Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
die Polizei oder der Sicherheitsdienst des Museums endlich gehandelt? Malone wartete erst mal ab, weil er sich nicht sicher war.
    »Mr. Malone, Sie können herauskommen. Er ist erledigt.«
    Nein, so dumm war er nicht. Er schob sich langsam zum Rand des Eingangs und riskierte einen Blick. Der Stämmige lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, und Blut sickerte in einem steten Strom unter ihm hervor. Ein paar Schritte entfernt stand ein Mann in einem dunklen Anzug breitbeinig da, in den Händen eine Sig Sauer .357 Halbautomatik, mit der er auf den zu Boden Gestürzten zielte. Malone bemerkte den Bürstenschnitt, den harten Blick und den durchtrainierten Körper. Außerdem hatte der Mann Englisch gesprochen, mit einem Südstaatenakzent.
    Aber wirklich verräterisch war die Pistole.
    Modell P229. Ein Standardausrüstungsgegenstand.
    Der Mann kam vom Secret Service.
    Die Mündung der Waffe hob sich, bis sie direkt auf Malones Brust zielte.
    »Werfen Sie das Schwert weg.«

    Sam war erleichtert, weil die Bedrohung anscheinend beseitigt war.
    »Malone«, rief er in der Hoffnung, dass der der Schütze gewesen war.

    Malone hörte, wie Sam seinen Namen rief. Er hielt noch immer das Schwert fest, aber die Sig war weiterhin auf ihn gerichtet.
    »Still bleiben«, sagte der Mann leise. »Und werfen Sie das verdammte Schwert weg.«

    Sam hörte keine Antwort auf seine Rufe.
    Er wandte sich der Frau zu und sah plötzlich, dass deren Waffe nun auf ihn gerichtet war.
    »Es wird für uns beide Zeit, zu gehen.«

31
    Malone wurde mit vorgehaltener Waffe durch das verlassene Museum geführt. Alle Besucher waren weg, und offensichtlich war das Gebäude geschlossen worden. Es waren zahlreiche Schüsse gefallen, weshalb Malone sich wunderte, dass immer noch weder Polizei noch Sicherheitsdienst aufgetaucht waren.
    »Was macht der Secret Service hier?« Als wenn er das fragen müsste. »Haben Sie zufällig einen von Ihren eigenen Leuten hier gesehen? Einen jungen Kerl. Gutaussehend. Ein bisschen übereifrig. Er heißt Sam Collins.«
    Doch darauf folgte nur weiteres Schweigen.
    Sie kamen durch einen Ausstellungsraum mit dunkelroten Wänden, weiteren Altarbildern und drei zerschossenen Ausstellungsvitrinen. Da würde die Museumsleitung aber wirklich sauer sein.
    Er erblickte eine weitere blutende Leiche auf dem Boden.
    Brettfresse.
    Hinter dem anderen Ausgang des Saals führte rechts eine Treppe hinunter, während sich links eine Flügeltür öffnete. Ein laminiertes Schild verkündete, dass dahinter LA DAME À LA LICORNE zu finden war.
    Malone zeigte dorthin. »Da hinein?«
    Der Mann nickte, senkte dann die Waffe und zog sich in den roten Saal zurück. Die zurückhaltende Art des Agenten belustigte Malone.
    Er trat in einen dunklen Raum, in dem sechs farbenprächtige Wandteppiche ausgestellt waren, jeder sorgfältig mit indirektem Licht beleuchtet. Normalerweise wäre er beeindruckt gewesen, da er sich erinnerte, dass diese Originale aus dem fünfzehnten Jahrhundert zu den wertvollsten Ausstellungsstücken des Museums gehörten, aber es war die Gestalt, die einsam auf einer der drei Bänke in der Mitte des Raums saß, die alle Rätsel löste.
    Stephanie Nelle.
    Seine ehemalige Chefin.
    »Da hast du es also wieder einmal geschafft, ein bedeutendes Kulturgut zu zerstören«, sagte sie, während sie aufstand und ihn ansah.
    »Das war diesmal nicht ich.«
    »Wer hat einen Stuhl in eine Glasvitrine geschmettert, um an ein Schwert und einen Schild heranzukommen?«
    »Anscheinend hast du zugeschaut.«
    »Die Franzosen wollen dich festnehmen«, stellte sie klar.
    »Was bedeutet, dass ich dir etwas schuldig bin …« Er unterbrach sich. »Nein. Wahrscheinlich bin ich Präsident Daniels etwas schuldig. Stimmt’s?«
    »Er hat persönlich interveniert, nachdem ich ihm berichtet hatte, dass hier die Hölle los ist.«
    »Was ist mit dem Museumswärter, der angeschossen worden ist?«
    »Der ist auf dem Weg ins Krankenhaus. Er wird durchkommen.«
    »Der Mann draußen. Ist der vom Secret Service?«
    Sie nickte. »Ausgeliehen.«
    Er kannte Stephanie schon lange, da er ja zwölf Jahre lang im Magellan Billet des Justizministeriums für sie gearbeitet hatte. Sie hatten eine Menge miteinander durchgemacht, insbesondere in den letzten zwei Jahren, also seit der Zeit, da er eigentlich den Dienst quittiert hatte.
    »Das mit deinem Vater tut mir leid«, sagte sie.
    Schon ein paar Stunden lang hatte er nicht mehr über die letzten zwei Wochen nachgedacht.

Weitere Kostenlose Bücher