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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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knapp zwanzig Zentimetern ragte die Röhre hoch über dem Kopf des Mannes auf, der von einem schwarzen Kopftuch umwickelt war.
    »Hallo, David«, sagte der Mann, ohne sich umzudrehen. »Ich bin Bruder Cyrus.« Er klopfte auf die Röhre. »Und das hier ist Little Boy.«

    Die beiden Hubschrauber landeten in der Wüste, indem sie zwischen den Dünen aufsetzten. Michael war mehr als einhundert Fuß von ihrem Landeplatz entfernt, aber die Rotoren wirbelten den Sand so heftig auf, dass er ihm auf der Haut brannte und gegen das gestrandete Motorrad prasselte. Befreit von den Dünen blähten sich die Sandkörner zu einer riesigen Staubwolke auf, von der die Hubschrauber verschleiert wurden, sodass sie zu undeutlichen schwarzen Formen verschwammen. Sie sehen nicht mehr wie Vögel aus, dachte Michael. Sie sehen wie kolossale Kaulquappen mit Propellermützen auf den Köpfen aus.
    Er lachte. Es war ein komischer Anblick. Er hatte keine Ahnung, warum die Hubschrauber hier gelandet waren oder wer mit ihnen gekommen war. Vielleicht haben sie Bruder Cyrus’ Soldaten an Bord, dachte er, und die Soldaten versuchten vielleicht wieder, ihn zu erschießen. Aber er hatte keine Angst mehr. An einer Schusswunde zu sterben war besser, als zu verdursten. Die Soldaten täten ihm einen Gefallen.
    Er stand auf und kniff die Augen zusammen, weil er versuchte, etwas durch die dichte Sandwolke zu erkennen. Ein Mann sprang aus einem der Hubschrauber heraus und begann auf ihn zuzulaufen. Er war ein großer Mann, das war alles, was Michael zunächst ausmachen konnte. Und er hielt ein Gewehr in der Hand. Ein zweiter Soldat sprang aus dem Hubschrauber, und dieser war kleiner und schlanker als der erste. Sie rannten zusammen durch die Sandwolke, und als sie herauskamen, bemerkte Michael zwei Dinge. Der erste Soldat hatte eine schwarze Augenklappe. Und der zweite Soldat war eine Frau. Es war Monique Reynolds.
    »Michael!«, rief sie und schlang die Arme um ihn.

ZWEIUNDDREISSIG
    A ryeh Goldbergs Kontaktmann im Pentagon war kein Jude. Er war ein irischer Katholik namens Joe Dowling, der als Spezialist für Fernmeldetechnik in der Defense Information Systems Agency arbeitete. Dowling hatte keine besondere Affinität zu Israel und auch kein ideologisch geartetes Verlangen, dem Land zu helfen. Er war zu einer Informationsquelle für Israels Nachrichtendienste geworden, weil er einfach den Eindruck gewonnen hatte, dass das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten ihn nicht gut genug bezahlte. Deshalb ergänzte er sein Einkommen, indem er Leckerbissen verkaufte, die er dem Kommunikationsnetz des Pentagons entnahm, normalerweise Nachrichten über amerikanische Truppenbewegungen im Nahen Osten. Aryeh mochte den Mann nicht sonderlich, aber auf seine Informationen konnte man sich immer verlassen.
    »Ich habe einen Auftrag für Sie«, sagte Aryeh am Telefon. Er benutzte ein maßgeschneidertes Satellitentelefon, das er vom Schin Bet erhalten hatte. Es war mit hinreichend Chiffriertechnik versehen, um jeden Lauscher, der keinen Quantencomputer zur Verfügung hatte, in den Wahnsinn zu treiben. »Und er müsste schnell erledigt werden.«
    »Kein Problem«, erwiderte Dowling. »Aber ich berechne ein Zusatzhonorar für schnelle Bedienung. Das wissen Sie doch, nicht wahr?«
    »Ja, ich bin mit Ihrer Honorartabelle vertraut. Sie finden den Arbeitsauftrag an der gewohnten Stelle.« Aryeh hatte den Auftrag bereits an einen Mossad-Kollegen in Washington geschickt, der das Päckchen in dem toten Briefkasten versteckt hatte, wo Dowling seine geheimen Anweisungen abholte. Das Päckchen enthielt Informationen zu dem DRSN-Anruf aus Turkmenistan nach Kalifornien, einschließlich der vermuteten Zeit des Anrufs und der ungefähren Standorte des Senders und des Empfängers. Sobald Dowling diese Informationen hatte, wäre er in der Lage, den Anruf in den Unterlagen des Systems ausfindig zu machen und die persönlichen Codes zu identifizieren, die benutzt worden waren, um Zugang zu dem Netz zu erhalten. »Es ist wirklich ein einfacher Job. Wir suchen nur nach einem Namen. Dem Namen der Person, die den Anruf getätigt hat.«
    »Hey, mit Namen kenne ich mich aus. Und wann werde ich bezahlt?«
    Darüber dachte Aryeh einen Moment nach. Er hatte diesen Auftrag mit niemandem im Schin Bet abgesprochen. Mit seinen Vorgesetzten konnte er nicht über seinen Verdacht sprechen, weil einer von ihnen ein Spion für die Qliphoth sein konnte. Aber Aryeh war davon überzeugt, dass Schin Bet die

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