Cowboy - Riskanter Einsatz
ab.
„Ich weiß es nicht“, antwortete Cowboy zutiefst frustriert. „Ich habe sie nicht fallen sehen.“
Die Krankenschwester hatte Melody bereits eine Blutdruckmanschette umgelegt. Sie pumpte sie auf und ließ langsam die Luft ab, das Stethoskop auf dem Puls. „Der Blutdruck ist normal. Das Herz schlägt regelmäßig.“
Melody sah so hilflos aus, wie sie da auf dem schmalen Bett lag. Ihr Gesicht war so blass. Ihre Haare waren viel länger als seinerzeit in Paris. Aber das war seines ja auch.
Es war lange her, dass er sie gesehen hatte.
Aber es waren definitiv nur sieben Monate. Nicht neun.
Konnte es sein, dass sie in Paris schon zwei Monate schwanger gewesen war? Das konnte er nicht glauben. Er wollte es nicht glauben. Natürlich trug sie sein Baby. Sie hatte ihm erzählt, dass ihre letzte ernste Beziehung knapp ein Jahr zuvor in die Brüche gegangen war, und …
Melodys Lider flatterten.
„Hallo“, sagte die Ärztin zu ihr, „willkommen zurück.“
Während Cowboy zusah, schaute Melody verwirrt zu der Ärztin auf. „Wo bin ich?“, hauchte sie.
„Im County Hospital. Erinnern Sie sich daran, dass Sie zusammengebrochen sind?“
Melody schloss kurz die Augen. „Ich erinnere mich …“ Sie riss die Augen auf, setzte sich abrupt auf und ließ den Blick durch den Raum wandern, bis er auf Cowboy fiel. „O Gott! Es ist kein Traum. Du bist es wirklich.“
„Ich würde ja sagen: Hallo, wie geht’s dir? Aber die Frage ist wohl überflüssig.“ Cowboy gab sich große Mühe, leise und ruhig zu sprechen. Sie war nicht in der richtigen Verfassung, um angeschrien zu werden. Auch wenn sie das absolut verdient hätte. „Sieht ganz so aus, als gäbe es Neuigkeiten, die mir zu erzählen du gestern am Telefon vergessen hast.“
Das Blut schoss ihr in die Wangen, aber sie hob entschlossen das Kinn. „Ich bin schwanger.“
Er trat näher. „Hab ich bemerkt. Wann wolltest du es mir sagen?“
Sie senkte die Stimme. „Ich dachte, man hätte euch SEALs beigebracht, euch nie auf Vermutungen zu verlassen. Und doch stehst du da und vermutest, mein derzeitiger Zustand habe irgendetwas mit dir zu tun.“
„Willst du etwa behaupten, dass dem nicht so ist?“ Er wusste ohne jeden Zweifel, dass ihr Baby von ihm war. Er konnte sie sich einfach nicht mit einem anderen Mann vorstellen. Der Gedanke war lächerlich – und unerträglich.
„In welchem Abstand kommen die Wehen?“, fragte die Ärztin, und die Krankenschwester drückte Melody sanft zurück aufs Bett.
„Willst du behaupten, dass dem nicht so ist?“, wiederholte Cowboy seine Frage, obwohl er wusste, dass er besser beiseitegehen und der Ärztin Platz machen sollte. Aber er musste einfach wissen, ob Melody ihm ins Gesicht lügen konnte.
Sie schaute von der Ärztin zu Cowboy hinüber und wieder zurück. „Die … was?“
„Wehen.“ Die Ärztin sprach langsam und deutlich. „In welchem Abstand kommen sie?“
„Sir, ich muss Sie bitten, draußen zu warten“, murmelte die Krankenschwester ihm zu.
„Ma’am, ich kann dieser Bitte leider nicht Folge leisten. Ich bleibe hier, bis ich sicher weiß, dass es Melody gut geht.“
Melody schüttelte den Kopf. „Aber ich habe gar keine …“
„Mel, was ist passiert?“ Eine weitere Schwester stürzte zur Tür herein. Sie wartete die Antwort nicht ab, sondern wandte sich direkt an die Ärztin. „Es ist fast zwei Monate zu früh. Haben Sie ihr etwas gegeben, um die Wehen zu stoppen? Wie weit ist sie?“
„Ich habe keine …“
„Ich habe ihr nichts gegeben“, antwortete die Ärztin ruhig. „Wenn sie Wehen hat, kommen sie in sehr, sehr großen Abständen. Ich habe den Geburtskanal noch gar nicht abgetastet.“
„Sir, ihre Schwester ist jetzt hier. Warten Sie bitte draußen“, bat die ältere Krankenschwester leise und versuchte Cowboy sanft zur Tür zu schieben.
Er rührte sich nicht von der Stelle. Das also war Mels Schwester. Natürlich. Mel hatte ihm erzählt, dass sie Krankenschwester war.
„Ich brauche keine gynäkologische Untersuchung!“, protestierte Melody laut. „Ich habe keine Wehen. Ich bin nur hinter Andy Marshall hergerannt, und mir wurde ein wenig schwindelig. Das ist alles.“
Ihre Schwester sprang ihr fast an die Gurgel. „Du bist gerannt?“
Melody setzte sich wieder auf und wandte sich an Cowboy. „Du hast Andy erwischt. Ich hab’s gesehen. Ist er hier?“
„Nein, tut mir leid. Er ist abgehauen, als ich dich in den Wagen gesetzt habe.“
„Mist! Mistl“ Melody
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