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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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mehr. »Nein, das schwöre ich! Bitte, Gott, vergib mir!«
    McNair starrte ihn an und rümpfte verächtlich die Nase. Dann wandte er sich von David ab und rief Morrison, der dreißig Fuß entfernt im Schatten stand, laut zu: »Sergeant! Der Gefangene hat sich dafür entschuldigt, was er getan hat. Meinen Sie, wir sollten ihm vergeben?«
    Und während McNair auf eine Antwort wartete, rutschte Davids rechte Hand aus der Fessel. Die Schmerzen in seinen Fingern waren mörderisch, aber er schaffte es, sie in den Schlamm unter seinem Rücken einzugraben. Er packte eine brennende Handvoll und warf sie dem General ins Gesicht.
    McNair schlug die Hände vor die Augen und fiel nach hinten. Morrison rief »Hey!« und lief auf sie zu. Davids Beine waren immer noch an den Knöcheln gefesselt, also blieb er auf dem Boden und rollte wie ein Fass weg von der flachen Sauren Wanne und auf den Rand des tiefen unterirdischen Sees zu. Dann fiel er ins Wasser und schwamm los.

SECHSUNDDREISSIG
    M onique stand hinter dem Pilotensitz im Cockpit des Hubschraubers und beugte sich über Olams Schulter. Den größten Teil des Flugs war Michael neben ihr gestanden und hatte begierig all die Skalen und Schalter auf dem Instrumentenbrett des MI-8 inspiziert, aber vor ein paar Minuten war er zurück in die Kabine gegangen, um sich etwas anderes anzusehen. Jetzt schaute Monique aus dem Cockpitfenster auf das Kopet-Dag-Gebirge, das wie eine dunkle Mauer am südlichen Rand der Wüste aufragte. Als der Hubschrauber sich näherte, konnte sie die grauen Flanken der Berge sehen, die Kämme, die steil aus dem Wüstenboden anstiegen. Sie sah auch die massiven Vorsprünge, die seitlich hervorragten, und die Bergstürze, die sich fächerförmig über die Abhänge ausbreiteten. Und als sie ziemlich nahe dran waren, weniger als eine Meile entfernt, entdeckte sie die Bresche in der Mauer. Eine gepflasterte Straße stieg von der Wüste hoch zu einer schmalen Lücke zwischen zwei Höhenrücken. Das war der Gebirgspass, der nach Kuruzhdey führte.
    »Interessant«, bemerkte Olam. Er ergriff den Steuerknüppel des MI-8 mit der rechten Hand und legte mit der linken einen Schalter auf dem Instrumentenbrett an der Decke um. »Die Straße ist leer. Und es ist fast 2 Uhr nachmittags. Normalerweise würde man wenigstens ein paar Personen- oder Lastwagen um diese Tageszeit erwarten, nicht?«
    Monique schaute auf die Landstraße unter ihnen. Olam hatte recht, es gab nicht den geringsten Verkehr. »Was glauben Sie? Dass jemand die Straßen gesperrt hat?«
    »Es sieht so aus, als wäre die ganze Gegend evakuiert worden. In dem Dorf, an dem wir gerade vorbeigeflogen sind, war keine Bewegung zu sehen.«
    »Nun ja, falls die turkmenische Armee jetzt mit Bruder Cyrus zusammenarbeitet, könnten sie das Gebiet leicht räumen. Aber warum zum Teufel wären sie damit einverstanden? Was ist für sie dabei drin?«
    Olam zuckte die Achseln. »Geld, nehme ich an. Oder man hat sie unter Druck gesetzt. Die Qliphoth sind sehr mächtig. Sie scheinen überall Freunde zu haben.«
    Monique erinnerte sich an ihr erstes Gespräch mit Olam in Shalhevet, als er sie vor den Qliphoth gewarnt hatte. »Teufel, stimmt’s? Das bedeutet das Wort auf Hebräisch, oder?«
    »Buchstäblich bedeutet es ›Schalen‹ oder ›Hüllen‹. Die Sephirot lassen Gottes Licht auf dem Universum erstrahlen, und die Qliphoth blockieren das Licht.« Er deutete auf die Berge vor ihnen und die tiefen Schatten dazwischen. »Aber die Kabbala sagt uns, dass sogar die Qliphoth ein Teil Gottes sind. Auch sie dienen einem Zweck. Wenn wir die Qliphoth knacken, wenn wir die Schalen aufbrechen, leuchtet Gottes Licht nur noch stärker, ja?«
    Monique nickte, obwohl sie ihn nicht wirklich verstand. Sie hatte nie viel mit Religion anfangen können. Das Konzept Gottes war ihr immer unnötig vorgekommen, wie der Licht spendende Äther, von dem man einmal geglaubt hatte, dass er das Universum durchdränge. Sie hatte gelernt, ihren eigenen Weg zu gehen, ohne Hilfe von Gott oder sonst jemandem. Aber jetzt begann ihr Atheismus zu wanken. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereit, Hilfe aus jeder Ecke zu akzeptieren. Deshalb brachte Monique ein stilles Gebet dar, als Olam den Hubschrauber zwischen die Berge steuerte und der andere MI-8 im Abstand von einer Viertelmeile folgte. Falls irgendjemand dort oben ist, dachte sie, ist jetzt die Zeit gekommen, Dein Gesicht zu zeigen. Halte diesen verrückten Cyrus davon ab, Deine Schöpfung zu zerstören. Und

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