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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Olam nahm den Funksender in die Hand und sagte etwas auf Hebräisch zum Piloten des Hubschraubers hinter ihnen. Dann begannen sie mit dem Landeanflug.

    David kraxelte den abschüssigen Tunnel hoch. Es gab überhaupt kein Licht, und der Boden des Tunnels war eine felsige Rutschbahn, die mit losen Platten und Steinen bedeckt war, aber er senkte den Kopf und sprang in die Dunkelheit. Er setzte die Füße blindlings auf und tastete nach den Tunnelwänden. Alle paar Meter stolperte er, fiel zu Boden und heulte vor Schmerzen auf, wenn seine verbrannten Unterarme sich an dem Felsen aufscheuerten, aber er hielt nicht an, er konnte nicht anhalten. Er dachte an seinen Transport diesen Tunnel hinunter und versuchte verzweifelt, sich daran zu erinnern, wie lang er war. Dreihundert Meter? Fünfhundert? Und er dachte an seine kaputte Uhr. Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit ihm noch blieb.
    Dann hörte er wieder Rufe, die in dem Tunnel widerhallten. Die felsigen Wände wurden plötzlich sichtbar, denn sie wurden von den Lichtstrahlen einer Taschenlampe illuminiert, die von hinten kamen. Er rannte jetzt schneller, weil er die Steine unter den Füßen sehen konnte, und er hatte keine Angst mehr vor den Soldaten, er hatte vor nichts mehr Angst außer vor dieser Bombenröhre am Fuß der Höhle, dem mit fünfzig Kilogramm Uran gefüllten Stahlrohr. Und während er rannte, rief er: »BOMBE! BOMBE! BOMBE!« Und er dachte wieder an Lucille, wie sie aus dem turkmenischen Depot hinauslief, einen Arm um ihn und den anderen um Monique geschlungen, und sie beide aus der Tür schob. Dann sah er die Öffnung des Tunnels, den gesegneten Lichtkreis, und mit einem gellenden Schrei stürmte er vorwärts und platzte hinaus ins Freie.
    Aber er hörte nicht auf zu rennen. Er flitzte über die ebene Fläche am Fuß des Bergs, um in einer Schlucht auf der anderen Seite der Straße Schutz zu suchen. Er überquerte den Asphaltstreifen und jagte einen sandigen Abhang hinunter. Dann fühlte er einen Stoß von hinten, und zwei tätowierte Arme packten ihn um die Taille. Sergeant Morrison attackierte ihn, und sie stürzten zusammen in die Schlucht, polterten über den Boden, bis sie in einer Gruppe trockener Büsche zur Ruhe kamen. David landete auf dem Rücken und bekam zunächst keine Luft mehr, aber Morrison rappelte sich auf die Knie und hob die Faust. Sein blonder Kopf bildete eine Silhouette vor dem Himmel, und über der Schulter des Sergeants konnte David die Spitze des Bergs sehen, dem sie gerade entkommen waren. Morrison zog den Arm zurück und zielte sorgfältig. Aber bevor er zuschlagen konnte, erschütterte ein ungeheures Rumpeln die Erde, und der Berg hinter ihm begann einzustürzen.

SIEBENUNDDREISSIG
    D er Präsident schlief tief und fest im Schlafzimmer des Weißen Hauses, als die Agenten des Secret Service hineinplatzten und die Lichter einschalteten. Agent Thompson – der Lieblingsagent des Präsidenten in der Nachtschicht – trat mit einem kastanienbraunen Bademantel ans Bett. Der andere Agent schlug die Bettdecke zurück.
    »Tut mir leid, Mr. President«, sagte Agent Thompson. »Wir müssen jetzt sofort aufbrechen.« Er ergriff den Ellbogen des Präsidenten und half ihm dabei, sich aufzusetzen.
    »Was?« Der Präsident war benommen und verwirrt. Er fragte sich, wo seine Frau war, doch dann fiel ihm ein, dass sie mit den Mädchen in Camp David war. Herr im Himmel, dachte er, wie spät ist es? »Jetzt hört mal, Leute, ich hab meine Boxershorts an. Lasst mich …«
    »Wir haben im Marine One Sachen zum Anziehen für Sie, Sir.« Thompson und sein Partner halfen dem Präsidenten, den Bademantel anzuziehen. Dann schoben sie ihn aus dem Schlafzimmer.
    An der Treppe hob Thompson die linke Hand zum Mund. »Thompson an Schweißbrenner«, sagte er in das Mikrofon an seiner Manschette. »Wir haben Bandit. Zum South Lawn unterwegs. Over.«
    Der Präsident war inzwischen hellwach. Es hatte früher schon blinden Alarm gegeben, wenn der Secret Service ihn in aller Eile aus dem Weißen Haus geschafft hatte, weil irgendein Verrückter mit seinem Privatflugzeug in den geschützten Luftraum eingedrungen war. Aber nie mitten in der Nacht wie jetzt. »Was ist los?«, fragte er.
    »Weiß ich nicht, Sir«, antwortete Thompson. »Aber wir bringen Sie zu Andy.«
    Mist, dachte er. Das hier ist kein blinder Alarm. Andy war der Codename für Andrews Air Force Base, den Flugplatz, wo Air Force One stationiert war. Wie auch immer dieser Notfall beschaffen war, das

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