Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cowboy - Riskanter Einsatz

Cowboy - Riskanter Einsatz

Titel: Cowboy - Riskanter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
Sohn!“
    Keiner der beiden bemerkte, dass Melody in der Tür stand. Sie hob die Stimme, um sich Gehör zu verschaffen. „Was ist hier los?“
    „Ja, das frage ich mich auch.“ Jones öffnete die Fliegengittertür und betrat die Küche.
    Der Chief warf beiden einen entschuldigenden Blick zu. „Vince Romanella sagte, ich würde den Jungen hier finden. Ich fürchte, ich muss ihn mitnehmen, um ihn zu verhören.“
    „Wie bitte?“ Melody schaute hinüber zu Andy, aber der schwieg mit versteinerter Miene. Sie versuchte, Jones zu ignorieren, aber sie fühlte seinen Blick auf sich ruhen. „Warum?
    „Vor ein paar Nächten wurde in ein Haus auf der Looking Glass Road eingebrochen. Es wurde alles verwüstet“, erklärte Tom. „Andy ist dort gegen neun Uhr gesehen worden – etwa um die Zeit, als der Einbruch stattfand.“
    „Das ist ein äußerst schwaches Indiz, finden Sie nicht, Chief?“, sprach Jones aus, was Melody dachte.
    „Oh, es gibt noch andere Indizien.“ Tom schüttelte den Kopf. „Das Haus wurde komplett verwüstet. Eine Riesenschweinerei: Fenster und Spiegel wurden zerschlagen, und alles ist mit Farbe besprüht worden.“
    Jones begegnete kurz Melodys Blick, dann wandte er sich an den Jungen. „Marshall, warst du das?“ Er sprach leise und sachlich.
    Andy straffte sich. „Nein, Sir.“
    Jones wandte sich wieder an Tom. „Er war es nicht, Chief.“
    Tom kratzte sich am Hinterkopf. „Tja, Lieutenant, ihr Vertrauen zu dem Jungen in Ehren, aber seine Fingerabdrücke sind überall im Haus. Er wird schon mit mir aufs Revier kommen müssen.“
    „Finger abdrucke?“, fragte Jones entgeistert.
    „Drinnen und draußen.“
    Jones fixierte den Jungen. Als er ihn erneut ansprach, klang seine Stimme härter, deutlich fordernder. „Marshall, ich frage dich noch einmal: Hast du irgendwas mit diesem Einbruch zu tun?“
    Andys Augen füllten sich mit Tränen. „Ich hätte wissen müssen, dass Sie mir nicht glauben“, flüsterte er. „Sie sind doch kein bisschen besser als alle anderen.“
    „Beantworte meine Frage.“
    „Sie können mich mal!“ Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: „Sir.“ Dann wandte er sich an Tom Beatrice. „Na schön, bringen wir es hinter uns.“
    „Andy, ich bin auf deiner Seite …“, begann Jones, aber Andy drückte sich einfach an ihm vorbei und ließ sich von Tom nach draußen führen.
    Melody trat einen Schritt vor. „Begleite ihn“, bat sie Jones. „Er wird dich brauchen.“
    Jones nickte, musterte ihr zeltförmiges Kleid, ihre ungekämmten Haare, den blauen Nagellack auf ihren Zehennägeln. Dann schaute er ihr in die Augen. „Ich hatte Angst, dich zu verlieren, Mel“, sagte er. „Neulich Nacht – ich habe dich angeschrien, weil ich größere Angst hatte als je zuvor in meinem Leben. Es war falsch von mir. Aber es ist ebenso falsch von dir, mir keine Chance zu geben, um Entschuldigung zu bitten.“
    Damit drehte er sich um und verließ das Haus.
    „Jones.“
    Schlagartig hellwach, setzte Cowboy sich in seinem Zelt auf und fragte sich, ob er jetzt endgültig durchdrehte. Er hätte schwören können, Melody habe seinen Namen gerufen. Natürlich, er hatte ja von ihr geträumt, einen besonders befriedigenden und sündhaft erotischen Traum …
    „Jones?“
    Sie war es tatsächlich. Er konnte draußen ihre unverwechseibare Silhouette sehen. Rasch öffnete er das Zelt. „Alles in Ordnung, Mel?“
    „Ja, mir geht es gut.“ Sie trug nur ein Nachthemd unter ihrem Morgenmantel und zitterte kaum merklich in der kühlen Nachtluft. „Vince Romanella hat gerade angerufen.“ Sie spähte ins Dunkel des Zeltes. Nur gut, dass es hier drinnen so finster war und sein Schlafsack ihn fast völlig einhüllte und seine heftige Erregung verbarg. Der Traum war sehr realistisch gewesen. „Jones, Andy ist nicht hier bei dir?“
    „Nein.“ Er öffnete den Zelteingang ganz. „Honey, es ist eiskalt da draußen. Komm rein.“
    „Mir kommt es vor, als wäre es da drin genauso eiskalt“, lehnte sie ab, ohne sich zu rühren. In der Dunkelheit konnte er ihre Augen nur erahnen. „Ich weiß nicht, wie du das aushältst.“
    „Es ist halb so schlimm.“ Sein Schlafsack war kuschelig warm, und der heiße Traum, aus dem sie ihn gerissen hatte, hätte wahrscheinlich die Temperatur in ganz Massachusetts um etliche Grad steigen lassen können.
    „Jones, Andy ist verschwunden. Vince sagt, er habe ein Geräusch gehört, sei aufgestanden, um nachzuschauen, und habe einen Blick in Andys Zimmer

Weitere Kostenlose Bücher