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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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die Stärke des Jungen gewesen wäre. »Ja, sieben mal neunzehn ist einhundertdreiunddreißig.«
    »Aber wenn das stimmt, ist der private Schlüssel nicht so privat, nicht? Weil man nur die Primfaktoren von einhundertdreiunddreißig finden muss, wenn man den öffentlichen Schlüssel kennt, und dann kennt man auch den privaten Schlüssel. Aber wenn man große Zahlen nimmt, Zahlen mit Hunderten von Ziffern, wird es sehr schwierig, die Primfaktoren zu finden. Man kann leicht zwei große Primzahlen miteinander multiplizieren, aber wenn man die Zahl, die sich daraus ergibt, einem Computer gibt und sagt: ›Verrat mir doch, welche Primzahlen ich miteinander multipliziert habe‹, kann der Computer tausend Jahre brauchen, um die Antwort rauszukriegen. Deshalb ist es so schwer, die Verschlüsselung zu knacken. Den privaten Schlüssel zu finden ist nicht unmöglich, aber man müsste lange Zeit warten, wenn man einen normalen Computer benutzt.«
    Jetzt lächelte Ehud ebenfalls. Endlich begriff er. »Aber Olams Computer ist nicht normal? Er ist gut darin, die Primfaktoren von großen Zahlen zu finden?«
    »Ja, genau. Weil ein Quantencomputer Billionen von Berechnungen auf einmal durchführen kann, kann er viele Zahlen gleichzeitig ausprobieren, um festzustellen, welche die Primfaktoren sind. Wenn du den öffentlichen Schlüssel der Nachricht kennst, der leicht abgefangen werden kann, wird der Quantencomputer den privaten Schlüssel schnell herausfinden und die Nachricht für dich entschlüsseln. Das ist es, was der Apparat jetzt gerade macht.« Aryeh zeigte auf den Computer in dem grauen Schrank, der leise summte, während er seine Berechnungen vornahm. »Du hast gerade drei Tage verschlüsselten Nachrichtenverkehr eingegeben, aber der Computer wird das Ganze innerhalb von ungefähr einer Stunde entschlüsseln.«
    Ehud starrte den Apparat ein paar Sekunden versonnen an. Er schien dem Computer eine neue Wertschätzung entgegenzubringen. Dann drehte er sich wieder zu Aryeh um. »Na ja, das gibt mir genug Zeit für meine Morgengebete. Soll ich Ihnen irgendwas zum Frühstück mitbringen, wenn ich zurückkomme?«
    Aryeh schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin nicht hungrig.«
    »Ich bringe Ihnen trotzdem was mit. Sie müssen etwas essen, Mr. Goldberg.«
    Als Ehud das Zimmer verlassen hatte, nahm Aryeh seine Brille ab und rieb sich die Augen. Vielleicht sollte er sich einen Platz suchen, wo er sich hinlegen konnte, dachte er. Er sollte versuchen, ein Nickerchen zu machen, während der Computer arbeitete. Aber er vermutete, dass er nicht würde schlafen können. Es wäre so ähnlich, als versuchte man, in einem brennenden Haus einzudösen. All seine Instinkte sagten ihm, dass irgendwas nicht in Ordnung war. Und er machte sich große Sorgen um seine amerikanischen Freunde, die inzwischen wahrscheinlich irgendwo in der turkmenischen Wüste waren. Er wünschte, er könnte Verbindung mit ihnen aufnehmen, aber er wusste, dass Olam und seine Männer ihre Funkgeräte nur benutzen würden, wenn es sich nicht vermeiden ließe. Und außerdem hatte Aryeh ihnen bis jetzt noch nichts Brauchbares mitzuteilen. Zuerst musste er die abgefangenen Nachrichten analysieren. Dann könnte er mit ein bisschen Glück die Leute identifizieren, die Excalibur zu dem Atomtestgelände im Iran transportiert hatten und die Olam als Qliphoth bezeichnete.
    Aryeh legte die Arme auf den Schreibtisch und ließ den Kopf darauf sinken. Bevor sie Shalhevet verließ, hatte Lucille ihm gesagt, dass sie einen Plan habe, mit dessen Hilfe sie die Qliphoth dazu bringen wolle, sich zu verraten. Sie wollte das FBI überreden, Logos Enterprises einen Besuch abzustatten, der kalifornischen Waffenfirma, die Excalibur aus dem Labor in Livermore abgeholt und angeblich verschrottet hatte. Damit wollte sie die Leute von Logos so nervös machen, dass sie ihrer Kontaktperson in Afghanistan noch eine Nachricht schickten. Es war möglich, dass dies schon geschehen war und dass Einheit 8200 die Nachricht schon abgefangen hatte. Tatsächlich hoffte Aryeh, dass die Nachricht auf einer der CDs war, die jetzt ihre Daten in den Quantencomputer übertrugen. Vor seinem inneren Auge sah er, wie der Computer einen Namen ausspuckte, den Namen der afghanischen Kontaktperson, aber die Buchstaben waren verschwommen, und Aryeh konnte den Namen nicht lesen.
    Das Nächste, was er spürte, war, dass Ehud ihn wachrüttelte. Die linke Hand des jungen Mannes lag auf Aryehs Schulter, und in der rechten hielt er

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