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Cowboy - Riskanter Einsatz

Cowboy - Riskanter Einsatz

Titel: Cowboy - Riskanter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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drüben steht mein Wagen.“
    „Hast du etwas von Crash gehört?“ Melody wartete, während er die Wagentür aufschloss und für sie öffnete.
    Cowboys Schwimmkumpel Crash war so düster und geheimnisvoll, wie sein seltsamer Spitzname andeutete. Sie hatten ihn zufällig in dem Hotel in Paris getroffen. Crash gehörte nicht zur Alpha Squad, ja nicht einmal zu SEAL-Team Ten. Cowboy hätte nicht mit Sicherheit sagen können, wo der SEAL eingesetzt wurde, der während der Kampfschwimmerausbildung sein bester Freund gewesen war. Von dem zufälligen Zusammentreffen abgesehen, waren die beiden einander jahrelang nicht mehr begegnet. Dennoch war offensichtlich, wie viel Vertrauen und Respekt sie einander immer noch entgegenbrachten.
    „Ich habe gerade letzte Woche eine E-Mail von ihm bekommen. Nichts Besonderes, nur: ‚Hi, wie geht’s dir? Ich lebe noch.‘ Meine Antwort kam zurück: unzustellbar. Brauchst du Hilfe beim Einsteigen?“ Er beobachtete, wie sie sich schwerfällig in den Sportsitz zwängte.
    Sie schüttelte den Kopf. „Das sieht schwieriger aus, als es ist. Aber frag noch mal, wenn wir bei mir zu Hause sind. Beim Aussteigen nehme ich gern Hilfe an.“
    Jones beugte sich zu ihr hinunter. „Ich kann kaum glauben, dass du erst im siebten Monat bist.“ Dann ruderte er schnell zurück: „Das soll nicht heißen, dass ich dir nicht glaube oder …“ Er schloss die Augen, fluchte leise. Als er sie wieder öffnete, leuchteten sie strahlend grün aus seinem sonnengebräunten Gesicht. „Was ich eigentlich sagen wollte: Wenn dieses Baby noch viel größer wird, wird das eine sehr schwere Geburt für dich.“ Er stockte. „Ich möchte, dass du weißt: Seitdem ich dich gesehen habe, Mel, habe ich keine Sekunde gezweifelt, dass das mein Kind ist.“
    „Jones, du musst nicht …“
    „Du hast es nicht bestritten.“
    „Ich habe es weder bestritten noch bestätigt!“
    „Brauchst du auch nicht.“ Jones richtete sich auf und schloss die Wagentür. Er ging um die Motorhaube herum und öffnete die Fahrertür. „Ich habe deinen Nachbarn – Vince Romanella – angerufen. Wegen des Jungen. Er lässt dir ausrichten: Keine Bange, er wird ihn schon finden. Andy. So heißt der Bengel.“
    Die Frage nach dem Vater des Babys, das sie im Leib trug, schien für den Augenblick offenbar in voller Absicht hintangestellt. „Ich weiß“, antwortete Melody, als er einstieg und den Wagen anließ. „Brittany hat mir erzählt, dass du die Auskunft angerufen hast, um dir Vinces Nummer geben zu lassen. Danke schön dafür.“
    „Keine Ursache.“ Er fuhr vom Krankenhausparkplatz und bog nach links ab.
    „Soll ich dir sagen, wie du fahren musst?“
    Jones bedachte sie mit einem kurzen Blick. „Ich weiß, wo du wohnst. Ich habe auf dem Stadtplan nachgesehen und war heute Morgen schon dort, aber du warst nicht zu Hause.“ Er lächelte schwach, höflich, als wären sie Fremde. „Offensichtlich.“
    Melody hielt es einfach nicht mehr aus. „Ich halte es für das Beste, wenn du mich einfach zu Hause absetzt und verschwindest.“ Er schwieg. Also holte sie tief Luft und fuhr fort: „Du kannst so tun, als wüsstest du von nichts. Als wärst du nie in Appleton gewesen. Fahr einfach zurück nach Boston, nimm die nächste Maschine nach Virginia, und schau nicht zurück. Grüß Harvard nicht von mir. Sag gar nichts. Du kannst den Jungs erzählen, ich hätte mich geweigert, mich mit dir zu treffen und …“
    Sie unterbrach sich, weil sie sich räuspern musste. Seine Hände umklammerten das Lenkrad so fest, dass die Knöchel weiß waren, aber immer noch sagte er kein Wort.
    „Ich weiß, dass du das nicht wolltest, Jones. Ich weiß, dass du nicht an so etwas gedacht hast, als wir zusammen waren. Ich habe auch nicht an so etwas gedacht, aber ich hatte Zeit und Gelegenheit, mich mit dem Gedanken anzufreunden. Ich hatte Zeit, mich in dieses kleine Wesen in mir zu verlieben, und jetzt habe ich mich damit abgefunden. Nein, ich freue mich sogar darauf. Es war nicht das, was ich vor sieben Monaten wollte, aber jetzt will ich es. Dass du hier aufgekreuzt bist, macht alles nur unnötig kompliziert.“
    Er bog in die Einfahrt vor ihrem Haus ein, stoppte den Wagen und wandte sich ihr zu. Den Motor ließ er laufen. „Das war auf dem Flug nach Paris, richtig? Da ist es passiert.“
    Sein Blick war so intensiv, dass Melody das Gefühl hatte, von Röntgenaugen durchleuchtet zu werden. Als könnte er tief in ihre Seele schauen. Sie betete im Stillen,

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