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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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zu, wie Höhenruder und Klappen Gegenbewegungen machten.
    Das Seil wurde immer länger, bis es unter dem Flugzeug in einer Schlaufe durchhing, dann verharrte es. Offensichtlich hatte der NATO-Soldat bemerkt, dass keine Spannung mehr bestand.
    Malone drückte das Gesicht ans Kabinenfenster und spähte hinein.
    Auf dem Passagiersitz lag ein kleines, graues Kästchen. Von dort schlängelten sich Kabel zu den Instrumenten. Malone sah wieder auf die eingewickelten Päckchen. Unten, im Zwischenraum zwischen den beiden vorderen Sitzen, waren sie unverpackt und ließen ein lavendelfarbenes Material sehen.
    Plastiksprengstoff.
    Vielleicht C-83.
    Gefährliches Zeug.
    Er sollte in den Skyhawk einsteigen, aber bevor er noch entscheiden konnte, was er tun sollte, bemerkte er, dass das lose Seil kürzer wurde. Sie wollten ihn in den Hubschrauber zurückwinden, und die Tragfläche machte es ihm unmöglich, nein zu signalisieren.
    Aber er konnte jetzt nicht umkehren.
    Um zu verhindern, dass man ihn vom Flugzeug wegriss, klinkte er den Karabinerhaken aus und warf ihn zusammen mit dem Seil, das weiter stetig nach oben gezogen wurde, in die Luft.
    Er klammerte sich an der Strebe fest und packte den Türgriff.
    Die Tür ging auf.
    Das Problem war der Winkel. Er befand sich vor der Tür, die Türangeln waren links von ihm, und die Tür wurde zum Bug hin geöffnet. Vom Propeller wehte Wind unter die Tragflächen, arbeitete gegen ihn und schob die Tür zu.
    Mit der behandschuhten linken Hand packte er die Außenkante der Tür, während seine rechte Hand noch immer die Strebe umklammert hielt. Am Rand seines Gesichtsfeldes sah er, wie der Hubschrauber herunterkam. Er schaffte es, die Tür gegen den Winddruck zu öffnen, stellte aber fest, dass die Angeln nicht weiter als neunzig Grad aufgingen, was ihm bei weitem nicht genug Raum ließ, um hineinzuschlüpfen.
    Jetzt gab es nur noch eine einzige Möglichkeit.
    Er löste seine Hand von der Strebe, packte die Tür mit beiden Händen und warf sich so weit wie möglich ins Cockpit hinein. Der Flugwind drückte sofort gegen die Angeln, und sein Fallschirm krachte gegen den Flugzeugrumpf. Die Metalltür klemmte ihn ein. Doch er hielt sich fest, und langsam bugsierte er sein rechtes Bein nach innen und zog sich dann ganz ins Cockpit. Zum Glück war der Sitz des Piloten ganz nach hinten gestellt.
    Als er die Tür zugeschlagen hatte, befreite er sich von den Fallschirmgurten und stieß dann einen erleichterten Seufzer aus.
    Das Steuerhorn des Flugzeugs drehte sich stetig nach rechts und links.
    Er fand den Funkkompass zwischen den Instrumenten. Das Flugzeug befand sich noch immer auf nordwestlichem Kurs. Ein GPS-Navigationssystem mit Karte, das, wie er vermutete, mit dem Autopiloten gekoppelt war, schien die Steuerung zu kontrollieren, aber sonderbarerweise war der Autopilot ausgeschaltet.
    Aus dem Augenwinkel sah er eine Bewegung und merkte, dass der Hubschrauber inzwischen dicht bei seiner linken Flügelspitze flog. Im Kabinenfenster hing ein Schild mit einer Zahl darauf. Stephanie zeigte auf ihr Headset und deutete dann auf die Zahl.
    Er verstand.
    Die Funkanlage des Skyhawk befand sich zu seiner Rechten. Er schaltete sie ein und suchte die Frequenz, die Stephanie ihm mit der Zahl bedeutet hatte. Dann riss er sich die Wollmütze vom Kopf, setzte ein Headset auf und sagte: »Dieses Flugzeug ist mit Sprengstoff vollgepackt.«
    »Genau, was ich hören wollte«, antwortete Stephanie.
    »Wir sollten es nach unten bringen«, fügte Daniels hinzu.
    »Der Autopilot ist ausgeschaltet …«
    Plötzlich schwenkte der Skyhawk nach rechts. Das war keine flüchtige Bewegung, sondern ein vollständiger Kurswechsel. Malone beobachtete, wie das Steuerhorn vor und zurück ruckte, während die Pedale selbständig arbeiteten und das Seitenruder in einer steilen Kurve kontrollierten.
    Noch eine scharfe Kehre, und das GPS zeigte an, dass das Flugzeug nun auf einem westlicheren Kurs flog und auf achttausend Fuß stieg.
    »Was ist los?«, fragte Stephanie.
    »Dieses Ding hat seinen eigenen Willen. Das war eine enge Sechzig-Grad-Kurve.«
    »Cotton«, sagte Daniels. »Die Franzosen haben Ihren Kurs berechnet. Sie fliegen direkt auf den Invalidendom zu.«
    Falsch. Die irrten sich. Er war sich bereits über den Endpunkt dieses Flugs im Klaren, denn er erinnerte sich an das, was gestern Abend aus der Selfridges-Einkaufstüte gefallen war.
    Er starrte durch die Windschutzscheibe und erkannte das eigentliche Ziel in der

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