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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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bestand darin, sich auf die Zukunft zu konzentrieren. »Ich bin mir sicher, dass jedem von Ihnen täglich Risiken begegnen. Aber genau deswegen sind wir ja hier. Um dieses Risiko zu minimieren. Wir haben noch immer viel zu besprechen und können viele Millionen Euro Gewinn machen. Wie wäre es, wenn wir uns darauf konzentrieren und uns der Zukunft zuwenden?«

    Malone saß im hinteren Abteil des Hubschraubers und genoss die Heizungswärme.
    »Das Signal an die Flugzeuge kam von einem Dach in der Nähe von Notre-Dame«, hörte er Stephanie aus dem Kopfhörer sagen. »Von der Île St. Louis, einer Insel hinter der Kathedrale. Die Pariser Polizei hat das Gebäude umstellt. Wir haben die Ortung mit Hilfe von NATO-Überwachungsanlagen durchgeführt.«
    »Da stellt sich natürlich eine Frage.«
    Er sah, dass sie verstand.
    »Ich weiß«, sagte sie. »Es ist verdammt zu einfach. Lyon ist uns zwei volle Schritte voraus. Wir jagen seinem Schatten nach.«
    »Nein. Schlimmer. Wir lassen uns von seinem Schatten dirigieren.«
    »Ich verstehe. Aber etwas anderes haben wir nicht.«

    Sam stieg aus dem Taxi und bezahlte den Fahrer. Hier befand er sich einen Block vor den Champs-Elysées, einer noblen Shopping-Meile, wo Firmen wie Louis Vuitton, Hermès, Dior oder Chanel ihre Geschäfte hatten. Er war Meagans Wegbeschreibung gefolgt und stand nun vor dem Four Seasons, einem achtgeschossigen Hotel, das in den Neunzehnhundertzwanzigerjahren erbaut worden und vielen auch unter dem Namen George V. bekannt ist.
    Als er sich umsah, entdeckte er Meagan auf der anderen Straßenseite . Er hatte sich nicht die Zeit genommen, sich umzuziehen, hatte aber vor seinem Aufbruch vom Eiffelturm seinen Mantel und seine Kleider geholt. Meagan trug noch immer Bluse und Hose ihrer Kellnerinnenuniform. Sam hatte auch ihre Kleider mitgebracht.
    »Danke«, sagte sie, als sie den Mantel anzog.
    Sie zitterte. Sicher, es war kalt, aber Sam fragte sich, ob noch mehr dahintersteckte. Er legte ihr beruhigend die Hand auf den Rücken, und sie schien das gut zu finden.
    »Du warst ganz oben?«, fragte sie.
    Er nickte.
    »Das war verdammt knapp, Sam.«
    Richtig. Aber es war vorbei. »Wie steht es hier?«
    »Ashby und seine Leute sind ins Hotel gegangen.«
    »Ich frage mich, was man jetzt von uns erwartet.«
    Sie ging zu einer schmalen Gasse zwischen zwei Häusern. »Denk du darüber nach, Sherlock, während ich mich umziehe.«
    Er lächelte über ihr Vertrauen und versuchte selber, Zuversicht zu fassen. Wenn er Nelle oder Malone anrief, konnte sich das als problematisch erweisen. Er hatte keine Anweisungen, irgendjemandem zu folgen. Natürlich hatte Stephanie Nelle auch nicht vorhergesehen, dass ein Flugzeug beinahe in den Eiffelturm krachen würde. Er hatte getan, was er für das Beste gehalten hatte, und bis jetzt war er unentdeckt geblieben.
    Oder vielleicht auch nicht.
    Thorvaldsen hatte ihn möglicherweise im Sitzungssaal gesehen. Aber keiner hatte erwähnt, dass der Däne da sein würde.
    Und so traf Sam eine Entscheidung.
    Nämlich die Führung jenes einen Mannes zu suchen, der tatsächlich einmal Führung bei ihm gesucht hatte.

    Malone sprang aus dem Hubschrauber, der hinter Notre-Dame auf einer Grünfläche gelandet war. Ein uniformierter Polizeihauptmann erwartete sie, als sie aus dem Propellerwind der Rotorblätter herauskamen.
    »Sie hatten recht«, erklärte der Polizist Stephanie. »Der Vermieter des Gebäudes hat bestätigt, dass ein Mann mit bernsteingelben Augen vor einer Woche die Wohnung im dritten Stock gemietet hat. Er hat drei Monate Miete im Voraus gezahlt.«
    »Ist das Gebäude gesichert?«, fragte Malone.
    »Wir haben es umstellt. Unauffällig. Wie Sie verlangt hatten.«
    Erneut bemerkte Malone, dass Stephanie und er so handelten, als würden sie von jemandem dazu gedrängt. Das alles war überhaupt nicht gut. Wieder hatte Lyon keine Anstrengungen unternommen, seine Spuren zu verwischen.
    Malone trug nicht mehr den schmutzigen Fliegeroverall, sondern hatte seine Lederjacke angezogen und seine Beretta an sich genommen.
    Da ihm keine andere Wahl blieb, ging er los.
    »Wollen wir mal sehen, was der Drecksack diesmal für uns auf Lager hat.«
60
    Ashby saß in einer Royal-Suite des Four Seasons.
    »Schaff die Murrays hier rüber«, befahl er Guildhall. »Ich möchte, dass sie vor Anbruch der Nacht in Frankreich sind.«
    Caroline beobachtete ihn so scharf, als könnte sie in seine Gedanken eindringen. Sein Gesicht war rot und verquollen, sowohl

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