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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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dem Punkt mit dem Kopf gegen irgendetwas, wo er angenommen hatte, die Oberfläche zu durchstoßen. Der Schlag verwirrte ihn. Er drehte sich in dem pechschwarzen Wasser, hob die Hände und fühlte glitschigen Kalkstein über sich. Er war in eine Unterwasserhöhle geschwommen. Er drehte sich um und versuchte hinauszuschwimmen, prallte aber sofort gegen eine Felswand. Während er mit den Fingern am Fels kratzte, drehte er sich parallel zur Wand und schwamm an ihr entlang. Er versuchte wieder, an die Wasseroberfläche zu gelangen, und stieß sich wieder den Kopf an der Höhlendecke. Er geriet in Panik und schwamm in die entgegengesetzte Richtung. Viel länger konnte er die Luft nicht anhalten. Seine Brust wurde eng und dicht und brannte, und er fühlte einen überwältigenden Drang, den Mund aufzumachen und das schwarze Wasser hineinlaufen zu lassen. Sein ganzer Körper verkrampfte sich.
    Dann hob er den Kopf noch ein letztes Mal und kam ins Freie.
    Er holte mehrmals Luft, spuckte. Dann fiel ihm auf, dass Sergeant Morrison nirgendwo zu sehen war. Und es gab keine Soldaten, die vom Ufer des Sees auf ihn schossen. In Wirklichkeit war er überhaupt nicht mehr in dem unterirdischen See. Er war in dem ovalen Becken in der benachbarten Kammer, die er gesehen hatte, als er mit Nicodemus durch den hinteren Tunnel gekommen war. David wurde klar, dass er durch einen Unterwassertunnel getaucht sein musste, der das ovale Becken mit dem See in der größeren Kammer verband. Als er sich jetzt nach links wandte, sah er den Lichtstrahl, der aus dem kreisförmigen Durchgang zwischen den Kammern hereinfiel, wo Sergeant Morrison ihn in die Rippen getreten hatte.
    David schwamm bis zu der Felsbank am Rand des Beckens und stemmte sich aus dem Wasser. Dann schaute er auf die Uhr, aber ihr Zifferblatt war gesprungen – er musste mit ihr gegen den Kalkstein geschlagen haben, als er unter Wasser um sein Leben kämpfte. Die Leuchtziffern standen auf 1:54.
    Er atmete schnell und starrte auf der Suche nach dem hinteren Tunnel in die Dunkelheit. Herrgott noch mal, was hätte er für eine Taschenlampe gegeben! Nach ein paar Sekunden spürte er allerdings einen kühlen Luftzug in der Kammer und folgte ihm zu einer fünf Fuß hohen Öffnung in der Felswand. Er trat in den Tunnel und war gerade im Begriff, den langen, dunklen Anstieg zur Oberfläche zu beginnen, als er hinter sich jemanden rufen hörte. Er drehte sich um, und in dem düsteren Licht entdeckte er Sergeant Morrison in dem ovalen Becken.
    »HEY!«, rief Morrison. »HEY! ER IST DABEI ZU ENTKOMMEN!«

    Olam war allmählich enttäuscht. Er flog mit dem MI-8 unmittelbar über dem Bezirk Kuruzhdey, aber weder er noch Monique sahen irgendwelche Lastwagen oder Land Cruiser auf dem Gebirgspass unter ihnen. Es gab bewaldete Schluchten und wüstenhafte Plateaus zwischen den steilen Kämmen und sogar ein paar Betonbauten, die verstreut an der gepflasterten Straße lagen, aber keine Fahrzeuge oder Menschen oder Bewegungen irgendwelcher Art. Olam entdeckte einen Funkturm auf einem ein paar Meilen entfernten Gipfel, aber als er näher kam, um ihn sich genauer anzusehen, fand er nur einen kleinen Schuppen am Fuß des Turms, der so klein war, dass Excalibur keinen Platz darin gefunden hätte. Also flog er zurück nach Kuruzhdey und inspizierte noch einmal den Gebirgspass, indem er unterhalb der Bergrücken und in die Schluchten hineinsteuerte und jede Klippe und jeden Felsvorsprung überprüfte. Monique wurde bang ums Herz. Vielleicht hatte Michael Angel falsch verstanden, als er den Namen des Bestimmungsorts der Wahren Gläubigen genannt hatte. Vielleicht hatte Angel Michael auch belogen oder einfach aus Versehen den falschen Namen genannt.
    Auf einmal deutete Olam nach unten. »Ah, schauen Sie dort drüben! Sehen Sie die Fahrspuren?«
    Monique blickte auf eine sandige Hochebene zwischen zwei parallelen Bergkämmen. Sie sah ein paar braune Büschel Vegetation auf dem Boden, aber sonst nichts. »Was für Spuren?«
    »Das ist ein Landeraum! Es sieht so aus, als wären vor nicht allzu langer Zeit dort zwei große Hubschrauber gestartet.«
    Sie lehnte sich näher an das Cockpitfenster. In der Mitte der Hochebene war ein Kreis auf dem Boden, wo der Sand aufgewirbelt worden war. Nein, zwei Kreise. Und mehrere konvergierende Spuren führten von den Kreisen zu einer Vertiefung am Fuß eines der Gebirgskämme. »Sie haben recht«, sagte sie. »Hier ist irgendwas geschehen.«
    »Schauen wir uns das mal an, ja?«

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