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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Kosten nachträglich genehmigen würde, sobald das Chaos beseitigt war und die Verräter entlarvt waren.
    »Das Geld wird morgen am gewohnten Platz liegen. Aber nur, wenn Sie schnell sind.«
    »Keine Angst. Ich rufe in einer Stunde zurück.«

    David erkannte sie natürlich sofort. Jeder, der sich auch nur ein bisschen in der Geschichte der Physik des zwanzigsten Jahrhunderts auskannte, kannte Little Boy, die Fünfzehn-Kilotonnen-Bombe, die Hiroshima zerstört hat. Sie hatte die simpelste Konstruktion, die für eine Kernwaffe nur denkbar war: Schieß einfach einen Klumpen Uran durch eine zehn Fuß lange Röhre und lass sie gegen einen zweiten Klumpen unten am Boden knallen! Sie war primitiver und weniger effizient als die Bomben, die danach gebaut wurden, aber sie war ein dermaßen todsicheres Gerät, dass die Wissenschaftler im Manhattan-Projekt sich nicht mal die Mühe gemacht hatten, sie zu testen. Sie wussten ohne jeden Zweifel, dass Little Boy funktionieren würde.
    Sobald David erkannte, was es war, begann er, durch seinen Knebel zu schreien. Er sträubte sich gegen das Seil, mit dem er an die Bank gefesselt war, und schrie: »BOMBE! BOMBE! BOMBE!«, genau, wie Lucille es getan hatte, als sie den Plastiksprengstoff in dem turkmenischen Depot entdeckt hatte. Er schrie, bis er fühlte, dass seine Stimmbänder ihm den Dienst versagten, und dann schrie er noch ein bisschen mehr, weil er hoffte, dass vielleicht einer von den Hunderten von Soldaten in dem unterirdischen Lager neugierig oder besorgt werden könnte. Aber der Knebel erstickte seine Stimme und verstümmelte seine Worte, und niemand kam zu ihnen in das Zelt.
    Bruder Cyrus wandte sich von der Röhre ab und kam langsam auf ihn zu. David bemerkte, dass Cyrus’ Kopftuch sein ganzes Gesicht bedeckte. Nur seine Augen waren durch einen schmalen Schlitz in dem schwarzen Stoff sichtbar. »Das ist schon in Ordnung«, sagte er mit einer durch das Kopftuch gedämpften Stimme. »Sie können schreien, wenn Sie wollen. Das stört mich nicht. Und es wird auch sonst niemanden im Lager stören. Die Ranger glauben, Sie hätten ihren Colonel Ramsey getötet, und er war ein beliebter Mann. Sie glauben außerdem, dass ich hier bin, um Sie zu verhören. Deswegen erwarten sie, dass Sie schreien.«
    Zu Davids Überraschung war Cyrus’ Stimme nicht grausam. Sie war ruhig und vernünftig, sogar mitfühlend. Er stellte nur die Tatsachen fest.
    »Und vielleicht tut es Ihnen gut, ein bisschen zu schreien«, fuhr er fort. »Vielleicht müssen Sie Ihren Geist reinigen. Ihre Wut und Ihre Angst eliminieren und nur noch an den Herrn denken. Wir können uns nunmehr mit besonderer Freude Gott zuwenden, weil dies hier die letzten Stunden der verdorbenen Welt sind. Sehr bald schon wird Seine Liebe das Universum überfluten.« Er breitete die Arme aus, als wollte er Segen spenden. »Und Sie sollten sich mehr darauf freuen als alle anderen, David. Die Erlösung ist genauso sehr Ihr Werk wie meines. Der Herr hat Ihnen diesen Auftrag gegeben, und Sie haben ihn erfüllt. Aus diesem Grund habe ich Sie hierherbringen lassen, um mich bei Ihnen zu bedanken und um mit Ihnen zu frohlocken!«
    David schüttelte den Kopf. Wer zum Teufel war dieser Kerl? Es war unerträglich, ihm zuzuhören und ihm nicht antworten zu können. Er wollte Cyrus am Hals packen und ihn zu der Bombenröhre umdrehen und rufen: Herrgott noch mal, was tun Sie da, verdammte Scheiße? Aber mit gebundenen Händen und geknebeltem Mund konnte er nur den Kopf schütteln und schreien.
    »Denken Sie einen Moment darüber nach, David. Als Sie vor zwei Jahren Einsteins Einheitliche Theorie entdeckten, haben Sie uns einen ersten Blick auf Gottes Plan gestattet. Ich weiß, Sie haben versucht, die Theorie wieder zu verstecken, aber während Sie zurück nach New York und zu Ihrem Job an der Columbia gingen, haben Geheimdienste auf der ganzen Welt begonnen, den Vorfall zu untersuchen. Damals hätte ich gerne mit Ihnen gesprochen, aber Sie und Ihre Familie wurden vom FBI überwacht. Deshalb habe ich meine eigenen Nachforschungen angestellt. Ich kannte ein paar Wissenschaftler, die mir dabei helfen konnten, die Geheimdienstberichte zu verstehen. Und ich wusste, dass der Herr uns früher oder später mit seiner Unterstützung beglücken würde.« Er hielt die Hände auf, als ob er bereit wäre, ein Geschenk entgegenzunehmen. »Und das tat Er. Innerhalb eines Jahres hatten wir die Hälfte der Gleichungen für die Theorie beisammen. Außerdem

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