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Cowboy - Riskanter Einsatz

Cowboy - Riskanter Einsatz

Titel: Cowboy - Riskanter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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für eine Internetrecherche zu benutzen.“
    „Was recherchierst du?“
    Andy zuckte die Achseln. „Nur was über die Army.“
    „Ach ja? Was denn genau?“
    Erneutes Achselzucken. „Nur so, irgendwas.“
    Cowboy musterte den Jungen. „Denkst du darüber nach, dich zur Army zu melden?“
    „Vielleicht.“
    „Wenn du ein SEAL werden willst, musst du zur Navy, nicht zur Army.“
    „Ja“, gab Andy zurück, „ich weiß. Laufen Sie heute Abend wieder?“
    Cowboy war dazu übergegangen, morgens und abends Fitnesstraining zu absolvieren, um seinen Frust irgendwie abzureagieren. „Warum fragst du? Willst du es noch mal versuchen?“ Andy war am Abend zuvor mit ihm gelaufen. Er hatte etwa zwei Meilen durchgehalten und dann aufgegeben.
    „Ja, will ich.“
    „Weißt du was? Wenn du jetzt anfängst, dich fit zu machen, wirst du alle schlagen, wenn du deinen Schulabschluss hast.“
    Andy trat gegen ein Grasbüschel. „Ich wünschte, ich könnte jetzt schon alle schlagen.“
    Cowboy betrachtete mitfühlend das geschundene Gesicht des Jungen. „Wieder Alex Parks, hm?“
    „Der ist so ein Idiot !“
    „Wenn du willst, kann ich dir beim Training helfen“, bot Cowboy an. „Und wenn du willst, bringe ich dir auch bei, wie man richtig kämpft.“
    Andy nickte langsam. „Vielleicht“, meinte er. „Wo liegt der Haken?“
    Cowboy grinste. Der Junge lernte schnell. „Du hast recht. Es gibt eine Bedingung.“
    Andy stöhnte. „Ich werde sie hassen, richtig?“
    „Du musst mir Folgendes versprechen: Wenn ich dir beigebracht habe, Alex Parks nach Strich und Faden zu vermöbeln, dann wirst du das, was du gelernt hast, nur anwenden, um dich selbst zu verteidigen. Und wenn er begriffen hat, dass du bereit und in der Lage bist, ihm gehörig in den Arsch zu treten, dann drehst du dich um und lässt ihn einfach stehen.“
    Andy sah ihn ungläubig an. „Wozu soll das denn gut sein?“
    „Das ist meine Bedingung. Du kannst sie annehmen oder es sein lassen.“
    „Woher wollen Sie wissen, dass ich mein Versprechen halten werde?“
    „Ganz einfach: Wenn du es nicht hältst, zerreiße ich dich in der Luft“, antwortete Cowboy lächelnd. „Ach ja, es gibt noch einen Haken. Du musst ein wenig Selbstdisziplin lernen. Du musst lernen, Befehlen zu gehorchen. Meinen Befehlen. Wenn ich sage: ‚Spring!‘, dann springst du. Wenn ich sage: ‚Ruhig Blut‘, dann regst du dich ab. Höre ich auch nur das leiseste Gemecker, Widerworte oder Gejammer, dann kannst du das Ganze auf der Stelle vergessen.“
    „Sie verstehen es aber, einem den Mund wässrig zu machen!“
    „Klar doch. Und noch was. Wenn ich dich etwas frage, antwortest du mir klipp und klar. Du sagst: Ja, Sir!‘ oder ‚Nein, Sir!‘“
    „Sie wollen, dass ich Sie Sir nenne?“
    „Ganz genau.“ Cowboy war der Meinung, Andy habe es mehr als nötig zu lernen, anderen mit Achtung zu begegnen.
    Der Junge schwieg.
    „Abgemacht?“, fragte Cowboy.
    Andy fluchte leise. „Ja, abgemacht.“
    „Ja, Sir“, korrigierte Cowboy.
    „Ja, Sir. O Mann !“ Andy wandte sich dem Haus zu. „Ich werde Melody sagen, dass Sie ihre Hilfe im Garten gebrauchen könnten.“
    „Danke, Kumpel, aber das wird sie auch nicht aus dem Haus locken. Sie versteckt sich seit Tagen vor mir.“
    „Ich werde ihr auch ausrichten, dass es Ihnen leidtut, Sir. Gott!“
    „‚Sir‘ reicht vollkommen, Marshall. Du musst mich nicht auch noch Gott nennen“, neckte Cowboy ihn.
    „Heiliger Strohsack!“ Andy verdrehte die Augen und eilte zur Küchentür.
    Er hatte natürlich recht: Es tat Cowboy leid. So vieles tat ihm leid. Es tat ihm leid, dass er in jener Nacht, nachdem er zurückgekommen war, nicht zu ihrem Schlafzimmer gegangen und an die Tür gehämmert hatte. Es tat ihm leid, dass er nicht die leiseste Idee hatte, wie er die Angelegenheit bereinigen und sie dazu bringen konnte, sich mit ihm zusammenzusetzen und mit ihm zu reden.
    Er wusste allerdings selbst nicht genau, was er ihr sagen sollte. Cowboy war sich nicht sicher, ob er bereit war zuzugeben, was geschehen war, nachdem sie Honey Farms verlassen hatte. Dass er sich während seiner Aussage vor Tom Beatrice, dem Polizeichef von Appleton, hatte entschuldigen müssen. Dass er zur Toilette geeilt war und sich dort heftigst übergeben hatte.
    Zuerst war er noch der Meinung, er habe sich irgendwo angesteckt. Zurzeit kippten die Leute reihenweise um; in der Stadt grassierte ein heftiger grippaler Infekt. Aber als ihm nicht wieder übel geworden war,

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