Cowboy - Riskanter Einsatz
ein Wunder, dass er überhaupt sprechen konnte. Er gab seine Wagenschlüssel dem Jungen mit der aufgeplatzten Lippe. „Ich trage Mel, du schließt das Auto auf.“
Der Junge starrte ihn an, während er Melody hochhob. „Sie kennen sie?“
Was für eine Frage, wenn man bedachte, dass er selbst sie geschwängert hatte. „Ja, ich kenne sie.“
Sie kam kurz zu sich, als er sie die Straße entlang zu seinem Wagen trug. „Jones …?“
„Ja, Honey, ich bin hier.“
Der Junge ließ die Wagenschlüssel zweimal fallen, bevor es ihm gelang, die Beifahrertür aufzuschließen und zu öffnen.
„O Gott, du bist es wirklich, oder?“ Ihr fielen wieder die Augen zu, während er sie vorsichtig anschnallte.
Cowboy schwirrte der Kopf. Sie sah aus, als hätte sie eine Wassermelone unter ihrem Kleid versteckt. Und er hatte ihr das angetan. Er hatte sie geschwängert, und sie würde sein Kind zur Welt bringen. Und wenn er sich nicht beeilte, würde sie das hier und jetzt tun, auf dem Beifahrersitz seines Wagens.
„Halt durch, Mel, ich bringe dich ins Krankenhaus.“
Cowboy drehte sich um. Er wollte den Jungen auffordern, sich auf den Rücksitz zu setzen, aber der Bengel war verschwunden. Ein kurzer Blick in die Runde, und er entdeckte ihn: In vollem Lauf durchquerte er den kleinen Stadtpark. Melody hatte zweifellos einen Grund gehabt, ihm nachzurennen. Aber worin er auch immer bestehen mochte – jetzt war es wichtiger, sie schnell ins Krankenhaus zu bringen.
Wenigstens hatte der Junge die Wagenschlüssel auf den Fahrersitz gelegt. Gott sei Dank. Cowboy nahm sie an sich, als er sich hinters Lenkrad klemmte, ließ den Wagen an und trat das Gaspedal durch.
Melody war schwanger, und das Baby musste von ihm sein. Oder nicht? Lag die Geiselnahme in der Botschaft wirklich schon neun Monate zurück? Er rechnete rasch nach und kam auf nur sieben Monate. Er musste sich verrechnet haben. Rasch schob er alle Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf die Schilder am Straßenrand. Irgendwo musste ein Wegweiser zum Krankenhaus sein. Nicht denken, handeln! Später würde er jede Menge Zeit haben nachzudenken, aber jetzt musste er sich erst einmal um Melody kümmern.
Der Junge hatte recht gehabt – das Krankenhaus lag ganz in der Nähe. Nur wenige Augenblicke später hielt Cowboy vor der Notaufnahme.
Er nahm den kürzesten Weg zum Eingang – mit einem Sprung über die Motorhaube – und schob die aufgleitenden Türen energisch auseinander. „Ich brauche Hilfe“, rief er in den leeren Gang. „Einen Rollstuhl, eine Trage, irgendwas] Ich habe eine Frau im Auto, die gleich ihr Baby bekommt!“
Eine überraschte Krankenschwester tauchte auf, und Cowboy rannte schnell zurück zum Auto, öffnete die Tür und hob Melody heraus. Trotz ihrer Schwangerschaft fühlte sie sich unglaublich leicht an, unwahrscheinlich zart. Ihr Körper war ihm immer noch so vertraut. Sie passte nach wie vor perfekt in seine Arme. Mein Gott, wie sehr er sich doch nach ihr gesehnt hatte.
Am Eingang traf er auf eine grauhaarige Krankenschwester, die einen Rollstuhl bereithielt. Sie warf nur einen Blick auf Mel und rief: „Es ist Melody Evans. Jemand soll Brittany rufen. Auf der Stelle!“
„Sie ist bewusstlos“, berichtete Cowboy. „Sie ist einmal kurz zu sich gekommen, aber gleich wieder weggetreten.“
Die Krankenschwester schob den Rollstuhl beiseite. „Sie würde nur rausfallen. Können Sie sie tragen?“
„Natürlich.“ Er warf die Wagenschlüssel einem Sicherheitsmann zu, bevor er Melody hochhob. „Fahren Sie den Wagen für mich beiseite, bitte?“
Dann folgte er der Frau durch mehrere Türen in die Notaufnahme, wo eine zweite Frau zu ihnen stieß – eine Ärztin.
„Sie ist bereits angemeldet, aber Sie müssten trotzdem ein Formular unterschreiben, bevor Sie gehen“, eröffnete ihm die Krankenschwester auf dem Weg zu einem Bett, das durch einen dünnen Vorhang von den anderen getrennt war.
„Ich gehe nirgendwohin“, antwortete Cowboy.
„Können Sie mir sagen, wann die Wehen eingesetzt haben?“, fragte die Ärztin. „In welchem Abstand sie kommen?“
„Keine Ahnung“, gab er zu und legte Melody aufs Bett. „Sie war bereits bewusstlos, als ich sie gefunden habe. Sie muss einfach zusammengeklappt sein, unmittelbar neben der Straße.“
„Ist sie mit dem Kopf aufgeschlagen?“ Die Ärztin untersuchte Melody rasch, hob ihre Augenlider, prüfte den Pupillenreflex und tastete ihren Hinterkopf nach einer möglichen Verletzung
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