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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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wandte sich dem NATO-Soldaten zu. »Haben Sie ein Fernglas?«
    Der junge Mann holte rasch eines hervor. Malone stellte es auf den Skyhawk am strahlenden Himmel scharf.
    »Ein bisschen weiter vor«, forderte er den Piloten auf.
    Der Hubschrauber flog jetzt nicht mehr parallel zum Flugzeug, sondern ein Stück nach vorn versetzt. Mit Hilfe des Fernglases blickte Malone durch die getönte Windschutzscheibe des Flugzeugs ins Cockpit hinein. Niemand saß auf den beiden Sitzen, und doch ruckte die Steuersäule kontrolliert hin und her. Etwas lag auf dem Sitz des Kopiloten, aber weil die Sonne blendete, war es schwer zu erkennen. Der Sitz dahinter war mit in Zeitung gehüllten Paketen vollgepackt.
    Er setzte das Fernglas ab.
    »Dieses Flugzeug transportiert etwas«, sagte er. »Ich kann nicht sagen, was, aber es ist damit vollgepackt.«
    Der Skyhawk legte sich schräg und ging in eine Südkurve. Es war eine kontrollierte Richtungsänderung, als säße jemand am Steuer.
    »Cotton«, hörte er Daniels an seinem Ohr. »Wie schätzen Sie die Lage ein?«
    Er war sich nicht sicher. Sie wurden zweifellos geführt, und er hatte geglaubt, mit diesem Flugzeug am Endpunkt angelangt zu sein. Aber …
    »Das hier ist nicht unser Problem«, sagte er ins Mikrofon.
    »Sind Sie der gleichen Meinung, Stephanie?«, fragte Daniels.
    »Ja.«
    Gut zu sehen, dass sie seinem Urteil immer noch vertraute, da ihr Gesichtsausdruck ihren Worten widersprach.
    »Und wo ist dann unser Problem?«, fragte der Präsident.
    Malone folgte einer Eingebung. »Lassen Sie das Gebiet von der französischen Flugverkehrskontrolle überprüfen. Wir müssen über jedes Flugzeug am Himmel Bescheid wissen.«
    »Warten Sie einen Moment.«

    Eliza trat aus dem Lift in den überdachten Teil des menschenleeren obersten Aussichtsbereichs in fünfundsiebzig Stockwerken Höhe. »Es fühlt sich ein bisschen komisch an, allein hier oben zu sein«, sagte sie zu den Mitgliedern des Clubs. »Normalerweise wimmelt es hier von Touristen.«
    Sie zeigte auf die Metalltreppe, die durchs Dach nach draußen, auf die oberste Aussichtsplattform führte.
    »Gehen wir?«, fragte sie.
    Sie sah zu, wie die Gruppe die Treppe hochstieg. Ashby stand neben ihr. Als das letzte Mitglied oben durch die Tür nach draußen gegangen war, wandte sie sich dem Engländer zu und fragte: »Ist es gleich so weit?«
    Er nickte. »In exakt fünfzehn Minuten.«

54
    Malone hielt die Augen auf den Skyhawk gerichtet und sah, wie das Flugzeug wieder den Kurs änderte. Es flog nun südlicher, als suchte es etwas.
    »Ist dieser Kampfjäger hier?«, fragte er ins Mikrofon hinein, obwohl er nicht wusste, ob sein Gesprächspartner überhaupt noch da war.
    »Er ist in Position«, antwortete Daniels.
    Malone traf eine Entscheidung. »Schießen Sie das Flugzeug ab, solange es noch geht. Unten sind jetzt nur Felder, aber wir nähern uns rasch der Stadt.«
    Er schlug gegen die Scheibe und forderte den Piloten auf: »Rückzug, und zwar schnell.«
    Der Helikopter flog langsamer, und der Skyhawk schoss davon.
    »Der Befehl ist erteilt«, verkündete Daniels.

    Thorvaldsen trat in die kalte Dezemberluft hinaus. Er war noch nie auf der Spitze des Eiffelturms gewesen. Dafür gab es allerdings keinen bestimmten Grund. Lisette hatte vor Jahren einmal eine Reise hierher machen wollen, aber dann war etwas Geschäftliches dazwischengekommen. Wir fahren nächsten Sommer, hatte er ihr gesagt. Aber der nächste Sommer war gekommen und gegangen, ebenso die Sommer danach, und dann hatte Lisette im Sterben gelegen und mit den gemeinsamen Sommern war es vorbei gewesen. Cai war mehrere Male hier oben gewesen und hatte ihm von der Aussicht vorgeschwärmt – die wirklich überwältigend war, wie er zugeben musste. Ein unterhalb eines Gitters, das die Aussichtsplattform ganz umschloss, am Geländer angebrachtes Schild hielt fest, dass man an klaren Tagen sechzig Kilometer weit sehen konnte.
    Und der heutige Tag war zweifellos klar. Es war einer dieser funkelnd hellen Wintertage unter einem wolkenlosen, azurblauen Himmel. Er war froh, dass er seinen dicksten Wollmantel, Handschuhe und Schal anhatte, auch wenn die französischen Winter im Vergleich zu ihrem dänischen Gegenstück nur ein Klacks waren.
    Das Theater, das man um Paris machte, hatte er nie recht begriffen. Ihn hatte die Stadt nie beeindruckt. Tatsächlich gefiel ihm ein Spruch aus Pulp Fiction, den John Travolta von sich gegeben hatte: Dort ist es genauso wie hier, nur ein bisschen

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