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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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rette bitte David. Rette bitte David.

    Das Wasser war warm und dunkel. David schwamm hinunter zu dem felsigen Grund des Sees und bewegte die Arme in langen, kraftvollen Stößen – seine Muskeln erinnerten sich an die längst verstrichenen Tage, als er für seine Highschool-Mannschaft geschwommen war. Seine verbrannten Unterarme taten höllisch weh, aber die Schmerzen ließen nach, während er tiefer unter Wasser glitt und etwas Abstand zwischen sich und die Saure Wanne legte. Die Schwefelsäure war in dem See so verdünnt, dass er sogar die Augen öffnen konnte, obwohl es für ihn in dem dunklen Wasser nichts zu sehen gab. Er schwamm weiter auf die Grotten am gegenüberliegenden Ende des Sees zu. Seine Füße waren immer noch gefesselt, und deshalb bewegte er seine Beine wie die Schwanzflosse einer Meerjungfrau. Er blieb so lange unter Wasser, bis seine Lungen zu platzen drohten, tauchte leise auf und holte schnell Luft. Dann tauchte er wieder unter.
    Als er zum zweiten Mal auftauchte, fand er sich in einer der Grotten wieder. Es war darin so dunkel, dass er sich in ihren Tiefen verstecken konnte, ohne dass ihn jemand zu Gesicht bekam. Da er Wasser gegen eine Felswand klatschen hörte, schwamm er in die Richtung des Geräuschs und stieß gegen einen Felsvorsprung, der zwei Fuß unter der Wasseroberfläche lag. Er krabbelte auf den Vorsprung und zog die Knie an, damit er an dem Seil um seine Knöchel ziehen konnte. Glücklicherweise waren diese Stricke auch mit Schwefelsäure in Berührung gekommen, und nach mehreren Sekunden war er in der Lage, sie zu lockern und seine Füße zu befreien. Dann kehrten die Schmerzen in seinen Armen zurück. Er hielt sie über Wasser und war froh, dass er die verbrannte Haut in der Dunkelheit nicht sehen konnte. Aber er konnte die Leuchtzeiger seiner Armbanduhr erkennen: 1:49. Noch elf Minuten bis zur Detonation.
    Er hörte Stimmen von der anderen Seite des Sees, ungefähr zweihundert Fuß entfernt. In dem grellen Schein der Flutlichtstrahler sah er Soldaten auf die Saure Wanne zurennen, wo McNair und Morrison immer noch hockten. Die Soldaten drängten sich um die beiden, einige von ihnen sprachen in ihre Funkgeräte. Dann zogen drei der Soldaten ihre Stiefel und ihre Uniformen aus. Sie werden in den See springen und hinter mir herkommen, dachte David. Die Frage ist nur, ob sie mich finden werden, bevor die Bombe explodiert.
    Er stieß sich von der Felswand ab und begann diagonal durch den See zu schwimmen, in Richtung des Zelts, in dem Little Boy stand. Er wusste, das war der helle Wahnsinn – das Zelt war von bewaffneten Wachen umgeben. Und nachdem er vorhin General McNair angegriffen hatte, war es sogar noch unwahrscheinlicher, dass irgendeiner der Soldaten auf ihn hören würde. Aber er wusste nicht, was er sonst tun sollte. Er schwamm, so schnell er konnte, und nach zwei Minuten trat er in dem Teil des Sees Wasser, der dem Zelt am nächsten war. Er war nicht mehr weit vom Ufer entfernt und konnte das Zelt gut erkennen. Er war so nahe dran, dass er die Gesichter der Soldaten sehen konnte.
    »Hey!«, rief er. »Es gibt eine Bombe in dem Zelt da! Hört ihr mich?«
    Die Soldaten entdeckten ihn. Einen Moment lang standen sie da und starrten ihn an. Dann liefen sechs von ihnen los auf den See zu.
    »Nein, ihr müsst hier verschwinden!«, rief David. »Jeder muss hier raus! Da ist eine gottverdammte Atombombe in dem Zelt, und sie wird gleich …«
    Plötzlich drang ein Geschoss links von ihm ins Wasser ein. David duckte sich unter die Oberfläche, tauchte zum Grund des Sees und schwamm wieder in die entgegengesetzte Richtung. Gott im Himmel, dachte er, es ist hoffnungslos. Alle Soldaten würden bei der Explosion sterben und er ebenfalls. Cyrus hatte die Operation zu gut geplant. Es war unmöglich, sie jetzt noch zu stoppen.
    David blieb so lange unter Wasser, wie er konnte. Er wusste, die Soldaten warteten nur darauf, dass er auftauchte, und sie würden ihm wahrscheinlich den Kopf wegpusten, wenn er es täte. Aber als er schließlich an die Oberfläche kam, ertönten keine Schüsse. Stattdessen sah er Sergeant Morrison schnell auf sich zuschwimmen. Die tätowierten Arme des Soldaten bewegten sich wie wild, schlugen auf das Wasser ein, und sein blonder Kopf flog geradezu über die Oberfläche.
    David tauchte wieder unter und schwamm in Richtung der dunklen Grotten. Er glitt mindestens eine halbe Minute durch die Tiefe, und als er wieder nach oben kam, um Luft zu holen, schlug er an

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