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Cowboy - Riskanter Einsatz

Cowboy - Riskanter Einsatz

Titel: Cowboy - Riskanter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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wandte sich an ihre Schwester. „Brittany, du musst die Romanellas für mich anrufen. Andy will fortlaufen. Er glaubt nämlich, Vince würde ihn mit seinem Gürtel verdreschen, weil er sich schon wieder geprügelt hat.“
    Aber Brittany schaute Cowboy an, den sie jetzt erst wahrgenommen hatte. Ihre Augen waren blau, ein etwas anderes Blau als bei Melody. Ihr Gesicht war schärfer geschnitten, auch etwas kantiger, aber man konnte trotzdem gut erkennen, dass die beiden Frauen eng verwandt waren. „Wer zum Teufel sind Sie?“
    „Das hängt vom regulären Geburtstermin des Babys ab“, gab er zurück.
    „Wie bitte?“
    „Er hat Melody hergebracht“, berichtete die andere Krankenschwester. „Ich hab versucht, ihm klarzumachen …“
    „Können wir uns jetzt für eine Minute auf Melody konzentrieren?“, fragte die Ärztin. Sie versuchte, Melody sanft zurück aufs Bett zu drücken. „Ich möchte sie gern trotzdem untersuchen. Nur um sicherzugehen, dass bei dem Sturz nichts passiert ist.“
    Die grauhaarige Schwester wurde energisch: „Sir, jetzt müssen Sie aber wirklich gehen. Warten Sie draußen.“
    Brittany schaute ihn immer noch an, die Augen misstrauisch zusammengekniffen. „Vom regulären Geburtstermin des Babys, hm?“
    Melody setzte sich wieder auf. „Wenn wir uns nicht beeilen, ist Andy Marshall über alle Berge!“
    „Anfang Dezember“, erklärte Brittany. Sie musterte Cowboy genauer, von den Stiefelspitzen bis zu seinem Pferdeschwanz. „Mein Gott, Sie sind – wie heißt er noch gleich? – der SEAL. Der sind Sie doch, oder?“
    Anfang Dezember. Das ergab deutlich mehr Sinn. Melody war noch nicht fällig. Sie würde das Baby nicht jetzt schon bekommen. Nur weil sie so schlank und klein war, sah sie so aus, als müsste es jeden Moment so weit sein.
    Dezember … Cowboy rechnete rasch neun Monate zurück … März. Genau. Sie hatten die Geiseln im Nahen Osten im März befreit. Und danach hatte er sechs ganze Tage im siebten Himmel verbracht.
    Er begegnete Melodys Blick. Ihr war ohne jeden Zweifel klar, dass er blitzschnell nachgerechnet und zwei und zwei zusammengezählt hatte. Oder, um genauer zu sein, eins und eins. Und in diesem Fall ergab eins plus eins ganz eindeutig drei.
    „Ich bin Lieutenant Harlan Jones“, sagte er und hielt ihren Blick fest. Untersteh dich, es zu leugnen! „Ich bin der Vater des Babys.“
    Jones wartete im Foyer des Krankenhauses auf sie.
    Melody holte tief Luft, als sie ihn sah. Hoffentlich fiel sie nicht gleich wieder in Ohnmacht. Sie war mehr oder weniger fest davon ausgegangen, dass er längst verschwunden war.
    Brittany fasste ihren Arm etwas fester. „Alles in Ordnung?“, fragte sie leise.
    „Ich habe Angst“, flüsterte Melody zurück.
    Britt nickte. „Das wird jetzt für keinen von euch beiden leicht. Bist du sicher, dass ich nicht bei dir bleiben soll?“
    Jones stand an den Fenstern, gegen den Rahmen gelehnt, und beobachtete, was auf der Baustelle weiter oben an der Sycamore Street vorging. Er sah so groß aus, so beeindruckend, so streng.
    So unglaublich stattlich.
    Ein Muskel zuckte auf seiner Wange. Melody sah zu, wie er die Arme vor der Brust verschränkte. Sie hatte hautnah erlebt, welche Kraft in diesen Armen steckte. Und wie unglaublich sanft er dennoch sein konnte.
    In Zivilkleidung wirkte er irgendwie fremd. Zumal in dieser Hose und dem Polohemd, die gut zu einem Yuppie gepasst hätten. Ihr wurde bewusst, dass sie ihn nur in Uniform kannte. Während der Rettungsmission hatte er unter dem Umhang seinen schwarzen Kampfanzug getragen. Und danach hatte sie ihn nur in seiner weißen Uniform gesehen. Beziehungsweise ganz ohne Kleider …
    Möglicherweise kleidete er sich immer so seltsam konservativ, wenn er nicht im Dienst war. Vielleicht aber auch nur für diesen speziellen Überraschungsbesuch.
    Apropos Überraschungen …
    Während sie ihn beobachtete, schloss er die Augen und rieb sich mit einer Hand die Stirn, als hätte er starke Kopfschmerzen. Warum auch nicht? Er war offensichtlich nach Appleton gereist, um sie rumzukriegen und wieder mit ihr ins Bett zu steigen. Aber er hatte wesentlich mehr bekommen, als er erwartet hatte. So viel stand fest.
    Sie konnte ihm ansehen, wie sehr er unter Druck stand.
    In den sechs Tagen, die sie miteinander verbracht hatten, hatte er stets gelächelt und gelacht. Dann hatte sein Pieper sich gemeldet, und er hatte ihr erklärt, er müsse zurück nach Kalifornien. Er hatte gelächelt, als er sie auf dem

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