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Cowgirl in Spitzenhöschen

Cowgirl in Spitzenhöschen

Titel: Cowgirl in Spitzenhöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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Alltagsbeschäftigungen gehörte, die ihr automatisch von der Hand gingen.
    Wenn Riley zurückkehrte, wäre es um ihre Ruhe geschehen.
    Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihm ihr merkwürdiges Verhalten erklären sollte. Aber sie wusste, dass sie keine andere Wahl gehabt hatte.
    Er musste sie einfach verstehen. Sie würde dafür sorgen, dass er begriff, warum sie zu ihm gekommen waren.
    “Dann erzählen Sie mir mal, was los ist.”
    Dori hatte ihn nicht kommen hören, und so sprang sie erschrocken auf. Er stand einfach nur da, locker, aber hellwach. Irgendwie kam er ihr wie ein Revolverheld aus einem alten Western vor, wie er da so vor ihr stand und auf eine Erklärung wartete.
    Dori räusperte sich. “Warum gehen wir nicht in ein anderes Zimmer?” Sein Schlafzimmer erschien ihr nicht der passende Ort für ein solches Gespräch.
    Riley schaltete schweigend den Computer aus und wartete, dass sie mit ihm das Zimmer verließ.
    Doch auch als sie im Wohnzimmer saßen, wollten ihr die richtigen Worte nicht einfallen. Riley wippte mit dem Fuß und sah sie abwartend an.
    Hilflos zuckte sie mit den Schultern und knetete ihre gefalteten Hände in ihrem Schoß. “Ich weiß, dass Sie von uns erwartet haben, zu verkaufen. Ich wollte es ja selbst. Aber ich brachte es einfach nicht über mich.”
    Er sagte kein Wort, sondern schaute sie nur an.
    “Wir mussten weg”, fuhr sie schließlich fort. “Sonst hätte mein Vater Jakes Träume zerstört.” Erst hatte sie nicht gewusst, wie sie es ihm sagen sollte, doch dann brach es einfach nur so aus ihr heraus, und bei allem, was sie sagte, hatte sie das Gefühl
ja, das ist die Wahrheit
.
    “Es war schon in Ordnung, dass er meine Träume zerstörte”, fügte sie ehrlich hinzu. “Das war nur fair. Ich hatte es verdient. Aber ich konnte nicht zulassen, dass Jake das gleiche Schicksal erleidet.”
    Eigentlich erwartete sie, dass er sie hysterisch nennen würde. Aber das tat er nicht. Er lehnte sich nur gegen den Herd und verschränkte die Arme vor der Brust. “Erzählen Sie es mir bitte genauer.”
    Und genau das tat sie. Sie erzählte ihm, wie sehr Jake es sich immer gewünscht hatte, ein Cowboy zu sein, wie er davon geträumt hatte, auf einer Ranch zu leben. Sie war sich sicher, dass sie lauter unzusammenhängendes Zeugs erzählte, aber Riley ließ sie gewähren. Seine Aufmerksamkeit gab ihr den Mut weiterzusprechen. Sie erzählte von Jakes Cowboyhut, seinen Stiefeln und seiner Begeisterung über die Arbeit auf Taggarts Ranch.
    “Er wollte schon immer ein Cowboy sein.” Sie blickte Riley fest in die Augen. “Und er hat alles getan, um es zu erreichen.”
    Dann erzählte sie ihm von dem Abend mit dem Hackbraten.
    “Sie hätten sein Gesicht sehen müssen, als mein Vater sagte, wir sollten das Erbe dazu verwenden, eine neue Abteilung für Getreideflocken einzurichten. Ich konnte einfach nicht zulassen, dass er Jakes Träume so zerstörte.” Sie blinzelte und versuchte verzweifelt, die Tränen zurückzuhalten. Denn sie hielt diese Tränen schon zurück, seit sie sich entschlossen hatte, Livingston zu verlassen. “Ich konnte Jakes Anteil an der Ranch nicht verkaufen. Ich musste meinem Sohn wenigstens eine Chance geben, seine Träume zu verwirklichen. Können Sie das verstehen?”
    Riley verstand.
    Er hatte es nicht vorgehabt, aber er verstand.
    Er stand in der Dunkelheit vor der Schlafbaracke der Arbeiter, starrte in den Nachthimmel und überlegte sich, ob irgendetwas gegen das sprach, was Dori Malone ihm erzählt hatte.
    Es gab nichts – er verstand es.
    Er verstand Verzweiflung, und er verstand Träume.
    Er musste sich daran erinnern, was er für Träume als Kind gehabt hatte. Und als junger Mann hatte er noch viel mehr gehabt.
    Auch er hatte als Junge davon geträumt, ein Cowboy zu sein. Und davon, diese Ranch zusammen mit Chris zu bewirtschaften und in die Fußstapfen seines Vater zu treten. Auch als er erkannte, dass Chris andere Pläne hatte, hatte Riley nicht aufgehört, daran zu glauben. Er hatte auch eine Frau gefunden, die er heiraten wollte. Er hatte davon geträumt, sie zu heiraten, mit ihr alt zu werden und die Ranch an ihre gemeinsamen Söhne weiterzugeben.
    Oh ja, er hatte auch Träume gehabt. Genau wie Jake.
    Aber dann hatte sein Vater diesen Unfall gehabt, und Tricia hatte gesagt, dass sie ihm nicht folgen würde. “Ich bin aufs College gegangen, um diesen beengten Verhältnissen zu entkommen.”
    Er hatte gehofft, sie würde ihre Meinung ändern. Immerhin gingen

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