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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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geschlossen und die Luft aus dem Zylinder gepumpt werden, damit die Strahlung von der Kernexplosion die Laserstäbe ungehindert erreichen konnte.
    Die Platte war jetzt geschlossen. Vorsichtig fasste David ihren oberen Rand an. Er musste die Platte nach unten schieben, um nachzusehen, ob die Laserstäbe in dem Zylinder waren. Er war ein wenig besorgt, dass sich auch ein alter atomarer Gefechtskopf darin befände, aber er wusste, dass dieser Gedanke absurd war. Den hätten die Russen nicht zurückgelassen.
    Er versuchte, die Platte hinunterzuschieben, aber sie ließ sich nicht bewegen. Er versuchte es noch einmal, wobei er ein bisschen mehr Kraft aufwandte. Sie bewegte sich trotzdem nicht.
    Monique kam zu ihm hinüber. »Was ist los? Lässt sie sich nicht öffnen?«
    »Sie ist zwanzig Jahre nicht geöffnet worden. Sie ist wahrscheinlich verrostet.«
    Jetzt kam Lucille hinzu. »Kommen Sie, lassen Sie mich mal mithelfen.«
    David machte Platz, und Lucille ergriff den Rand der Platte. Leise sagte sie: »Eins, zwei, drei.« Sie rissen beide gleichzeitig an der Tafel, und sie rutschte nach unten. Zu seiner Erleichterung sah David, dass kein atomarer Gefechtskopf in dem Zylinder war. Aber es gab auch keine Laserstäbe. Der Zylinder war leer, abgesehen von einem Stapel gelber Blöcke, in denen jeweils ein schmaler Stöpsel steckte, der mit einem Gewirr von Kabeln verbunden war. Sie sahen so aus wie die Blöcke, die die Israelis gerade aus ihren Munitionstaschen genommen hatten, die Blöcke C4-Sprengstoff. Das fand David verwirrend – wie waren sie schon hier reingekommen? Aber Lucille erkannte den Grund sofort.
    »BOMBE!«, brüllte sie. Sie drehte sich zu Olams Männern um, die damit aufhörten, was sie gerade taten. »DER ZYLINDER IST MANIPULIERT. MACHT, DASS IHR HIER RAUSKOMMT.«
    Dann drehte sich Lucille zur Tür um und senkte den Oberkörper wie ein Linebacker. Sie krallte sich David mit dem rechten und Monique mit dem linken Arm und schob sie durch die Lagerhalle, wobei sie immer noch schrie: »BOMBE! BOMBE! BOMBE!« Sie kamen gerade ein paar Schritte vor den Israelis an der Tür an, als der Plastiksprengstoff explodierte.

ACHTUNDZWANZIG
    A ryeh Goldberg war ein Experte als Codeknacker. Bevor er zum Schin Bet gegangen war, hatte er seinen Wehrdienst in Einheit 8200 abgeleistet, der berühmten Abteilung der Streitkräfte, die den Funkverkehr der Feinde Israels entschlüsselt hatte. Drei Jahre lang hatte er die verschlüsselten Funksprüche der syrischen und der libanesischen Armee dechiffriert, die von dem israelischen Horchposten auf dem Berg Avital in den Golan-Höhen aufgefangen worden waren. Und in den seitdem vergangenen Jahren hatte Aryeh seine Fähigkeiten als Codeknacker noch verbessert und neue kryptografische Techniken erlernt, während er für den Schin Bet arbeitete. Aber als er Olam ben Z’mans Quantencomputer sah, wusste er, dass sich alles geändert hatte. Dank dieses Schranks voller Glasröhren und Glasfaserleitern war sein ganzes hart erworbenes Expertenwissen überholt.
    Jetzt saß Aryeh an einem Tisch in Olams Wohnwagen in Shalhevet und fütterte den Computer mit Daten. Die Daten kamen ganz zufällig von der Einheit 8200. Olam war ein alter Freund von General Yaron, dem Kommandeur der Einheit. Kurz bevor Olam mit den Amerikanern nach Turkmenistan aufgebrochen war, hatte er in aller Stille ein Abkommen mit Yaron getroffen und ihm angeboten, alle verschlüsselten Nachrichten zu dechiffrieren, die seine Einheit nicht knacken konnte. Also hatte am Morgen des 13. Juni einer der kippot srugot der Siedlung – ein junger, schlanker Fanatiker namens Ehud ben Ezra – im Hauptquartier der Einheit 8200 in Herzliya einen Stapel CDs abgeholt und sie in Shalhevet abgeliefert. Die CDs, die mittlerweile auf dem Schreibtisch vor Aryeh lagen, enthielten alle verschlüsselten Nachrichten, die innerhalb der vergangenen drei Tage von israelischen Horchposten abgefangen worden waren.
    Aryeh hatte sich seit seiner Ankunft in Shalhevet nicht mit seinen Vorgesetzten im Schin Bet in Verbindung gesetzt. Die zuvor von Olams Computer dechiffrierten Botschaften hatten aufgedeckt, dass ausländische Agenten den israelischen Geheimdienst sowie das FBI, die CIA, die National Security Agency und das Pentagon infiltriert hatten. Aryeh war angesichts der Situation so beunruhigt, dass er nicht schlafen konnte. Er saß zusammengesackt in seinem Sessel und starrte Ehud ben Ezra benommen an, der jetzt CDs in das optische Laufwerk des

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