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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Pentagon hatte ihn für so ernst gehalten, dass es notwendig war, den Oberbefehlshaber aus Washington herauszubringen.
    Der Präsident und seine Agenten kamen am South Lawn an, wo Marine One gerade gelandet war. Sie wappneten sich gegen die Luftwirbel der Rotoren, liefen geduckt über das Gras und stiegen in den Hubschrauber. Innerhalb von Sekunden waren sie in der Luft und flogen in südöstlicher Richtung nach Andrews. Die Agenten gaben dem Präsidenten einen grauen Anzug, ein weißes Hemd und ein Paar schwarze Schuhe, und er zog sich rasch an.
    Die Kabine war voll. Gegenüber vom Präsidenten saßen der Vorsitzende der Stabschefs, der nationale Sicherheitsberater, der Direktor Nationale Nachrichtendienste und der Verteidigungsminister. Am anderen Ende der Kabine befanden sich mehrere Generale des Central Command, das für militärische Operationen im Nahen Osten und Zentralasien verantwortlich war, und des Special Operations Command, das alle Einheiten der Special Forces beaufsichtigte. Und ganz für sich in der gegenüberliegenden Ecke der Kabine saß ein junger Major der Air Force, dessen einzige Pflicht es war, die schwarze Aktentasche zu tragen, die als der Football bekannt war. Sie sah einer normalen Aktentasche sehr ähnlich, von der Antenne neben dem Griff abgesehen.
    Der Präsident wartete einen Moment, um sich zu sammeln. Dann wandte er sich an den Vorsitzenden der Stabschefs. »Wie sieht die Lage aus?«
    Das Gesicht des Vorsitzenden, das normalerweise unerschütterlich wirkte, war jetzt blass und unrasiert. Er hatte einen Aktenordner im Schoß. »Vor etwa einer Stunde haben wir einen seismischen Vorfall entdeckt, der alle Eigenschaften einer unterirdischen Atomexplosion aufweist. Wir glaubten zunächst, dass die Iraner einen weiteren Test veranstaltet hätten, aber das Epizentrum lag nördlich der iranischen Grenze. Es lag im Bezirk Kuruzhdey von Turkmenistan, wo unser Ranger-Bataillon stationiert ist.« Er machte eine Pause und vermied es, dem Präsidenten in die Augen zu sehen. »Wir haben versucht, mit der Einheit Verbindung aufzunehmen, konnten sie aber über Funk nicht erreichen. Deshalb wiesen wir unsere Aufklärungssatelliten an, ihre Kameras während des nächsten Überflugs der Region auf Kuruzhdey zu richten.« Er öffnete den Aktenordner und nahm einen Stapel Fotos heraus. »Diese Aufnahmen sind vor dreißig Minuten gemacht worden. Sie zeigen den Bereich vor dem Eingang zu Camp Cobra.«
    Der Präsident untersuchte die Aufnahmen. Er hatte frühere Satellitenbilder des Standorts von Camp Cobra gesehen und erinnerte sich an die Topografie: ein Streifen ebenes Gelände zwischen zwei parallel verlaufenden Gebirgskämmen. Aber auf den Fotografien, die der Präsident jetzt studierte, war einer der Kämme kollabiert. Ein riesiger Fächer aus Felsgeröll hatte sich durch eine Lücke in der Reihe von Klippen ergossen.
    Ungefähr zehn Sekunden lang hielt er die Luft an. Als er schließlich wieder einatmete, spürte er einen Schmerz in der Brust. »Herr im Himmel«, flüsterte er. »Gibt es Überlebende?«
    Der Vorsitzende der Stabschefs verzog das Gesicht. »Wir sind dabei, von Afghanistan aus ein Such- und Rettungsteam loszuschicken, aber wir müssen zunächst die Strahlenbelastung in der Gegend messen. Wir haben bereits ein Paar Aufklärungsdrohnen ausgesandt, um Proben des radioaktiven Abfalls von der Explosion einzusammeln.«
    Der Präsident nickte und versuchte, Ruhe zu bewahren. Das war sein Job, die Situation auf vernünftige Weise zu analysieren und die angemessene Reaktion zu erwägen. Aber er fühlte sich im Augenblick alles andere als vernünftig. Er wollte in das Cockpit des Hubschraubers laufen, sich das Steuer von Marine One schnappen und damit direkt nach Turkmenistan fliegen. Er wollte auf dem Geröllhaufen landen, den er auf dem Foto gesehen hatte, und mit seinen bloßen Händen in den Steinen zu graben anfangen. »Wie konnte das geschehen? War es ein Unfall? Die Ranger hatten keine taktischen Gefechtsköpfe dabei, nicht wahr?«
    »Nein, Sir, hatten sie nicht. Und es war kein Unfall. Ungefähr zwanzig Minuten vor der Explosion entdeckten unsere Radarsysteme zwei Flugzeuge, die von Kuruzhdey aus nach Süden zur iranischen Grenze flogen. Und wir haben einen kurzen Funkspruch abgefangen, der von einer der Maschinen an die Kernkraftanlage in Ashkhaneh abgeschickt wurde.«
    »Sie haben sich mit den Iranern in Verbindung gesetzt. Mit der Revolutionsgarde?«
    »Ja, Sir. Die Nachricht wurde auf

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