keiner. In manchen Texten wird ein Meister Odo erwähnt, aber über ihn weiß man nur, dass er sich offensichtlich mit der Architektur aus dem Süden auskannte. Einhard war mit Sicherheit an dem Entwurf beteiligt und ebenso Karl der Große selbst.«
    Das Kircheninnere war nicht durch seine Größe eindrucksvoll, es ging vielmehr um die intimere Illusion, dass der Blick nach oben gezogen wurde, zum Himmel hinauf.
    Der Eintritt in den Dom war frei, aber mehrere bezahlte Besichtigungstouren waren unterwegs, und die Führer erklärten die Glanzpunkte. Der Mann vom Bahnhof war ebenfalls unter der Deckung einer der Gruppen nach drinnen gekommen. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass es keinen anderen Ausgang gab, war er aber wieder nach draußen verschwunden.
    Malone hatte richtig geraten. Jemand hatte ein Satellitenüberwachungssystem an seinem Mietwagen angebracht. Wie sonst hätte der Angreifer ihn gestern Abend finden sollen? Gefolgt war ihnen mit Sicherheit keiner. Heute waren sie mit demselben Wagen von Reichshoffen nach Garmisch zum Zug gefahren, und dort hatte er dann Beilgesicht zum ersten Mal gesehen.
    Dass einem jemand folgte, bekam man am besten heraus, indem man ihn führte.
    Christl zeigte zur Galerie hinauf. »Der Bereich dort oben war ausschließlich für den König reserviert. Dreißig Könige des Heiligen Römischen Reiches wurden hier gekrönt. Auf dem Thron Karls des Großen gesessen zu haben und in seine Fußstapfen getreten zu sein verschaffte ihnen symbolisch die Herrschaft über das Reich. Ein König galt erst als legitim, wenn er den Thron bestiegen hatte, der dort oben steht.«
    Im Oktogon standen Stühle für die Gläubigen und Touristen. Malone setzte sich auf eine Seite und fragte: »Okay, warum sind wir hier?«
    »Mathematik und Architektur gehörten zu Einhards Leidenschaften.«
    Er spürte, dass sie etwas ausgelassen hatte. »Etwas, was die Heiligen ihn gelehrt hatten?«
    »Schauen Sie sich hier doch einmal um. Für das neunte Jahrhundert war das hier eine ganz schöne Leistung. Vieles wurde hier zum ersten Mal ausprobiert. Diese Steinkuppel oben? Die war revolutionär. Wer immer sie entworfen und gebaut hat, wusste, was er tat.«
    »Aber was hat diese Pfalzkapelle mit Einhards Testament zu tun?«
    »In seinem Testament schrieb Einhard, dass das Verständnis der Weisheit des Himmels im neuen Jerusalem beginnt.«
    »Dies hier ist das neue Jerusalem?«
    »Genau so nannte Karl der Große die Pfalzkapelle.«
    Er rief sich den Rest in Erinnerung. »Die Offenbarung wird enthüllt werden, wenn das Geheimnis dieses wundersamen Ortes gelüftet ist. Löse dieses Rätsel, indem du die Vollkommenheit des Engels auf die Heiligung unseres Herrn anwendest. Doch nur, wer den Thron Salomons und die römische Frivolität zu schätzen weiß, wird den Weg zum Himmel finden. «
    »Sie haben ein gutes Gedächtnis.«
    »Na ja, wie man’s nimmt.«
    »Rätsel sind nicht meine Stärke, und dieses hier bereitet mir Schwierigkeiten.«
    »Wer behauptet denn, dass ich mit Rätseln gut zurechtkomme?«
    »Mutter sagt, Sie hätten da einen ziemlichen Ruf.«
    »Freut mich zu hören, dass ich Mamas Test bestanden habe. Wie ich ihr und Ihnen schon sagte, scheint sie ihre Favoritin zu haben.«
    »Sie versucht, Dorothea und mich zur Zusammenarbeit zu bewegen. Irgendwann wird das vielleicht tatsächlich unvermeidlich sein. Aber ich habe vor, es so lange wie möglich hinauszuschieben.«
    »Als Sie gestern in der Abtei sahen, dass jemand den Schrank beschädigt hatte, hielten Sie Dorothea für die Schuldige, nicht wahr?«
    »Sie wusste, dass Vater seine Unterlagen dort aufbewahrte. Aber ich hatte ihr nie verraten, wie man den Schrank öffnet. Bis vor kurzem hatte sie kein Interesse daran. Sie wollte offensichtlich nicht, dass die Unterlagen in meinem Besitz blieben.«
    »Aber sie wollte, dass ich mit Ihnen zusammenarbeite?«
    »Das ist verwirrend.«
    »Vielleicht hielt sie mich für

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