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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Haupteingang. Warten Sie einen Moment, dann werden Sie es sehen.«
    Die Soldaten rutschten und schlitterten in dem nach unten führenden Tunnel und hätten David zweimal fast fallen lassen. Er hatte mittlerweile aufgehört, sich zu wehren, und starrte nur auf die Höhlenwände, auf denen Schatten flackerten. Er konnte den Berg über sich spüren, die Milliarden Tonnen Felsen und Erde, und die Luft schien wärmer und feuchter zu werden, während sie immer tiefer gingen. Es war erstickend, eng und dunkel, und er begann, durch seinen Knebel hindurch zu hyperventilieren. Das hier ist ein Weg ohne Wiederkehr, dachte er. Die Soldaten brachten ihn zu seinem Grab.
    Dann wurde der Tunnel wieder gerade, und sie traten in eine unterirdische Kammer. Ein glattes Kalksteingesims umsäumte ein ovales Becken mit grünlichem Wasser, das einen Durchmesser von ungefähr fünfzig Fuß hatte. Die Felsendecke der Kammer, die sich darüber wölbte, war mit Stalaktiten besetzt. Wasser tropfte von der Decke in das Becken und ließ Kreise auf der Oberfläche entstehen. Die Luft war sehr warm und roch nach faulen Eiern. David erkannte sofort, dass es sich um eine geothermische Quelle handelte. Das Kopet-Dag-Gebirge war ein tektonisch aktives Gebiet – unter den Bergen lagen geschmolzene Felsen, die das Wasser in den unterirdischen Kammern erhitzten. Der Geruch nach faulen Eiern war Schwefelwasserstoff, der erzeugt wurde, wenn das heiße Wasser schwefelhaltige Mineralien auflöste.
    Nicodemus und seine Soldaten gingen an dem Kalksteingesims entlang zur anderen Seite der Kammer. Als sie David auf diesem Weg transportierten, bemerkte er einen Lichtstrahl, der durch ein Loch in der gegenüberliegenden Wand der Kammer hereinfiel. Sein Herz machte unwillkürlich einen Satz, weil er einen Augenblick lang dachte, es wäre Sonnenlicht, aber dann begriff er, dass die Farbe falsch war. Es war bläuliches, künstliches Licht, das von einer benachbarten Kammer auf der anderen Seite der Wand kam. Der Durchgang zwischen den Kammern war weniger als drei Fuß breit, und als sie näher kamen, sah David, dass ein kräftiger Mann davorstand. Er war ebenfalls Soldat, trug ein Gewehr über der Schulter, und er grüßte Nicodemus, als sie vor ihm standen. Aber die Uniform dieses Soldaten unterschied sich von den zerlumpten braunen Arbeitsanzügen der Wahren Gläubigen. Sie hatte ein blassgrünes Tarnmuster und sah steif und neu aus.
    Nicodemus erwiderte den Gruß des Mannes. »Wir haben ihn gefunden, Sergeant. Eigentlich müssen Sie sich bei uns entschuldigen. Hab ich Ihnen nicht gesagt, dass meine Männer ihn aufspüren würden?«
    Der Mann starrte David an. »Das hier ist der Kerl?«, sagte er mit hochgezogener Augenbraue.
    »Ich weiß, er sieht nicht nach viel aus. Aber er ist schlau.«
    Der Sergeant schüttelte den Kopf und beugte sich vor, um David genauer in Augenschein zu nehmen. Er hatte einen blonden Bürstenhaarschnitt und einen bösen Rasurbrand auf den Wangen. Die Ärmel seines Kampfanzugs waren bis zu den Ellbogen hochgerollt und entblößten Unterarme, die mit Tätowierungen bedeckt waren. In dem starken Licht, das durch den Gang hereinfiel, konnte David lesen, was vorn auf seiner Uniform stand. Auf der rechten Brustseite war der Name MORRISON, auf der linken US ARMY, und auf seiner linken Schulter war ein Aufnäher mit dem Namen seines Regiments: 75-RANGER-RGT.
    David fing hinter seinem Knebel an zu schreien. Dieser Mann war kein hergelaufener Wahrer Gläubiger – er war ein Ranger in der US Army, ein Sergeant der Special Operations Forces! David schrie: »Helfen Sie mir!«, aber natürlich machte der Knebel seine Worte unverständlich. Sergeant Morrison starrte ihn wütend an, richtete sich auf und wandte sich wieder an Nicodemus. »Wie zum Teufel konnte dieser Kerl Colonel Ramsey überwältigen? Er ist ein gottverdammter Kümmerling.«
    »Wir glauben, er ist ein Spion, aber wir sind uns nicht sicher, für wen er arbeitet. Vielleicht hat er Ramsey überfallen, als der Colonel aus der Höhle herauskam. Unsere Vernehmungsoffiziere werden herausfinden, was genau passiert ist. Deshalb haben wir ihn hierhergebracht. Lassen Sie uns bitte durch.«
    Der Sergeant trat beiseite. Nicodemus kroch als Erster durch den Gang, dann Davids Bewacher. Die beiden Soldaten hinter David ließen ihn zu Boden sinken und steckten seine gefesselten Beine in das Loch, aber gerade als seine Knöchel gepackt wurden, machte Sergeant Morrison einen Schritt nach vorn.
    »Das hier

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